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Dr. David Kaiser h?lt eine Nasenabstrichsprobe, die mit Hilfe des entwickelten Sensors auf Biomarker untersucht wird.

Wegweisend für die Diagnostik

Chemiker der Universit?t Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis
Dr. David Kaiser h?lt eine Nasenabstrichsprobe, die mit Hilfe des entwickelten Sensors auf Biomarker untersucht wird.
Foto: Jens Meyer (Universit?t Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Sebastian Hollstein
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Ein Graphen-Biosensor-Chip auf einer Leiterplatte, verbunden durch Wirebond-Dr?hte. Mit diesem Aufbau k?nnen hochsensitive Biomessungen direkt in komplexen klinischen Proben durchgeführt werden, ohne dass eine Verst?rkung oder Label-Ankopplung erforderlich ist.

Foto: Jens Meyer (Universit?t Jena)

Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch ?u?erst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die sich diese Eigenschaft zunutze machen. Feldeffekttransistoren auf Graphen-Basis k?nnten beispielsweise winzigste Ver?nderungen der elektronischen Eigenschaften registrieren, die die Moleküle verursachen, wenn sie mit dieser atomar dünnen Schicht interagieren. Doch ausgerechnet die Hypersensivit?t des Materials steht der praktischen Umsetzung dieser Idee bisher im Wege.

Jetzt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena aber eine L?sung entwickelt, um diese Hürde zu überwinden, und somit m?glicherweise den Weg für eine Revolution in der Diagnostik freigemacht. Ihre Ergebnisse ver?ffentlichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungsmagazin ?Advanced Materials“.

Genau wie andere Biosensoren ben?tigt ein Graphen-basierter Biosensor eine funktionalisierte Oberfl?che, auf der sich nur spezifische Moleküle anlagern. Will man also beispielsweise aus einer Blut- oder Speichelprobe einen ganz bestimmten Biomarker detektieren, so muss auf der Sensoroberfl?che ein entsprechendes Gegenstück – ein sogenanntes F?ngermolekül – aufgebracht sein.

Das Problem: ?Funktionalisiert man Graphen auf direkte Weise, dann ver?ndert sich seine elektronische Struktur ungünstig“, erkl?rt Prof. Dr. Andrey Turchanin von der Universit?t Jena. ?Graphen ist dann nicht mehr Graphen – die spezifischen elektronischen Eigenschaften, die man sich eigentlich zunutze machen will, stehen dann nicht mehr zur Verfügung.“ Parameter, die die hohe Sensitivit?t eines solchen Biosensors ausmachen – zum Beispiel die Mobilit?t der Ladungstr?ger – seien zu stark beeinflusst.?

Funktionalisierung dank molekularer Zwischenschicht

Doch Turchanin und sein Team haben nun gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Medizin eine Methode entwickelt, wie sich das Graphen st?rungsfrei funktionalisieren l?sst. ?Wir haben auf das Graphen eine molekulare Kohlenstoffmembran aufgebracht, die mit einem Nanometer genauso dünn ist wie Graphen. Diese Zwischenschicht ist dielektrisch – das hei?t, sie leitet keinen elektrischen Strom“, erkl?rt der Jenaer Chemiker.?Beide Komponenten sind durch sogenannte van-der-Waals-Kr?fte miteinander verbunden und bilden eine Heterostruktur, die wir funktionalisieren konnten, ohne die elektronischen Eigenschaften des Graphens zu beeinflussen.“ Denn auf die molekulare Zwischenschicht lassen sich st?rungsfrei chemisch aktive funktionale Gruppen aufbringen, an die sich beliebig viele und unterschiedliche F?ngermoleküle anbinden lassen. Lagern sich die gesuchten Gegenstücke an, dann leiten sie das elektrische Feld an das Graphen weiter, was die elektrischen Signale in diesem Material ?ndert, ohne seine Eigenschaften zu beeintr?chtigen.?

Untersuchung von komplexen klinischen Proben

Als F?ngermoleküle statteten die Forschenden die chemisch aktive funktionale Gruppe auf der molekularen Zwischenschicht mit künstlich produzierten Aptameren aus, die sehr gezielt spezifische Moleküle binden k?nnen. Au?erdem funktionalisierten sie die Kohlenstoffnanomembran mit einer proteinabweisenden Schicht aus Polyethylenglykol, einem synthetischen Polymer, das in der Medizin h?ufig angewendet wird. Sie verhindert, dass etwas auf der Oberfl?che adsorbiert, was nicht gesucht wird. Auf diese Weise lassen sich in einer komplexen biologischen Probe die gesuchten Biomarker finden.?

Mit dieser Versuchsanordnung gelang es den Jenaer Expertinnen und Experten, Chemokine zu detektieren – also eine bestimmte Proteingruppe, die im menschlichen Immunsystem eine wichtige Rolle spielt und deshalb als Biomarker bei der Diagnose von Krankheiten eine gro?e Rolle spielen kann. ?Dank der Kooperation mit einem medizinischen Labor in den Niederlanden verwendeten wir für diese Versuche Proben aus Nasenabstrichen von echten Patienten“, sagt Andrey Turchanin. ?Au?erdem lassen sich mit dem entwickelten Graphen-Sensoren nicht nur ein Biomarker finden, sondern hunderte“, erg?nzt Dr. David Kaiser, der Erstautor der Ver?ffentlichung.

Sensitiver, schneller, kostengünstiger

?Das vorliegende Forschungsergebnis kann wegweisend für die Diagnostik der Zukunft sein, denn wir konnten eine gro?e Hürde auf dem Weg zum Graphen-basierten Biosensor beseitigen, der in seiner Effektivit?t alles deutlich übertrifft, was heute im normalen klinischen Bereich Anwendung findet“, sagt der Chemiker Kaiser. ?Er ist wesentlich sensitiver, deutlich schneller – in etwa fünf Minuten liegen die Ergebnisse vor – und kostengünstig, wenn man ihn in gro?er Stückzahl produziert.“ Das Messprinzip ist rein elektrisch – allein Ver?nderungen im elektrischen Strom zeigen an, ob die gesuchten Biomarker gefunden wurden. Dementsprechend l?sst sich ein solcher Biosensor problemlos in Verbindung mit einem handlichen Point-of-Care-Ger?t in den klinischen Alltag integrieren. ?Vermutlich geht das sogar mit unseren Handys“, sagt Turchanin.?

Information

Original-Publikation:
D. Kaiser et al.: ?Ultrasensitive Detection of Chemokines in Clinical Samples with Graphene-Based Field-Effect Transistors“, Advanced Materials, 2024; DOI: 10.1002/adma.202407487Externer Link

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Andrey Turchanin, Univ.-Prof. Dr.
vCard
Professur Angewandte Physikalische Chemie und Molekulare Nanotechnologie
Raum 136
Lessingstra?e 10
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David Kaiser, Dr.
Wiss. Mitarbeiter
vCard
Professur Angewandte Physikalische Chemie und Molekulare Nanotechnologie
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