
Als Grundlage für die Struktur der Strategie diente die?Grundsatzerkl?rung Nachhaltigkeit der Universit?t Jena mit den Handlungsfeldern Forschung, Lehre, Transfer, Betrieb und Governance. Mit den Feldern ersten drei Feldern besch?ftigte sich jeweils eine Arbeitsgruppe. Aufgrund der Breite des Bereichs Betrieb wurde dieser in drei Arbeitsgruppen behandelt (Bauen & Geb?udemanagement, Infrastruktur und Beschaffung). Die Inhalte wurden anschlie?end wieder in einem Kapitel für das Feld Betrieb vereint. Der Bereich Governance besch?ftigt sich mit den Strukturen, die für die Umsetzung der Strategie n?tig sind. Die Inhalte für diesen Bereich resultieren aus den Diskussionen in den AGs und Gespr?chen mit dem Pr?sidium.
Jedes Handlungsfeld ist wie folgt gegliedert:
- Eine Pr?ambel, die das feldspezifische Grundverst?ndnis von Nachhaltigkeit erl?utert
- Allgemeine Ziele, die aus diesem Grundverst?ndnis resultieren
- Spezifische Ziele, die sich aus den allgemeinen Zielen ergeben
- Ma?nahmen zur Umsetzung der Ziele
Im Folgenden werden die Inhalte aus den einzelnen Feldern kurz aufgeführt:
Forschung
Wissenschaftliche Forschung erfüllt bei der Bearbeitung der gro?en gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart wichtige Funktionen. Sie liefert Grundlagen für technologische und soziale Innovationen und erzeugt Orientierungswissen, das für die Gestaltung komplexer Transformationsprozesse unerl?sslich ist. Zudem treiben Forschende als gesellschaftlich relevante Akteure zunehmend selbst Ver?nderungsprozesse voran. Die Friedrich-Schiller-Universit?t tr?gt durch die vielf?ltigen – sowohl disziplin?ren als auch inter- und transdisziplin?ren – Forschungsaktivit?ten ihrer Mitglieder zur Beantwortung gesellschaftlicher Zukunftsfragen bei und setzt sich dafür ein, die Rolle wissenschaftlicher Erkenntnisse und Fakten in gesellschaftlichen Debatten zu st?rken.?
Hieraus resultiert zum einen das Ziel Forschung zu zukunftsrelevanten Themen zu unterstützen und deren Sichtbarkeit zu st?rken. Zum anderen soll eine nachhaltige Forschungspraxis gef?rdert werden, indem Forschende in ihrem Arbeitsalltag dabei unterstützt werden, Forschung ressourcenschonend, gesundheitsbewusst und sozial nachhaltig zu gestalten.
Lehre
Hochschulbildung kommt bei der Bearbeitung der gegenw?rtigen globalen Krisen eine zentrale Rolle zu. Als transformative Bildung vermittelt sie Wissen, l?dt zur Reflexion von Selbst- und Weltverh?ltnissen ein und ermutigt zum Handeln. Mit ihren Studien- und Lehrangeboten unterstützt die Friedrich-Schiller-Universit?t ihre Studierenden dabei, Verantwortung für nachhaltige Entwicklung zu übernehmen und wissenschaftlich fundiert Prozesse des gesellschaftlichen Wandels mitzugestalten.?
So soll die Thematisierung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt, globale Ungleichheiten oder Benachteiligung von Menschen entlang verschiedener Diversit?tsachsen in Studium und Lehre aller Fachbereiche unterstützt werden. Ebenso soll angestrebt werden, die ?kologische Belastung durch Lehren und Lernen reduziert und Lernr?ume zu schaffen, die transformative Bildung erm?glichen.?Durch Partizipation und wechselseitiges Lernen soll nachhaltige Lehre gest?rkt werden.
Transfer
Der erfolgreiche Austausch zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren ist ein zentrales Element der Transformation zur Nachhaltigkeit. Entscheidungsprozesse in Politik, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft k?nnen von wissenschaftlicher Expertise profitieren, insbesondere bei komplexen Problemlagen mit hoher Unsicherheit. Umgekehrt kann der Einbezug nichtwissenschaftlicher Perspektiven in vielen Kontexten die Forschung bereichern und Ergebnisse belastbarer machen. Zur Unterstützung des gesellschaftlichen Wandels bedarf es daher dialogischer, multidirektionaler Austauschformen und einer Kultur der Offenheit für externe Impulse.?
So soll zum einen der Zugang zu an der Universit?t vorhandener Expertise im Bereich Nachhaltigkeit für unterschiedliche Akteursgruppen erleichtert werden und zum anderen universit?tsexterne Perspektiven und Ideen aufgenommen werden. Durch gemeinsame Projekte und ?ffentliche Debattenr?ume k?nnen zusammen L?sungswege der gegenw?rtigen Nachhaltigkeitsherausforderungen entwickelt werden. Zudem sollen die Transferprozesse selbst, die an und mit der Universit?t stattfinden, sozial und ?kologisch nachhaltig gestaltet werden.
Betrieb
Der gr??te Verbrauch von Ressourcen und Aussto? von CO2-Emissionen entsteht im laufenden Betrieb der Universit?t. Das von der Thüringer Landesregierung bereits 2018 verabschiedete ?Programm für eine nachhaltige Landesverwaltung Thüringen“ sieht u. a. vor, bis 2030 vollst?ndige Klimaneutralit?t zu erreichen. Um dieses Ziel an der Universit?t Jena zu erfüllen, muss im t?glichen Betrieb eine verantwortungsvolle, nachhaltige Transformation vollzogen werden.
Um dies zu erreichen, soll die Errichtung, Sanierung und Bewirtschaftung der universit?ren Liegenschaften gem?? des ?Programms für eine nachhaltige Landesverwaltung Thüringen“ erfolgen. Au?erdem k?nnen ein schonenderer Umgang mit Ressourcen wie Energie und Wasser oder nachhaltige Alternativen gef?rdert werden. Auch im Mobilit?tsbereich sollen Angebote zur Reduktion der daraus resultierenden Belastung geschaffen werden. Im Beschaffungsbereich k?nnen nachhaltige Standards festgelegt werden und die Lebensdauer von Produkten verl?ngert werden. Gleichzeitig verstehen wir die Universit?t als einen Ort des sozialen Miteinanders, an dem R?ume für Entfaltung und Interaktion gef?rdert werden sollen. Durch die F?rderung der Biodiversit?t auf dem Universit?tsgel?nde, wollen wir ebenso der Natur Raum geben.
Governance
Um Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre, Transfer und Betrieb der Universit?t wirksam zu verankern, bedarf es einer hochschulweiten Kooperations- und Innovationskultur. Ebenso müssen aber auch die Organisationsstrukturen und Prozesse an das neue Aufgabenfeld angepasst werden.
Die verbindliche Umsetzung der vorliegenden Strategie soll durch eine regelm??ige ?berprüfung und Aktualisierung sichergestellt werden. Der Einsatz für Nachhaltigkeit soll in den Strukturen der Universit?t verankert werden und durch Professionalisierung unterstützt werden. Im Austausch mit den Partnern der Universit?t sollen auch die Rahmenbedingungen einer Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie weiter verbessert werden.?