Hochschulbildung kommt bei der Bearbeitung der gegenw?rtigen globalen Krisen eine zentrale Rolle zu. Als transformative Bildung vermittelt sie Wissen, l?dt zur Reflexion von Selbst- und Weltverh?ltnissen ein und ermutigt zum Handeln.
Mit ihren Studien- und Lehrangeboten unterstützt die Friedrich-Schiller-Universit?t ihre Studierenden dabei, Verantwortung für nachhaltige Entwicklung zu übernehmen und wissenschaftlich fundiert Prozesse des gesellschaftlichen Wandels mitzugestalten.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es nicht nur erforderlich, die komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart in der Lehre zu thematisieren, sondern die Universit?t muss für Studierende auch selbst als Ort nachhaltiger Entwicklung erfahrbar werden. Nachhaltigkeitsorientierte Lehre f?rdert daher einerseits wissenschaftliche Kompetenzen und eine kritisch-reflexive Grundhaltung, sie er?ffnet andererseits R?ume der demokratischen Teilhabe und des intergenerationalen Dialogs, in denen Wege zur Nachhaltigkeit gemeinsam entwickelt und erprobt werden k?nnen.
Um Studium und Lehre zukunftsf?hig zu gestalten und zu einem Laboratorium nachhaltiger Entwicklung zu werden, verfolgt die Friedrich-Schiller-Universit?t drei übergeordnete Ziele, aus denen sich jeweils weitere Ziele und Ma?nahmen ergeben.?
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L.1.1 Die Friedrich-Schiller-Universit?t erh?ht die Sichtbarkeit von Lehrangeboten mit Nachhaltigkeitsbezug.
Fragen der Nachhaltigkeit werden in Lehrveranstaltungen aller Fakult?ten unserer Universit?t zum Gegenstand gemacht. Nicht immer sind diese Bezüge – und damit die Vielfalt fachlicher und methodischer Zugangsweisen zu Nachhaltigkeit – jedoch sichtbar. Die Universit?t Jena setzt sich daher zum Ziel, die Thematisierung von Nachhaltigkeit in den Lehrangeboten systematisch herauszustellen und Anreize zur Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit in der Lehre zu schaffen.
- L.1.1.1 Erarbeitung einer Systematik zur Beschreibung der Nachhaltigkeitsbezüge von Lehrveranstaltungen und Durchführung einer Erhebung zu Nachhaltigkeitsbezügen in allen Studieng?ngen
- L.1.1.2 Kennzeichnung aller Lehrveranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug im Vorlesungsverzeichnis entsprechend der erarbeiteten Systematik
- L.1.1.3 Vergabe eines Examenspreises des Pr?sidiums für nachhaltigkeitsbezogene Abschlussarbeiten
- L.1.1.4 Aufnahme von Informationen zu nachhaltiger Lehre in Universit?tsmedien
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L.1.2 Die Friedrich-Schiller-Universit?t verpflichtet sich zur Entwicklung und zum Ausbau fachübergreifender Studienangebote mit starkem Bezug zu Nachhaltigkeit.
Die Analyse und Bearbeitung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme erfordert fachübergreifende Perspektiven und Kompetenzen. Studierende sollen an unserer Universit?t vielf?ltige M?glichkeiten zur vertieften Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsfragen und zur Qualifikation für entsprechende Berufsfelder haben. Die Universit?t Jena setzt sich daher zum Ziel, das Angebot an nachhaltigkeitsbezogenen Studienangeboten auszubauen und Vertiefungsangebote zu entwickeln, die allen Studierenden offenstehen.
- L.1.2.1 ?ffnung der F?rderlinien der Akademie für Lehrentwicklung zur Unterstützung nachhaltigkeitsbezogener Lehrangebote
- L.1.2.2 Einführung eines allen Studierenden zug?nglichen Zertifikatsstudienangebots ?Nachhaltigkeit“
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L.1.3 Die Friedrich-Schiller-Universit?t ermutigt dazu, nachhaltigkeitsbezogene Module und Lehrveranstaltungen in allen Studieng?ngen anzubieten und zu entwickeln.
Als Querschnittsthema berührt Nachhaltigkeit alle Studienangebote und kann in fast allen Modulen und Lehrveranstaltungen zum Gegenstand gemacht werden. Die Universit?t Jena m?chte allen Studierenden die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsfragen in ihrem jeweiligen Studiengang erm?glichen und unterstützt daher die Lehrenden bei der Integration von Nachhaltigkeitsthemen in ihre Lehrangebote.
- L.1.3.1 Einrichtung eines Materialpools zu nachhaltigkeitsbezogenen Lehrmaterialien, um niederschwellig Nachhaltigkeitsthemen in Lehrveranstaltungen einzubeziehen
- L.1.3.2 Regelm??ige Durchführung von Austausch- und Vernetzungsformaten zum Thema Nachhaltigkeit in der Lehre
- L.1.3.3 Stetige Weiterentwicklung und Ausbau von Weiterbildungsangeboten zu neuen Lehr-/Lernmethoden, welche die Lernziele nachhaltigkeitsbezogener Lehre unterstützen
- L.1.3.4 Empfehlung, im Zuge der Weiterentwicklung von Studieng?ngen Querschnittsthemen wie Nachhaltigkeit zu berücksichtigen
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L.1.4 Die Friedrich-Schiller-Universit?t verpflichtet sich dazu, transdisziplin?re Lehr-/Lernformate zu f?rdern.
Der Einbezug au?eruniversit?rer Akteure in die Lehre ist ein Kernelement transformativer Hochschulbildung. In der Auseinandersetzung mit externen gesellschaftlichen Stakeholdern und realweltlichen Problemstellungen (Transdisziplinarit?t) werden etablierte Wissensordnungen in Frage gestellt und neue Formen der kollaborativen Wissensproduktion müssen entwickelt und eingeübt werden. Studierende k?nnen in transdisziplin?ren Settings besonders gut lernen, Verantwortung zu übernehmen und als gleichberechtigte Partner zu agieren.
Die Universit?t Jena setzt sich daher zum Ziel, m?glichst vielen Studierenden transdisziplin?re Lehrangebote zu machen und Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft oder Politik – wo m?glich und sinnvoll – st?rker in die Lehre einzubeziehen.
- L.1.4.1 Einrichtung von Beratungs- und Weiterbildungsangeboten zur Planung und Durchführung transdisziplin?rer Lehrveranstaltungen und Angeboten des Critical Service Learning (Lernen durch zivilgesellschaftliches Engagement)
- L.1.4.2 Konzeption und Durchführung einer regelm??ig stattfindenden Themenwoche ?Nachhaltigkeit“ in Kooperation mit studentischen Initiativen
- L.1.4.3 Diskussion und Weiterentwicklung der ?Prinzipien guter Lehre“ mit Blick auf Fragen transdisziplin?rer Lehre
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L.2.1 Die Friedrich-Schiller-Universit?t analysiert regelm??ig den Ressourcenverbrauch durch Studium und Lehre und entwickelt geeignete Ma?nahmen zur Reduktion.
Lehr- und lernbezogene Aktivit?ten haben unvermeidlich einen ?kologischen Fu?abdruck. Neben geeigneten baulichen Infrastrukturen (H?rs?le, Seminarr?ume, Labore usw.) ist moderne Hochschullehre z. B. auf digitale Dienstleistungen angewiesen und verbraucht z. B. in den Natur- und Lebenswissenschaften (Labor-)Materialien. Um Reduktionspotenziale und m?gliche Zielkonflikte zu identifizieren, setzt sich die Universit?t Jena zum Ziel, eine umfangreiche Datenbasis zum Ressourcenverbrauch der Lehre zu schaffen und zielgerichtet Ma?nahmen zur Reduktion zu entwickeln.
- L.2.1.1 Erstellung von Informationsmaterial und Handlungsempfehlungen zur ressourcenbewussten Hochschullehre
- L.2.1.2 Erstellung von Richtlinien nachhaltiger Laborpraktika in den natur- und lebenswissenschaftlichen Studieng?ngen?
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L.2.2 Die Friedrich-Schiller-Universit?t setzt sich dafür ein, den digitalen Wandel in Lehre und Lehrverwaltung umweltvertr?glich und ressourcenschonend zu gestalten.
Die zunehmende Digitalisierung von Lehre und Lehrverwaltung hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Reduktion des Ressourcenverbrauchs (z. B. Papier) beigetragen. Wie sich allerdings u. a. am Energieverbrauch digitaler Infrastrukturen ablesen l?sst, haben Digitalisierungsprozesse auch ?kologische Nebeneffekte und stellen nicht per se eine nachhaltigere Alternative dar.
Die Universit?t Jena setzt sich daher zum Ziel, die Digitalisierung von Lehre und Lehrverwaltung energie- und ressourcensensibel zu gestalten und Digitalisierung zukünftig noch enger mit Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes zu verknüpfen.
- L.2.2.1 Erstellung einer Studie zum Ressourcenverbrauch digitaler Lehre sowie von Empfehlungen zur energiesensiblen digitalen Lehre
- L.2.2.2 Vollst?ndige Digitalisierung der Verwaltung des Studiums (digitales Student-Life-Cycle-Management)
- L.2.2.3 Prüfung der Erweiterungsm?glichkeiten der thoska als zentrales Identifikationselement (PKI-Chipkarte) gemeinsam mit anderen Thüringer Hochschulen
- L.2.2.4? Bewerbung der digitalen (papierlosen) Lehrveranstaltungs-Evaluation im Online-in-Pr?senz-Format
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L.2.3 Die Friedrich-Schiller-Universit?t strebt an, moderne Lehr- und Lernr?ume in ausreichendem Umfang zu schaffen.
Gute Pr?senzlehre bedarf geeigneter Lernarchitekturen und ausreichender Raumkapazit?ten zur Zusammenkunft: Flexible und multifunktional eingerichtete Lernr?ume unterstützen die Umsetzung moderner Lehr-/Lernkonzepte, die Verfügbarkeit von R?umen zum Austausch Studierender f?rdert Kommunikation und gemeinsames Lernen.
Zur Unterstützung nachhaltigen Lernens an unserer Universit?t setzt sich die Universit?t Jena zum Ziel, zeitgem??e, attraktive Lernarchitekturen zu schaffen und die vorhandenen Raumkapazit?ten m?glichst vielen Studierenden zug?nglich zu machen.
- L.2.3.1 Entwicklung und Umsetzung eines Modellprojekts zu flexiblen Lernarchitekturen (z. B. Multifunktionsr?ume und -m?bel)
- L.2.3.2 Implementierung einer didaktisch fundierten Lernraumentwicklung (insbesondere für zukünftige Um-/Bauvorhaben)
- L.2.3.3 Erstellung von Empfehlungen und Good-Practice-Beispielen zur Erschlie?ung neuer Lernr?ume (?Out of the Classroom“-Lehre)
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L.2.4 Die Friedrich-Schiller-Universit?t verpflichtet sich dazu, Lehre gesundheitsbewusst zu gestalten.
Die F?rderung von Gesundheit und Wohlergehen ist ein essenzieller Bestandteil nachhaltigen Lehrens und Lernens. Um ein dauerhaft gutes Lehren und Lernen an unserer Universit?t zu gew?hrleisten, bedarf es nicht nur geeigneter Infrastrukturen und Angebote des betrieblichen und studentischen Gesundheitsmanagements, sondern auch einer Kultur der Selbstfürsorge und Achtsamkeit. Dies schlie?t insbesondere Aspekte mentaler Gesundheit Lernender und Lehrender ein.
Die Universit?t Jena setzt sich zum Ziel, ein gesundheitsf?rderliches Umfeld an unserer Universit?t zu schaffen und die Ausbildung einer selbstfürsorglichen Haltung der Lehrenden und Lernenden zu unterstützen.
- L.2.4.1 Erarbeitung von Empfehlungen zur gesundheitsbewussten Lehre
- L.2.4.2 Ausbau des Digital-Active-Break-Programms (Hochschulsport)
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L.3.1 Die Friedrich-Schiller-Universit?t optimiert die M?glichkeiten Studierender, sich an der Planung und Gestaltung von Lehrangeboten zu beteiligen und selbst Lehrveranstaltungen zu initiieren.
Individuelle Lern- und Studienwege sowie M?glichkeiten der aktiven Mitgestaltung des Lehrangebots erm?glichen Studierenden nicht nur die Ausbildung eines eigenen fachlichen Profils, sondern sie st?rken auch die Motivation, sich einzubringen und Verantwortung für das Gelingen von Lehr-/Lernprozessen zu übernehmen. Werden Studierende in ihrer intellektuellen Eigenst?ndigkeit ernst genommen und erhalten echte Partizipationsm?glichkeiten, er?ffnen sich R?ume nachhaltigen Lernens.
Die Universit?t Jena setzt sich daher zum Ziel, Studierenden mehr M?glichkeiten der Individualisierung ihres Studiums und der Mitgestaltung und Initiierung von Lehrangeboten zu geben.
- L.3.1.1 Gew?hrleistung der flexiblen Gestaltung der Studieng?nge unter Einbeziehung Studierender
- L.3.1.2 Entwicklung eines optionalen Blocks zu Nachhaltigkeitsbezügen für die Studiengangbefragung
- L.3.1.3 Unterstützung ehrenamtlich studentisch organisierter Angebote mit Nachhaltigkeitsbezug (z. B.? Public Climate School)
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L.3.2 Die Friedrich-Schiller-Universit?t verpflichtet sich dazu, Zugangsbarrieren zur Hochschulbildung weiter abzubauen und ein diskriminierungsfreies, Perspektiven- und Erfahrungsvielfalt wertsch?tzendes Umfeld zu f?rdern.
Zugangsm?glichkeiten zu universit?rer Lehre und Partizipationschancen in der Hochschule sind von intersektionalen Benachteiligungs- und Differenzdimensionen bedingt. Bewusste und unbewusste Ausschlussmechanismen führen dabei nicht nur zu Chancenungleichheit und Benachteiligung, sondern wirken sich indirekt auch auf die inhaltliche Qualit?t von Lehrangeboten aus. Insbesondere nachhaltigkeitsbezogene Lehre, die sich mit komplexen Problemen globaler Dimension besch?ftigt, kann von einer Vielfalt an Perspektiven, biographischen Erfahrungen und unterschiedlichen Lebenslagen aller Beteiligten profitieren.
Die Universit?t Jena setzt sich daher zum Ziel, soziale, kulturelle, ?konomische und andere Barrieren des Hochschulzugangs weiter abzubauen und insbesondere Perspektiven des Globalen Südens in der Lehre st?rker zu berücksichtigen.
- L.3.2.1 Erstellung von Handlungsempfehlungen zum weiteren Abbau von Benachteiligungen im Hochschulzugang (z. B. Entwicklung entsprechender Richtlinien und Handlungsempfehlungen zur ?ffnung ausgew?hlter Lehrveranstaltungen für Nicht-Studierende)
- L.3.2.2 Erarbeitung eines Konzepts zur Anwerbung und F?rderung Studierender aus L?ndern des Globalen Südens
- L.3.2.3 Weiterführung und Weiterentwicklung der hochschuldidaktischen Qualifikationsma?nahmen im Themenfeld partizipativer und Diversity-orientierter Lehr-/Lern-Formate (z. B. Workshops wie ?Heterogenes Lerntempo und Vorwissen Studierender“, ?Inklusive Hochschullehre“)
- L.3.2.4 Entwicklung von (fachspezifischen) Informationsangeboten zum Umgang mit und zur Integration von unterschiedlichen Wissensformen (z. B. indigenes Wissen und Praktiken sowie Erfahrungswerte des Globalen Südens)
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L.3.3 Die Friedrich-Schiller-Universit?t unterstützt die Schaffung offener Diskursr?ume, in denen gemeinsam Visionen nachhaltiger Zukünfte von Universit?t und Gesellschaft entwickelt werden.
Nachhaltige Entwicklung erfordert generationenübergreifendes Denken und Handeln. Hochschulen besitzen als Orte der Zusammenkunft und des Austauschs unterschiedlicher Generationen ein besonderes Potenzial, Wege zur Nachhaltigkeit zu explorieren und gesellschaftliche Ver?nderungsprozesse anzusto?en. Um dieses Potenzial zu nutzen, bedarf es m?glichst vieler Angebote der Interaktion und einer Kultur der Wertsch?tzung unterschiedlicher Wissens- und Engagementformen.
Die Universit?t Jena setzt sich daher zum Ziel, den intergenerationalen Dialog sowohl innerhalb der Hochschule – zwischen Studierenden, Lehrenden und nichtwissenschaftlich 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐n – als auch im Austausch mit au?eruniversit?ren Akteuren zu f?rdern und unsere Universit?t zu einem Laboratorium nachhaltiger Entwicklung zu machen.
- L.3.3.1 Ausweitung der Thematisierung von Nachhaltigkeitsfragen in den Angeboten für Kinder und Jugendliche (Kinder-Uni, Angebote für Schüler:innen) sowie im Seniorenkolleg
- L.3.3.2 Entwicklung von Ma?nahmen zur besonderen Ansprache Studierender zur Mitarbeit an der Fortführung der ?Zukunftswerkstatt Nachhaltigkeitsstrategie“
Diese TabelleDieser Link erfordert eine Anmeldung enth?lt Details zu den Zielen und Ma?nahmen in den fünf Bereichen und gibt einen Einblick in den aktuellen Stand der Umsetzung. Au?erdem sind u. a. Beteiligte und Best-Practice-Beispiele aufgelistet (Stand M?rz 2024).