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Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien
Der Mathematiker Dr. Manuel Quaschner wird mit dem Lehrpreis 2025 der Universit?t Jena im Themenschwerpunkt ?Lehr-Lernkultur in Zeiten von KI? ausgezeichnet. Quaschner erh?lt die Auszeichnung für die ?bung und das Tutorium ?Lineare Algebra I?. Der Lehrpreis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird am 18. November zum Dies Legendi – dem Tag der Lehre – feierlich verliehen.?
L?sungswege aufzeigen und Wissen vertiefen?
Worum es bei Linearer Algebra geht, beschreibt Dr. Quaschner so: ?Sicher kennen viele zwei- oder dreidimensionale Vektoren noch aus dem Schulunterricht. Solche Vektoren kann man miteinander addieren oder strecken und stauchen, indem sie mit einer Zahl multipliziert werden.? In der Linearen Algebra werde nun versucht, diese Eigenschaften auf abstraktere Strukturen zu verallgemeinern. So lie?en sich auch Polynomfunktionen miteinander addieren oder mit einer Zahl multiplizieren.
?Dies liefert die abstrakte Struktur eines Vektorraumes und das Ziel der Linearen Algebra besteht darin, die Eigenschaften solcher abstrakten Objekte allgemein zu untersuchen, w?hrend in der Schule nur die expliziten Beispiele betrachtet werden.? Gerade dieser abstraktere Zugang stelle für so manche Erstsemesterstudierende eine gro?e Herausforderung beim ?bergang von der Schul- zur Hochschulmathematik dar. Um dieses Dilemma zu l?sen, hat Dr. Manuel Quaschner eine Methode entwickelt, die Studierenden helfen soll, die eigenen F?higkeiten per Moodle-Selbsttest zu überprüfen. ?Wir wollen die Studierenden bef?higen, das Wissen aus der Vorlesung durch Beispielaufgaben zu vertiefen?, sagt Dr. Quaschner.?
KI-generierte L?sungen kritisch hinterfragen
Es gehe darum, gezielter auf die Hausaufgaben einzugehen, weil diese bewertet und für die Prüfungszulassung herangezogen werden. Eingesetzt werden u. a. mathematische Beweise, die mit Hilfe eines KI-Tools generiert wurden. Die Studierenden sollen diese Beweise kritisch analysieren und hinsichtlich logischer Konsistenz und fachlicher Korrektheit überprüfen. Manuel Quaschner sagt, manche eingereichte Hausaufgabe lege die Vermutung nahe, sie sei mit Hilfe von KI erledigt worden. Das nütze jedoch im Endeffekt den Studierenden nichts, weil sie die korrekten L?sungswege nicht verstanden haben und weil die KI fehleranf?llig ist.
Bei der neuen Methode werde auf die Schwierigkeiten beim Einsatz von KI hingewiesen und auch der L?sungsweg in einem Video von einem Tutor erkl?rt, wenn die Aufgabe nicht allein gel?st werden konnte. ?Die Studierenden haben jetzt die Gelegenheit, ihr Wissen zu überprüfen und gleichzeitig ein tieferes Verst?ndnis für die richtigen L?sungswege zu erreichen?, sagt Manuel Quaschner. Das freiwillige Angebot sei geeignet, die bislang bestehende Diskrepanz zwischen leichten Pr?senzaufgaben und kniffligen Hausaufgaben zu verringern. Letztlich, so Quaschner, sei das Ganze ein Stufenmodell.
Als Basis dient die Vorlesung von Prof. Dr. Vladimir Matveev, darauf folgen Aufgaben in Pr?senz und schlie?lich die Hausaufgaben. Letztere werden bewertet und sind Voraussetzung für die Prüfungszulassung. In der Jurybegründung wird die gelungene Verbindung analoger und digitaler Lehrformate gewürdigt. Aus studentischer Sicht wird das Lehrkonzept als ?beispielgebend in fachlicher, didaktischer und technologischer Hinsicht? gelobt. Gemeinsam mit Prof. Matveev erarbeitet Manuel Quaschner inzwischen digitale Lern- und Testformate für die Pflichtvorlesung Geometrie. ?
Weiterentwicklung von Lehrformaten mit der Akademie für Lehrentwicklung?
Dr. Manuel Quaschner studierte Mathematik in Erlangen und arbeitet seit knapp drei Jahren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena. Für die Weiterentwicklung von Lehrformaten nutzt er die Hilfe der Akademie für Lehrentwicklung. Das Preisgeld für den Lehrpreis 2025 werde er voraussichtlich verwenden, um weitere Probeklausuren zu erstellen, sagt der Preistr?ger.?