欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐

图片
EFI-Vorsitzender Uwe Cantner (4.v.l.) überreicht das Gutachten an Bundeskanzler Olaf Scholz (4.v.r.).

Forschungsstandort Deutschland ist attraktiver geworden, aber...

Expertenkommission Forschung und Innovation unter Vorsitz von Prof. Dr. Uwe Cantner legt Jahresgutachten vor
EFI-Vorsitzender Uwe Cantner (4.v.l.) überreicht das Gutachten an Bundeskanzler Olaf Scholz (4.v.r.).
Foto: David Ausserhofer
  • Wissenstransfer & Innovation

Meldung vom:

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Uwe Cantner von der Universit?t Jena hat am 28. Februar 2024 ihr neues Jahresgutachten an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. Im Mittelpunkt des Gutachtens stehen Themen wie die internationale Mobilit?t im Wissenschafts- und Innovationssystem, Evaluationsstudien zu forschungs- und innovationspolitischen Ma?nahmen, die Entwicklung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), neue Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft, soziale Innovationen und wie eine transformative F&I-Politik aussehen sollte.

Intensiver internationaler Wettbewerb um Fachkr?fte?

Mit der internationalen Mobilit?t im Wissenschafts- und Innovationssystem greift die EFI ein Thema auf, das sie bereits 2014 bearbeitet hat. Damals stellte sie der Bundesregierung ein schwaches Zeugnis aus und mahnte massive Anstrengungen an, um international mobilen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐n in Forschung und Entwicklung wettbewerbsf?hige Arbeits- und Forschungsbedingungen zu bieten. Seitdem hat der internationale Wettbewerb um diese Fachkr?fte weiter an Bedeutung gewonnen und es wurde einiges dafür getan, ihnen in Deutschland attraktive Bedingungen zu bieten. Nicht ohne Erfolg, wie die neuen Analysen der Expertenkommission zeigen. Jedoch entscheiden sich weiterhin viele kluge K?pfe gegen den Forschungsstandort Deutschland – nicht zuletzt aufgrund ineffizienter und aufwendiger Verwaltungsprozesse bei der Zuwanderung.

?Für einen wettbewerbsf?higen Wissenschafts- und Innovationsstandort“, so Professor Uwe Cantner von der Universit?t Jena und Vorsitzender der Expertenkommission, ?ist leistungsf?higes Personal an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen unverzichtbar. Wie die Wirtschaft insgesamt wird auch das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem im Zuge der demografischen Alterung von Personalengp?ssen betroffen sein, weshalb es zunehmend auf Forscherinnen und Forscher aus dem Ausland angewiesen ist.“ Cantner führt weiter aus: ?Wissenschaftliche Analysen zeigen, dass l?nderspezifische Faktoren einen gro?en Einfluss darauf haben, welche Standorte diese Personen für ihre T?tigkeit w?hlen. Der Bundesregierung kommt bei der Schaffung wettbewerbsf?higer Arbeits- und Forschungsbedingungen und bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für internationale Mobilit?t von Forscherinnen und Forschern eine zentrale Rolle zu.“

Viele Evaluationsstudien sind methodisch ungenügend

Viele der im Auftrag der Bundesregierung durchgeführten Evaluationsstudien zu forschungs- und innovationspolitischen Ma?nahmen lassen keine Rückschlüsse darauf zu, ob die untersuchten Politikma?nahmen wirksam waren und zu den angestrebten Ergebnissen geführt haben. Inwiefern tragen die forschungs- und innovationspolitischen Ma?nahmen der Bundesregierung – unter anderem Projektf?rderungen oder Innovationsberatungen – dazu bei, dass neue Erkenntnisse, Erfindungen und Gesch?ftsmodelle entstehen? Und helfen diese Ma?nahmen dabei, neue Wertsch?pfungspotenziale zu erschlie?en und Transformationsprozesse besser zu bew?ltigen?

Diese Fragen werden in Zeiten leerer ?ffentlicher Kassen und bei zunehmendem Transformationsdruck immer dr?ngender. Eigentlich sollten die von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Evaluationsstudien Aufschluss darüber geben, wie wirksam die jeweils untersuchten Ma?nahmen sind. ?Bislang ist das aber kaum der Fall“, stellt Professor Guido Bünstorf von der Universit?t Kassel und Mitglied der Expertenkommission fest, ?denn die meisten Evaluationsstudien genügen den methodischen Anforderungen an eine aussagef?hige Wirkungsmessung nicht.“

Deutschland f?llt bei Technologieentwicklung zurück

Deutschland und die Europ?ische Union (EU) müssen bei der Entwicklung und beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) dringend aufholen, betont die EFI.??China und die USA dominieren im Bereich der KI die Technologieentwicklung, w?hrend Deutschland und die EU zurückfallen“, stellt Professorin Carolin H?ussler von der Universit?t Passau und Mitglied der Expertenkommission auf Basis eines internationalen Vergleichs von wissenschaftlichen KI-Publikationen und von KI-Patenten fest. ?Auch bei der Entwicklung von gro?en Sprachmodellen und multimodalen Modellen, die als Grundlagenmodelle für vielf?ltige KI-Anwendungen dienen, sind Deutschland und die EU nicht führend“, erg?nzt H?ussler.

Dass Deutschland im Bereich der KI hinterherhinkt, sieht die Expertenkommission mit Sorge. ?Dadurch besteht die Gefahr, an technologischer Souver?nit?t einzubü?en“, stellt H?ussler fest und erkl?rt: ?Technologische Souver?nit?t im Bereich KI setzt voraus, dass Deutschland gemeinsam mit der EU KI-Technologien selbst vorhalten und weiterentwickeln kann oder über die M?glichkeit verfügt, diese Technologien ohne einseitige Abh?ngigkeiten von anderen Wirtschaftsr?umen zu beziehen und anzuwenden.“

Die Landwirtschaft steht vor gro?en Herausforderungen

Die Landwirtschaft steht derzeit vor gro?en Herausforderungen: das globale Bev?lkerungswachstum, die Anpassung an den Klimawandel, der Rückgang landwirtschaftlicher Fl?chen sowie Biodiversit?tsverlust und Grundwasserbelastung, die durch die Landwirtschaft selbst verursacht werden. Professor Till Requate von der Universit?t Kiel und Mitglied der Expertenkommission stellt klar: ?Die Landwirtschaft muss in Zukunft gr??ere Mengen an Nahrungsmitteln mit weniger umweltbelastenden Betriebsmitteln wie Pflanzenschutz- und Düngemitteln produzieren. Und das bei gleichzeitig schrumpfenden Fl?chen und sich ver?ndernden Klimabedingungen. Im neuen EFI-Gutachten zeigen wir, dass der Einsatz von Pr?zisionstechnologien und ?Smartfarming‘ sowie Produkte der Grünen Gentechnik helfen k?nnen, mit diesen vielf?ltigen Herausforderungen umzugehen und damit die Transformation der Landwirtschaft voranzubringen.“

Datengrundlage verbessern?

Die EFI betont die Notwendigkeit von sozialen Innovationen, die im Zusammenspiel mit technologischen Innovationen zur Bew?ltigung der gro?en gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen k?nnen. Unter sozialen Innovationen versteht die Expertenkommission neue individuelle und kollektive Verhaltensweisen sowie Organisationsformen, die zur L?sung gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Probleme beitragen und damit einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Die sechsk?pfige Expertenkommission unterstützt die von der Bundesregierung im September 2023 verabschiedete Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen. Zugleich mahnt sie aber auch weiteren Handlungsbedarf an.?

Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft angehen

Die Bundesregierung hat von ihrer Vorg?ngerin eine Aufgabe übernommen, für die es keine Vorbilder und keinen Masterplan gibt: die Bew?ltigung der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Diese umfasst u. a. die Energie- und Mobilit?tswende, die Schaffung einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. ?Das Gelingen der Transformation setzt eine Vielzahl technologischer und sozialer Innovationen voraus, die unseren Umgang mit Technologien ebenso ver?ndern wie die Produktion, den Konsum und unser individuelles Verhalten gegenüber Natur und Gesellschaft“, prognostiziert Professor Uwe Cantner.

Entsprechend gro? ist die Gestaltungsaufgabe für die Politik. Diese Aufgabe zu übernehmen, wird der jetzigen Bundesregierung nicht leicht gemacht. Schlie?lich erfordern weitere aktuelle Krisen, sei es der Krieg in der Ukraine, die Desintegration der Weltwirtschaft oder die rezessiven Nachwirkungen der Corona-Pandemie, ein entschlossenes Handeln und hohe finanziellen Eins?tze. ?Die Folge ist eine versch?rfte Konkurrenz von langfristiger Transformationsorientierung und kurzfristiger Krisenbew?ltigung um staatliche Budgets“, so Cantner.?

Zu den Schwerpunkten der EFI im aktuellen Gutachten:

  • 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐e Mobilit?t im Wissenschafts- und Innovationssystem

    In ihrem Jahresgutachten 2014 bescheinigte die Expertenkommission der deutschen Bundesregierung nur m??igen Erfolg im weltweiten Wettbewerb um international mobile Forscherinnen und Forscher. Neue Analysen, die die Expertenkommission in ihrem aktuellen Gutachten vorstellt, zeigen, dass sich Deutschland seitdem auf einem positiven Entwicklungspfad befindet. Aktuell verzeichnet die Expertenkommission einen Nettozuzug von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Auch Auswertungen von Patentdaten deuten darauf hin, dass Deutschland als Standort an Attraktivit?t gewonnen hat. Unter dem Strich wandern jedoch immer noch mehr Erfinderinnen und Erfinder ab als zu.

    ?Es w?re allerdings zu kurz gesprungen, Schlussfolgerungen aus reinen Ab- und Zuwanderungszahlen in einem bestimmten Zeitraum zu ziehen“, betont Professorin Carolin H?ussler von der Universit?t Passau und Mitglied der Expertenkommission. ?Unsere Daten zeigen, dass viele Forscherinnen und Forscher nach einem mehrj?hrigen Auslandsaufenthalt wieder nach Deutschland zurückkehren. Grunds?tzlich sind solche zirkul?ren Wanderungsbewegungen sehr begrü?enswert, da Forscherinnen und Forscher im Ausland wertvolle Erfahrungen sammeln, ihr Netzwerk erweitern und dann h?ufig noch produktiver in ihr Heimatland zurückkehren. Deutschland sollte daher die internationale Mobilit?t f?rdern und m?glichst attraktive Bedingungen für Rückkehrerinnen und Rückkehrer schaffen.“

    Digitalisiertes und transparentes Verwaltungssystem?

    Angesichts der demografischen Alterung und des sich versch?rfenden Fachkr?ftemangels mahnt die Expertenkommission weitere Reformen zugunsten der internationalen Mobilit?t im Wissenschafts- und Innovationssystem an. Ein Nadel?hr sieht sie in den langwierigen und komplexen Verwaltungsprozessen, denen sich Forscherinnen und Forscher auf ihrem Weg nach Deutschland gegenübersehen.

    Um den Zuwanderungsprozess zu beschleunigen, empfiehlt die Expertenkommission den Aufbau eines umfassenden digitalen Systems, das alle Teilprozesse der Fachkr?ftezuwanderung in einen Gesamtprozess integriert sowie alle beteiligten Akteure miteinander verknüpft. Auch hinsichtlich intransparenter Versorgungsansprüche im Rahmen der Verbeamtung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie bei der Harmonisierung rechtlicher Rahmenbedingungen auf EU-Ebene erkennt sie deutliches Verbesserungspotenzial.?

    Neues Tenure-Track-Programm international ausrichten

    Die von der Expertenkommission vorgestellten Ergebnisse legen nahe, dass F?rderprogramme zur?Anwerbung internationaler Spitzenkr?fte wie die Alexander von Humboldt-Professuren dazu beitragen, die Attraktivit?t des Wissenschaftsstandortes Deutschland zu verbessern. Dem Erfolg im Spitzensegment steht allerdings gegenüber, dass abwandernde Forscherinnen und Forscher insgesamt publikationsst?rker sind als diejenigen, die neu nach Deutschland kommen. Professor Guido Bünstorf von der Universit?t Kassel und ebenfalls Mitglied der Expertenkommission empfiehlt daher: ?Die internationale Mobilit?t sollte in der ganzen Breite des Wissenschaftssektors gef?rdert werden, etwa indem das Bund-L?nder-Programm zur Schaffung von Tenure-Track-Professuren mit einem klaren Fokus auf internationale Karrieren ausgebaut wird.

    Bünstorf zeigt sich vorsichtig optimistisch: ?Deutschland hat gro?es Potenzial, im Wettbewerb um international mobile Forscherinnen und Forscher eine Spitzenposition einzunehmen. Lebens- und Arbeitsbedingungen sind auch im internationalen Vergleich attraktiv. Die bestehenden Hemmnisse sind allerdings nicht neu. Nur wenn unn?tige bürokratische Hindernisse bei der Zuwanderung beseitigt und Besch?ftigungsverh?ltnisse in der Wissenschaft konsequenter anschlussf?hig an den internationalen Arbeitsmarkt ausgestaltet werden, kann der Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland sein volles Potenzial entfalten.

  • Evaluationsstudien zu forschungs- und innovationspolitischen Ma?nahmen

    Für ihr Jahresgutachten hat die Expertenkommission 81 ?ffentlich zug?ngliche Evaluationsstudien aus den Zust?ndigkeitsbereichen des BMBF und des BMWK untersucht, die zwischen 2009 und 2023 verfasst wurden. In 59 dieser 81 Studien wurden beobachtete Entwicklungen kausal als Effekte der jeweiligen Ma?nahmen interpretiert.

    Doch nur in sieben F?llen lie?en die verwendeten Methoden derartige Aussagen über Ursache-Wirkungs-Beziehungen überhaupt zu. Die Konsequenz: Die untersuchten Evaluationsstudien tragen insgesamt nur wenig Wissen darüber bei, ob die Ziele der jeweiligen Ma?nahmen erreicht wurden. ?Auf einer besseren Wissensbasis k?nnten Politikma?nahmen gezielt angepasst und ihre Wirksamkeit verbessert werden“, sagt der Vorsitzende der Expertenkommission, Professor Uwe Cantner von der Universit?t Jena. ?Fehlendes Wissen verhindert Politiklernen.“

    Voraussetzungen für eine lernende Politik schaffen

    Die Expertenkommission fordert die Bundesregierung auf, Evaluationsstudien zukünftig so auszuschreiben, dass die Leistungsbeschreibung eine Kausalanalyse sowie diesbezügliche Mindestanforderungen an das Evaluierungskonzept enth?lt. Auch die Voraussetzungen hierfür müssten von der Politik verbessert werden, etwa hinsichtlich des Zugangs zu den notwendigen Daten. ?Wer eine forschungs- und innovationspolitische Ma?nahme plant, muss auch dafür sorgen, dass die für eine Kausalanalyse erforderlichen Daten erhoben werden k?nnen“, so Cantner.

    Die für die Durchführung einer Ma?nahme verantwortlichen Stellen sollten den evaluierenden Organisationen alle mit einer Ma?nahme verbundenen Dokumente systematisch zur Verfügung stellen. Für erforderlich h?lt es die Expertenkommission darüber hinaus, dass alle in Auftrag gegebenen Evaluationsstudien ver?ffentlicht werden, unabh?ngig davon, wie ihre Ergebnisse ausfallen. Positive wie negative Ergebnisse von Evaluationsstudien sollten gleicherma?en als Erkenntnisfortschritt gesch?tzt werden.

  • Entwicklung und Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI)

    Bei KI handelt es sich um eine Schlüsseltechnologie, die die technologische und ?konomische Entwicklung in den kommenden Jahren entscheidend pr?gen wird. ?KI kann in vielen Technologiebereichen und Branchen, wie etwa in der Produktionstechnik oder in der pharmazeutischen Industrie, Innovations- und Wachstumspotenziale er?ffnen“, erl?utert die stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission, Professorin Irene Bertschek vom ZEW Mannheim. ?Um die Potenziale der KI nutzen zu k?nnen, muss sie auch in der Breite der Wirtschaft zum Einsatz kommen“, so Bertschek.

    Dass diese Breite noch nicht gegeben ist, zeigt eine im Auftrag der Expertenkommission durchgeführte repr?sentative Umfrage. So haben 2023 in Deutschland 10 Prozent der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und 30 Prozent der Unternehmen der Informationswirtschaft KI eingesetzt. Etwa ein weiteres Viertel der Unternehmen in beiden Bereichen plante den zukünftigen Einsatz von KI. Eine hohe Wettbewerbsf?higkeit des eigenen Unternehmens auf dem Gebiet der KI bescheinigten sich nur sehr wenige Unternehmen, 6 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe und 15 Prozent in der Informationswirtschaft.?

    Die Studie zeigt auch, dass einem breiteren Einsatz von KI einige hemmende Faktoren entgegenstehen. ?Den Mangel an zeitlichen und pers?nlichen Ressourcen nehmen Unternehmen sowohl im Verarbeitenden Gewerbe (72 Prozent) als auch in der Informationswirtschaft (68 Prozent) als gr??tes Hindernis wahr. Zudem herrschen bei vielen Unternehmen noch Unsicherheit über den zu erwartenden Nutzen sowie Bedenken hinsichtlich der Reife und Zuverl?ssigkeit von KI. Fehlendes Wissen in den Unternehmen sowie ein fehlendes Fachkr?fteangebot sind weitere Faktoren, die den Einsatz von KI hemmen“, fasst Bertschek die Befragungsergebnisse zu den Hemmnissen der KI-Nutzung zusammen.

    KI-?kosystem kommt Schlüsselrolle zu

    Im Bereich der KI gilt es, den Anschluss an die internationale technologische Entwicklung nicht zu verlieren und nicht noch st?rker von au?ereurop?ischen Anbietern abh?ngig zu werden. ?Für Deutschland und die EU besteht durchaus noch die M?glichkeit, mit Innovationen eine bedeutende Rolle in der internationalen Technologieentwicklung zu spielen“, betont der Vorsitzende der Expertenkommission, Professor Uwe Cantner von der Universit?t Jena. ?Dies ist jedoch kein Selbstl?ufer und die Aufholjagd muss rasch in Gang gesetzt werden. Dazu bedarf es eines starken und europ?isch vernetzten KI-?kosystems mit exzellenter Grundlagenforschung, einer leistungsf?higen KI-Infrastruktur und Fachkr?ften, die über KI-Kompetenzen verfügen“, so Cantner.

    ?Die Bundesregierung sollte die KI-Grundlagenforschung weiterhin und mit Nachdruck unterstützen. Zudem sollte der Aufbau von geeigneten Hochleistungsrechnern zügig vorangetrieben werden, da es in Deutschland an Rechenkapazit?ten mangelt, die Voraussetzung für das Trainieren und die Anwendung von KI-Modellen sind. Darüber hinaus ist es essenziell, eine wettbewerbsf?hige Dateninfrastruktur aufzubauen“, erg?nzt Bertschek. Auch werden gut ausgebildete Fachkr?fte ben?tigt. ?Die Bundesregierung sollte daher darauf hinwirken, dass KI-Kenntnisse in der schulischen, akademischen und beruflichen Bildung vermittelt werden“, sagt Cantner. ?Zudem k?nnen Initiativen, die die Open-Source-Entwicklung f?rdern, zur technologischen Souver?nit?t in Deutschland und Europa beitragen“, hebt H?ussler hervor.

  • Neue Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft

    Digitale und smarte Technologien k?nnen in der Landwirtschaft u. a. eingesetzt werden, um Betriebsmittel pr?ziser auszubringen und damit beispielsweise Pflanzenschutz- und Düngemittel einzusparen. Pr?zisionstechnologien tragen über diese Einsparungen auch zu einer geringeren Belastung der Umwelt durch die Landwirtschaft bei. ?Einige Betriebe nutzen bereits Technologien wie Farm-Management-Systeme oder digital unterstützte Landmaschinen. Einer breiten Nutzung solcher Technologien stehen jedoch noch Hürden im Weg“, erkl?rt Professorin Irene Bertschek vom ZEW Mannheim sowie Mitglied der Expertenkommission.

    Zu diesen Hürden z?hlen u. a. die hohen Anschaffungskosten der Pr?zisionstechnologien und die Tatsache, dass der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln vergleichsweise billig ist, aber gleichzeitig die negativen Umwelteffekte nicht hinreichend berücksichtigt werden. ?Damit neue, umweltschonende Pr?zisionstechnologien vermehrt eingesetzt werden, bedarf es einer Abgabe auf Pflanzenschutz- und Düngemittel“, fordert daher Professor Uwe Cantner von der Universit?t Jena und Vorsitzender der Expertenkommission.

    Weitere Hürden stellen Kompatibilit?tsprobleme zwischen Produkten unterschiedlicher Hersteller und unzureichende Infrastrukturen bei der Vernetzung sowie bei der Erfassung und Nutzung von Daten dar. ?Um die Potenziale digitaler und smarter Technologien voll aussch?pfen zu k?nnen, sollte ein deutschlandweiter, einheitlicher Datenraum für die Landwirtschaft geschaffen werden“, fordert Cantner weiter.

    Rechtsrahmen zu Grüner Gentechnik ist überholt

    Die Grüne Gentechnik kann dazu eingesetzt werden, Nutzpflanzen so anzupassen, dass sie klimaresilienter, nahrhafter sowie n?hrstoffreicher sind und einen geringeren Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln erfordern. Insbesondere Entwicklungen in der Genom-Editierung erm?glichen eine pr?zise Umsetzung solcher Anpassungen. Somit k?nnte die Grüne Gentechnik genutzt werden, um beispielsweise zu den Zielen des Green Deal beizutragen. ?In Deutschland und der EU bleibt das Potenzial jedoch ungenutzt aufgrund eines nicht zeitgem??en und inkonsistenten Rechtsrahmens, der nicht wissenschaftlich fundiert ist“, erl?utert Bertschek.?

    Dieser Rechtsrahmen schr?nkt nicht nur die Forschung in der Biotechnologiebranche, sondern auch die Wettbewerbsf?higkeit der landwirtschaftlichen Produktion in der EU ein. ?Aus diesem Grund muss der derzeit gültige Rechtsrahmen überarbeitet und eine vom Züchtungsverfahren unabh?ngige Regulierung etabliert werden, da keine verfahrensinh?renten Risiken festgestellt werden k?nnen“, betont Cantner. ?Ein weiteres gro?es Hemmnis bei der Nutzung Grüner Gentechnik ist die geringe Akzeptanz in der Bev?lkerung, die daher wissenschaftlich fundiert zur Grünen Gentechnik informiert werden muss. Eine solche Kommunikationsstrategie der Bundesregierung sollte sich auch in einer konsistenten Gesetzgebung widerspiegeln“, führt Requate aus.?

  • Soziale Innovationen

    Evidenzbasierte Forschungs- und Innovationspolitik erfordert repr?sentative, einheitliche und qualitativ hochwertige Daten, um Strategien und F?rderma?en zu entwickeln, sie zu evaluieren und so konkrete politische Ma?nahmen zu erm?glichen. In ihrem Jahresgutachten unterstützt die Expertenkommission die in der Nationalen Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen dargestellte Entwicklung ressortübergreifender Kennzahlen und einer aussagekr?ftigen wissenschaftlichen Datenbasis.

    Zugleich sieht sie die Notwendigkeit, bereits vorhandene Datenbest?nde bestm?glich in ein Gesamtkonzept zu integrieren. ?Die Kennzahlenentwicklung und Datenerhebung zu sozialen Innovationen muss so gestaltet sein, dass eine sachgerechte Erfolgsmessung und Wirkungsanalyse von Politikma?nahmen zur F?rderung von sozialen Innovationen erm?glicht werden“, so der Vorsitzende der Expertenkommission, Professor Uwe Cantner von der Universit?t Jena.

    ?Ziel muss es sein, eine fl?chendeckende, repr?sentative und über einen l?ngeren Zeitraum konsistente Datenbasis aufzubauen“, führt Professorin Friederike Welter, Pr?sidentin des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn und Mitglied der Expertenkommission, fort. ?Dabei sind wir uns der Hürden bewusst, die der Aufbau einer einheitlichen und repr?sentativen Datenbasis mit sich bringt. Die Definitionsvielfalt sozialer Innovationen erschwert diese Aufgabe zus?tzlich.“

    Soziales auch von gewinnorientierten Unternehmen?

    Sozialunternehmen werden h?ufig als besonders wichtige Quellen sozialer Innovationen wahrgenommen, da dieser Unternehmenstyp finanzielle Nachhaltigkeit mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Die Expertenkommission betont jedoch, dass auch gewinnorientierte Unternehmen soziale Innovationen hervorbringen, einsetzen und verbreiten. ?Es sind insbesondere Unternehmen der forschungsintensiven Industrie und bei den wissensintensiven Dienstleistungen, die auch soziale Innovationen initiieren“, so Friederike Welter.

    ?Soziale Innovationen finden sich dabei oft in unternehmensinternen Prozessen, beispielweise in Form von Homeoffice, flexiblen Lebensarbeitszeitmodellen oder Mentoring-Programmen“, erg?nzt Cantner. ?Es werden aber auch Produkte und Dienstleistungen angeboten, die den Nutzerinnen und Nutzern sozial innovatives Verhalten erm?glichen, wie etwa Nachhilfeplattformen oder Telepflege.

    ?ffnung bestehender F?rderformate?

    Soziale Innovationen sollten aufgrund ihrer Bedeutung in Bezug auf die gesellschaftlichen Herausforderungen ein wichtiger Bestandteil bei der Ausgestaltung bestehender F?rderprogramme sein. ?Die F?rderung sozialer Innovationen bedarf keiner speziellen, nur auf sie zugeschnittenen Programme, sondern sollte in bestehende Innovationsf?rderprogramme integriert werden. Auf diese Weise kann auch die wechselseitige Verst?rkung zwischen sozialen und technischen Innovationen bei den F?rderentscheidungen berücksichtigt werden“, konstatiert Cantner.

    ?Wie bei technologischen Innovationen stellt die Finanzierung der Innovationsaktivit?ten auch bei sozialen Innovationen ein wesentliches Innovationshindernis dar“, so Cantner weiter. Neben der F?rderung der Entstehung sozialer Innovationen sollte auch die ?bertragung und Erprobung lokal erfolgreicher sozialer Innovationen in anderen Kontexten wichtiger Bestandteil der F?rderung sein. ?Gerade die in der Nationalen Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen vorgesehene Plattform für soziale Innovationen ist wichtig für deren weitere Verbreitung“, betont Welter.?

  • Transformationsorientierte F&I-Politik

    Die Expertenkommission konstatiert, dass die Bundesregierung die Notwendigkeit der Transformation erkannt und auch erste Schritte in die richtige Richtung unternommen hat. ?Allerdings ist die transformationsorientierte Politik bislang wenig konsistent. Viele Ma?nahmen sind weder zeitlich noch inhaltlich gut aufeinander abgestimmt“, kritisiert Uwe Cantner.

    ?Dadurch verlieren wir wertvolle Zeit, was sich für die weitere Entwicklung als nachteilig erweisen k?nnte. Schlie?lich hatten wir in Deutschland noch zu Beginn der Legislaturperiode deutlich bessere wirtschaftliche Voraussetzungen, um die Transformationspolitik mit Schwung voranzutreiben. Jetzt müssen wir die Transformationen aus einer konjunkturellen Stagnation heraus und im Kontext massiver au?enpolitischer Bedrohungen bew?ltigen.“

    Die EFI befürchtet daher, dass die langfristige Transformationsorientierung einer eher kurzfristig ausgerichteten Krisenbew?ltigungspolitik weichen k?nnte. Damit würde das Gelingen der Transformationen in weite Ferne rücken.

    Langfristige Ziele auch kurzfristig berücksichtigen?

    Um die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft nicht zu gef?hrden, empfiehlt die Expertenkommission der Bundesregierung, langfristige und strukturelle Ziele in kurzfristig angelegten Ma?nahmen zu berücksichtigen. ?So sollten beispielsweise die Mittel aus dem Sonderverm?gen Bundeswehr auch für Forschung im Bereich Cybersicherheit und künstliche Intelligenz eingesetzt werden“, r?t EFI-Vorsitzender Cantner. ?Schlie?lich ist die Schnittmenge zwischen milit?rischer und ziviler Forschung vergleichsweise gro? und der Bezug zur digitalen Transformation unmittelbar gegeben.“

    Sozialen Ausgleich beim transformativen Wandel mitdenken

    Ferner sollten politische Ma?nahmen so ausgestaltet werden, dass sie die sozialen Probleme beim transformativen Wandel von Anfang an mitberücksichtigen und für einen sozialen Ausgleich sorgen. Als Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte, verweist Cantner auf das Geb?udeenergiegesetz: ?Die ursprüngliche Nichtberücksichtigung sozialer Aspekte hat gezeigt, wie schnell die gesellschaftliche Transformationsbereitschaft nachdrücklich besch?digt werden kann.“

    Suche nach innovativen L?sungen dem Markt überlassen

    Wichtig ist es nach Ansicht der Expertenkommission auch, bei der Suche nach innovativen L?sungen für bestehende Probleme nicht zu sehr auf den Staat zu setzen, sondern dies vielmehr der Wirtschaft zu überlassen. ?Dieser Ansatz impliziert, dass L?sungen für Transformationsprobleme vornehmlich im marktlichen Kontext erarbeitet und gefunden werden sollten“, so der Jenaer Wirtschaftswissenschaftler Cantner.

    ?Dabei kann der Staat die Entwicklung von einer alten, nicht mehr erwünschten Technologie hin zu einer neuen Technologie durch Anschubinvestitionen und klug gesetzte Anreize ansto?en. Danach sollte er die weitere L?sungsfindung allerdings dem Markt überlassen. Eine solche Politik setzt auf die Kreativit?t und die Motivation der Akteure und steht damit im Gegensatz zu einer ?klassischen‘ Gebots- und Verbotspolitik, bei der politisch vorgeschriebene L?sungen umgesetzt werden müssen.“

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) mit Sitz in Berlin leistet seit 2008 wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt j?hrlich ein Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsf?higkeit Deutschlands vor. Wesentliche Aufgabe der EFI ist es dabei, die St?rken und Schw?chen des deutschen Innovationssystems im internationalen und zeitlichen Vergleich zu analysieren und die Perspektiven des Forschungs- und Innovationsstandorts Deutschland zu bewerten. Auf dieser Basis entwickelt die EFI Vorschl?ge für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik.

Information

Das EFI-Jahresgutachten 2024 ist online verfügbar unter: https://www.e-fi.de/publikationen/gutachtenExterner Link

欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐:

Uwe Cantner, Prof. Dr.
vCard
Mikro?konomik
Uwe Cantner
Foto: Jan-Peter Kasper (Universit?t Jena)
Raum 5.23
Carl-Zei?-Stra?e 3
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link