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Meldung vom: | Verfasser/in: Alena Gold
Eine auf resistenter St?rke basierende Ern?hrungsweise f?rdert eine günstige Zusammensetzung des Darmmikrobioms bei Fettleibigen. Dies führt zu einer Gewichtsreduzierung sowie positiven gesundheitlichen Effekten, darunter eine verbesserte Insulinsensitivit?t. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Professor Weiping Jia von der Shanghai Jiao Tong Universit?t, Professor Aimin Xu von der Universit?t Hong Kong und Professor Gianni Panagiotou von der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena. Die Studie ist im Fachjournal ?Nature Metabolism“ erschienen.
Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen weltweit ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar. Eine Gewichtsreduktion kann solchen negativen Folgen entgegenwirken. Studien deuten darauf hin, dass Lebensmittel, die die Darmflora selektiv beeinflussen, dem menschlichen Stoffwechsel und der Gesundheit zugutekommen k?nnen. Vielversprechend ist in diesem Zusammenhang insbesondere resistente St?rke – ein Ballaststoff, der besonders in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vorkommt.
?Wir haben eine klinische Studie mit ?bergewichtigen durchgeführt. Alle Probandinnen und Probanden erhielten drei Mahlzeiten am Tag, basierend auf identischen Di?ten, die w?hrend des gesamten Studienzeitraums mit resistenter St?rke in Form eines in Wasser aufgel?sten Pulvers erg?nzt wurde“, sagt Gianni Panagiotou, Professor für Microbiome Dynamics am Exzellenzcluster ?Balance of the Microverse“ der Universit?t Jena und Gruppenleiter am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie.?
Signifikante Gewichtsabnahme
?Mit analytischen Methoden konnten wir zeigen, dass sich die Zusammensetzung und die Stoffwechselprozesse des Darmmikrobioms der Studienteilnehmenden positiv ver?ndert haben“, so Panagiotou weiter. Dabei beobachteten die Forschenden eine signifikante Gewichtsabnahme sowie eine verbesserte Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin durch die mit resistenter St?rke erg?nzte Ern?hrung.?
Um den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von resistenter St?rke und den damit einhergehenden positiven Effekten zu zeigen, übertrugen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Stuhl ihrer Studienteilnehmenden nach der Di?t mit resistenter St?rke auf fettleibige M?use. ?Bei diesem Versuch verloren die M?use ebenfalls an Gewicht, was den kausalen Zusammenhang belegt“, sagt Panagiotou.
Die Forschenden identifizierten insbesondere eine Bakterienart, die ma?geblich für die vorteilhaften Auswirkungen von resistenter St?rke in der Ern?hrung ist: Bifidobacterium adolescentis. ?In einem weiteren Versuch mit M?usen reichte allein die gezielte Gabe von B. adolescentis aus, um die Aufnahme von Fett aus der Nahrung im Darm zu verhindern und die M?use vor ern?hrungsbedingter Fettleibigkeit zu schützen“, so Panagiotou. Das deute laut dem Wissenschaftler darauf hin, dass vor allem das Vorkommen dieser bestimmten Bakterienart im Darmmikrobiom des Menschen einen entscheidenden Beitrag zur Bek?mpfung von Fettleibigkeit leistet. Dennoch müsse dies weiter erforscht werden – eine vorbeugende Einnahme ist für Menschen nicht zu empfehlen.
"Unsere Studie liefert einen brauchbaren Ansatz zur Behandlung von Fettleibigkeit und damit verbundener Stoffwechselst?rungen durch resistente St?rke", fasst Panagiotou zusammen. Um die Wirksamkeit einer mit resistenter St?rke erg?nzten Di?t zur Gewichtsabnahme bei fettleibigen Menschen durch die Ver?nderung des Darmmikrobioms zu best?tigen, sind weitere Studien mit mehr Teilnehmenden erforderlich. Entscheidend ist dabei, die langfristigen Auswirkungen der Ern?hrungsumstellung auf den Gewichtsverlust zu beobachten, um den Erfolg zu best?tigen.
Original-Publikation:
Li H, Zhang L, Li J, Wu Q, Qian L, He J, Ni Y, Kovatcheva-Datchary P, Yuan R, Liu S, Shen L, Zhang M, Sheng B, Li P, Kang K, Wu L, Fang Q, Long X, Liu X, Wang X, Li Y, Ye Y, Ye J, Bao Y, Zhao Y, Xu G, Panagiotou G, Xu A, and Jia W (2024): Resistant starch intake facilitates weight loss in humans by reshaping the gut microbiota. Nature Metabolism. DOI: 10.1038/s42255-024-00988-yExterner Link