欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐

图片
Symbolbild Architektur

Perspektiven

Symbolbild Architektur
Foto: Free-Photos, pixabay

Zielsetzung

Im Rahmen des Projekts ?Freiheitsr?ume und Freiheitssicherung im digitalen Staat“ sollen die Funktionsweise des Staates unter den Bedingungen der Digitalisierung zun?chst aus der Perspektive der Rechts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Linguistik er?rtert werden. Ausgehend von der westlichen Freiheitstradition, die eine der wesentlichen Errungenschaften der letzten ca. 200 Jahre darstellt, sollen Freiheitsr?ume im digitalen Staat unter Berücksichtigung der informationstechnischen Entwicklung positiv wie negativ bestimmt, ihre Gef?hrdungen identifiziert und m?gliche Reaktionen auf diese erforscht werden. Dabei gilt es auch, der Funktionsf?higkeit des Staates angemessen Rechnung zu tragen, zumal diese für die Freiheitssicherung seiner Bürger eine wesentliche Voraussetzung bildet.

Rechtswissenschaftliche Perspektive

Legal

Foto: herbinisaac, pixabay

Aus rechtswissenschaftlicher Perspektive stellt sich diesbezüglich insbesondere die Frage, wie Grund- und Menschenrechte im digitalen Raum wirken und welche Gef?hrdungslagen ihnen gegenüberstehen. Gleichzeitig stehen auch private Akteure als Intermedi?re im Fokus, sollte deren ?digitale Macht“ und Monopolstellung in quasi-staatliche Hoheitsgewalt umschlagen. Hierauf müssen von Seiten des Staates Konsequenzen für die Rechtsordnung geprüft werden, unter anderem auch durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI).

Politikwissenschaftliche Perspektive

Symbolbild News

Foto: Gerd Altmann, pixabay

Wenn allgemein Fragen der staatlichen Regulierung und Gestaltung von Digitalisierung behandelt werden und dabei die Frage nach der Bedeutung ?digitaler Macht“ aufgeworfen wird, dann l?sst dies aus politikwissenschaftlicher Perspektive an die beiden gro?en ?digitalen M?chte“ denken, die USA und die Volksrepublik China.

Die USA sind laut ?Digital Economy Report 2019“ der UN trotz aller Konkurrenz aus China die führende Macht der Digitalwirtschaft, die zwar privatwirtschaftlich organisiert ist, aber zugleich von einer sehr geringen Zahl von Konzernen dominiert wird. In dieser Konstellation sind aus politikwissenschaftlicher Perspektive im Hinblick auf die USA vor allem zwei Aspekte von Interesse: Zum einen die Frage, die vor einigen Jahren im Zusammenhang mit der NSA-Aff?re aufkam, wie eng (und geheim) diese Konzerne der Digitalwirtschaft mit den amerikanischen Sicherheitsinstitutionen kooperieren. Und zum anderen die Frage, welche Bedeutung sich regender Widerstand gegen die Dominanz der Konzerne in den USA selbst entwickelt. Wie weit ist die Politik in den USA gewillt, zu mehr Regulierung ?digitaler Macht“ zu gelangen und welche Instrumente der Regulierung werden diskutiert?

Die Volksrepublik China steht einerseits für den staatlichen Einsatz digitaler Kontrolltechniken an, die darauf zielen, m?glichst alle digitalen Spuren der Bürger im Rahmen eines ?Sozialkreditsystems“ zusammenzuführen. Dass mit der Corona-Krise die M?glichkeiten der Kontrolle einen neuen, zus?tzlichen Schub erhalten, liegt auf der Hand und führt zu einer neuen Legitimation der autorit?ren Parteidiktatur, die sich scheinbar als besser gerüstet erweist, mit der Pandemie fertig zu werden. Andererseits steht China auch für ein enges Verh?ltnis von quasi privatwirtschaftlich organisierten Internetkonzernen zu Staat und Partei.

Beide Modelle setzen den internationalen Rahmen, den europ?ische und nationale Regulierungen der Digitalisierung nicht werden ignorieren k?nnen. Dass die beiden Staaten mit ihren unterschiedlichen Modellen zugleich weltpolitische Konkurrenten um Macht und Einfluss im internationalen System sind, weitet die Problemstellung auf den Bereich der politikwissenschaftlichen IB-Forschung aus.

Wirtschaftswissenschaftliche Perspektive

Symbolbild Organisation

Foto: Gerd Altmann, pixabay

Aus der Sicht der Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsinformatik bieten sich technologische Megatrends wie die Blockchain Technologien (alias: public ledger technologies, kurz PLT) und die des machine learning (ML) als fruchtbare Forschungsfelder an.

Im Rahmen der PLT und der darauf aufgesattelten Kryptow?hrungen werden beispielsweise die M?glichkeiten kolportiert, internationale ?berweisungen sekundenschnell und unter Umgehung aller Devisenbewirtschaftungsrichtlinien durchzuführen. Die Schaffung ?grenzenloser“ Freiheit erscheint vor dem Hintergrund der Umgehung von Kontrollregimen der Zentralbanken und Regierungen weder machbar noch wünschenswert und bietet Verknüpfungen zum politikwissenschaftlichem Feld. Durch PLT ergeben sich auch neue Freiheitsr?ume durch sogenannte smart contracts, an denen überdies auch der Staat beteiligt sein kann und der diese darüber hinaus durch seine Rechtsordnung ausgestalten muss.

Aus dem Rahmen der relevanten ML-Verfahren sei nur das Feld der systematischen Beeinflussung des Meinungsbildungsprozesses in sozialen Medien herausgegriffen, insbesondere durch ?troll factories“ und entsprechende Internet-Beitr?ge. Die automatisierte Identifikation derartiger Beitr?ge wird auch unter Heranziehung sekund?rer Kriterien immer schwieriger. Zu untersuchen w?re, ob die Beitr?ge nicht in Isolation, sondern aus dem Vergleich vieler Beitr?ge – auch über soziale Medien hinweg – zu entdecken sind. Parallel wird man er?rtern müssen, wie unsere Gesellschaft künftig mit dem Fakt einer anhaltenden ?berschwemmung mit ?fake news“ und ?fake opinions“ umgeht.

Linguistische Perspektive

Symbolbild ?bersetzung

Foto: Shaun F, pixabay

Die linguistische Perspektive wird sich vor allem auf das Thema digitale Kommunikation konzentrieren. Digitalisierung wird gleicherma?en als Chance und Bedrohung wahrgenommen. Dem unmittelbaren Nutzen digitaler Produkte und Anwendungen, wie z.B. automatischer ?bersetzungsprogramme, stehen Sorgen entgegen, dass zum einen menschliche Arbeitskraft an Wert verliert und zum anderen ein Missbrauch der vorhandenen Technologien, z.B. durch den Staat oder internationale Konzerne, stattfindet und im Ergebnis pers?nliche Freiheit verloren geht. Daraus ergeben sich zahlreiche Herausforderungen, die im politischen Raum – in der medialen ?ffentlichkeit ebenso wie im Parlament – diskutiert werden. Mithilfe korpuslinguistischer Methoden sollen deshalb verschiedene ?ffentliche Diskussionsr?ume unter Verwendung computerlinguistischer Methoden untersucht werden wie z.B. Hate Speech in den Massenmedien und auf sozialen Medien und ihre Formen, Ziele und Dynamiken oder die Verwendung der Metapher des Krieges für die Rechtfertigung von Begrenzungen im ?ffentlichen Leben oder im Internet. Weitere Forschungsthemen sind die Interaktion und Kommunikation zwischen Regierungen und Bürgern auf Twitter mithilfe der Sentiment Analyse und die linguistische Analyse von Falschinformationen/fake news mit den Methoden wie semantic embedding.

Zeitplan

Die vorstehenden Fragen umrei?en nur einen kleinen Ausschnitt aus der Fülle sich dringlich stellender Fragen, zu deren Beantwortung die Wissenschaft einen wichtigen Beitrag leisten kann und muss. Die vorliegend beteiligten F?cher erg?nzen sich dabei und sind gerade in ihrer Verbindung geeignet, neue Perspektiven auf die Themenstellung zu er?ffnen. Auch erscheint perspektivisch die Einbeziehung weiterer Disziplinen (insb. Philosophie, Soziologie, Informatik, Zeitgeschichte) geboten.

In einem ersten, in den n?chsten ca. zwei bis drei Jahren erfolgenden Schritt sollten Doktoranden aus den beteiligten drei F?chern nicht nur mit der Bearbeitung einzelner Forschungsfragen beginnen, sondern in enger Kooperation mit den Unterzeichnern das Thema interdisziplin?r in seinen zahlreichen Dimensionen erschlie?en. Erg?nzend sollten Tagungen durchgeführt werden, die auch bereits andere Fachrichtungen sowie externe Wissenschaftler einbeziehen.

Quernavigation

Paginierung Seite 1 von 42