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Die Doktoranden Paul Herrmann (l.) und Sebastian Klimmer an einem Laser-Versuchsaufbau.

Informationen schneller flie?en lassen – mit Licht statt Strom

Festk?rperphysiker der Universit?t Jena finden M?glichkeiten, moderne Elektronik um Gr??enordnungen schneller zu machen
Die Doktoranden Paul Herrmann (l.) und Sebastian Klimmer an einem Laser-Versuchsaufbau.
Foto: Jens Meyer (Universit?t Jena)
  • Light
  • Forschung

Meldung vom: | Verfasser/in: Angelika Schimmel

Entweder 1 oder 0. Entweder es flie?t Strom oder eben nicht. In der Elektronik wird bisher alles über das Bin?rsystem gesteuert. Elektronen generieren so schon ziemlich schnell und gut Informationen, leiten diese weiter und übernehmen diverse Schaltfunktionen. Doch es geht noch schneller. Das haben Paul Herrmann und Sebastian Klimmer von der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena bewiesen. Die beiden Doktoranden am Institut für Festk?rperphysik haben dazu mit monokristallinen 2D-Materialien und Laserlicht experimentiert. Sie haben die bekannte physikalische Methode der Frequenzverdopplung von Licht mit einer besonderen Materialeigenschaft, der Valleypolarisation, kombiniert und dabei erstaunliche Ergebnisse erzielt.?

Nach ihrem Lieblingsspielzeug aus Kindertagen befragt, müssen Paul Herrmann und Sebastian Klimmer nicht lange überlegen. Einmütig antworten sie: der Lego-Baukasten. Das Beste daran sei gewesen, dass es so viele Kombinationsm?glichkeiten gab, erkl?ren beide übereinstimmend. Ihre Begeisterung für Bauk?sten haben sich die jungen Physiker bis heute bewahrt – allerdings besch?ftigen sie sich für ihre Promotion seit geraumer Zeit mit einem Baukasten von ganz anderem Format: mit sogenannten 2D-Materialien, die sie in atomare Schichten zerlegen, um sie dann mit ?Valleytronik“ zu manipulieren.

Paul Herrmann und Sebastian Klimmer forschen dazu am Institut für Festk?rperphysik der Jenaer Universit?t in der Arbeitsgruppe ?Ultraschnelle optische Spektroskopie“ von Juniorprofessor Dr. Giancarlo Soavi. Deren Ziel ist es, neue Materialien und technische M?glichkeiten zu finden, die helfen, die Informationsverarbeitung und Weiterleitung mit moderner Elektronik um Gr??enordnungen schneller zu machen.?

Dafür nutzen sie Licht als Werkzeug – ein gro?es Thema nicht nur der Physik an der Jenaer Universit?t – und den High-Tech-Baukasten der 2D-Materialien. ?Diese Materialien, die aus nur einer Lage von Atomen bestehen, verfügen über herausragende optische Eigenschaften, die sie so interessant für die Forschung machen“, erkl?rt Paul Herrmann, der seit einem Jahr zur Arbeitsgruppe von Giancarlo Soavi geh?rt. ?2004 gelang es den Nobelpreistr?gern Geim und Novoselov erstmals, zweidimensionale Lagen aus Kohlenstoffatomen, das Graphen, herzustellen. Seitdem wurden von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt viele weitere 2D-Materialien entdeckt“, erg?nzt Sebastian Klimmer. ?Theoretische Modelle sagen zudem voraus, dass es ungef?hr 1.800 von ihnen geben soll. Das ist praktisch unser moderner Lego-Kasten, dessen Bausteine uns unendliche Kombinationsm?glichkeiten bieten.“

Mit Licht lokale Extrema abwechselnd manipulieren

Die beiden Jenaer Physiker haben sich aus diesem Baukasten das Wolframdiselenid ausgesucht, das zur Gruppe der ?bergangsmetalldichalkogenide geh?rt. ?Dieses spezielle Halbleitermaterial hat lokale Extrema in seiner elektronischen Bandstruktur, sogenannte Valleys, welche wir mit Licht manipulieren k?nnen“, erkl?rt Paul Herrmann die Wahl.?

Mit diesen Materialien arbeiten die jungen Forscher im Labor erfolgreich. ?Wir beschie?en das Material mit einem zirkular polarisierten Laser. Das kann in zwei unterschiedlichen Richtungen geschehen, so dass wir damit bestimmen k?nnen, in welchem Valley wir Elektronen anregen“, erkl?rt Herrmann. ?Dieses Ph?nomen der Valleypolarisation – also der Zustand, in dem ein Valley mehr angeregt wird als das andere – kann man wiederum ausnutzen, um darin Informationen zu codieren, zu manipulieren und wieder auszulesen“, führt Klimmer aus.

Gleichzeitig machen sich die Forscher den seit den 1960er Jahren bekannten Effekt der ?Second-harmonic Generation“, also der Frequenzverdopplung von Licht, zunutze. ?Wir verwenden einen Infrarotlaser bei einer Wellenl?nge von 1.500 Nanometern. Damit k?nnen wir die Frequenzverdopplung in Wolframdiselenid mit zwei Photonen resonant betreiben und somit die induzierte Valleypolarisation noch verst?rken“, beschreibt Herrmann den komplizierten Prozess. ?Weiterhin erlaubt uns die Verwendung der Frequenzverdopplung eine deutlich einfachere Trennung des Anregungslichtes und dem für uns interessanten Signal, welches sich entsprechend bei 750 Nanometern, der halben Wellenl?nge beziehungsweise der doppelten Frequenz befindet“, erg?nzt Klimmer.

Mit Licht wird Elektronik 1.000 Mal schneller

?Bisher wird in der Elektronik das Bin?rsystem genutzt, zur Informationsübertragung wird Strom an- oder abgeschaltet. Ein Transistor schafft so etwa eine Milliarde Berechnungen pro Sekunde. Indem wir die Elektronik mit Licht statt Strom schalten, l?sst sich das auf eine Billion Berechnungen pro Sekunde steigern. Das hei?t, wir sind mit unserem System 1.000 Mal schneller als die herk?mmliche Elektronik“, fasst Paul Herrmann die Jenaer Forschungsergebnisse zusammen. Das mache die L?sung perspektivisch interessant für viele Bereiche der Optoelektronik und Technik. ?

?ber ihre Forschungsarbeit zur ?Nichtlinearen optischen koh?renten Erzeugung und Auslesen von Valleys in atomar dünnen Halbleitern“ berichten Herrmann und Klimmer in einem neuen Paper in der Fachzeitschrift ?Small“, das bereits online geschaltet ist. Was diese Jenaer Arbeit origin?r macht, ist die Kombination der Methode der resonanten Zwei-Photonen-Frequenzverdopplung und der Valleypolarisation. ?

Forschungsfeld der 2D-Materialien boomt an der Universit?t Jena

Bis die neuen Erkenntnisse zu den 2D-Materialien und technischen L?sungen der Jenaer in gr??erem Ma?stab eingesetzt werden k?nnen, werde es noch einige Jahre dauern, vermuten Sebastian Klimmer und Paul Herrmann. Man sei ja hier mit Grundlagenforschung besch?ftigt. Doch sind nicht nur die beiden Mittzwanziger von den Chancen der neuen High-Tech-Materialien überzeugt. Am Institut für Festk?rperphysik der Uni Jena besch?ftigen sich in der Arbeitsgruppe von Professor Giancarlo Soavi aktuell rund 15 Physiker und Physikerinnen mit 2D-Materialien. Au?erdem sind sie eingebunden in die Arbeit des Sonderforschungsbereichs SFB 1375 ?NOA - Nichtlineare Optik bis in den Atombereich"?en, der im Juli 2019 an der Friedrich-Schiller-Universit?t eingerichtet und gerade verl?ngert wurde. Das Institut für Festk?rpertheorie und Optik sei ebenso Kooperationspartner gewesen wie das Graduiertenkolleg ?Ma?geschneiderte Metaoberfl?chen – Erzeugung, Programmierung und Detektion von Licht“, in dem Klimmer mitarbeitet. Darüber hinaus spielen 2D-Materalien auch in etlichen anderen Instituten der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena eine wichtige Rolle.

Information

Original-Publikation:
Paul Herrmann, Sebastian Klimmer, Thomas Lettau, Mohammad Monfared, Isabelle Staude, Ioannis Paradisanos, Ulf Peschel, Giancarlo Soavi: Nonlinear All-Optical Coherent Generation and Read-Out of Valleys in Atomically Thin Semiconductors, small,?https://doi.org/10.1002/smll.202301126Externer Link

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