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Eine Skua (Raubm?we), die an der Vogelgrippe H5N1 gestorben ist.

Vogelgrippe in der Antarktis breitet sich aus

Forschende befürchten erhebliche Auswirkungen auf die Vogelpopulationen
Eine Skua (Raubm?we), die an der Vogelgrippe H5N1 gestorben ist.
Foto: Katharina Engl
  • Forschung

Meldung vom: | Verfasser/in: Irena Walinda

Ein Team der Uni Jena best?tigt jetzt einen befürchteten Trend: Nachdem im Oktober 2023 das Vogelgrippevirus H5N1 auf der subantarktischen Insel Südgeorgien und nachfolgend im Februar 2024 in der Antarktis, auf James Ross Island, nachgewiesen wurde, dokumentierten die Forschenden um Christina Braun bei ihrer jüngsten Expedition 2025 erstmalig Anzeichen für das Auftreten der hochpathogenen Variante auch auf der Fildes-Halbinsel auf King George Island. Die Forschenden beobachteten eine erh?hte Sterblichkeit bei verschiedenen Seevogelarten.

Ein Teammitglied der Arbeitsgruppe Polar- und Ornitho-?kologie w?hrend einer Expedition auf der Fildes-Halbinsel auf King George Island in der Antarktis.

Foto: Christina Braun (Universit?t Jena)

Unter Anleitung von Christina Braun, die bereits 15 Forschungsreisen in die Antarktis unternommen hat, führten die Studentinnen Julia Engelhardt und Katharina Engl von Anfang Januar bis Ende Februar 2025 auf der uruguayischen Forschungsstation ?Base Cientica Antárctica Artigas” das Monitoring durch. Seit 1979/80 beobachten deutsche Biologen, und ab 1983 die Arbeitsgruppe Polar- und Ornitho-?kologie der Universit?t Jena die Entwicklung von 14 Brutvogelarten in einem 35 km? gro?en Gebiet. Dazu z?hlen Zügel-, Adélie- und Eselspinguine sowie Skuas und Riesensturmv?gel.

Das vom Umweltbundesamt gef?rderte Projekt gilt weltweit als einzigartige Langzeitstudie. Neben den Populationsdaten von V?geln und Robben erfassen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch angeschwemmte Abf?lle – darunter verbranntes Plastik, Verpackungen oder Fischereireste. In diesem Jahr lag die Dichte bei rund einem Objekt pro Meter Küstenlinie. Das ist ein vergleichsweise hoher Wert für einen Ort, der praktisch nicht von Menschen bewohnt ist.

Normalerweise finden die Forschenden nur wenige sogenannte frischtote Tiere im Zeitraum ihrer zwei- bis dreimonatigen Expedition, aber w?hrend des letzten Monitorings waren es 52 tote Tiere, mehrheitlich Skuas (Raubm?wen), die Tage beziehungweise einige Wochen vor ihrem Fund gestorben waren. Forschende vom Alfred-Wegner-Institut in Potsdam und chilenische Kollegen entnahmen und analysierten die Proben teilweise vor Ort und best?tigten den Verdacht auf H5N1.

Das Forschungsteam befürchtet, dass sich das Virus weiter ausbreiten wird, denn die V?gel brüten auf sehr beengtem Gebiet – nur etwa 2 % der antarktischen Fl?che sind eisfrei. ?Das Gebiet, das wir beobachten, ist sehr klein und vogelreich. Au?erdem brüten die antarktischen V?gel typischerweise in Kolonien. Deshalb ist die Ansteckungsgefahr sehr gro?. Ist die Mortalit?tsrate sehr hoch in einer Population, kann es sein, dass sie komplett zusammenbricht?, so Markus Bernhardt-R?mermann vom Institut für Biodiversit?t, ?kologie und Evolution.

Die Forschenden mussten besondere Schutzkleidung tragen, denn die Gefahr einer ?bertragung des Virus auf den Menschen besteht. In Chile, Peru und Argentinien sprang H5N1 bereits auf S?ugetiere wie Robben, Seel?wen und Seeelefanten über, was 2023 zu einem Massensterben an den dortigen Küsten führte. ?Einzelne Infektionen bei Menschen nach direktem 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 mit infizierten V?geln sind ebenfalls dokumentiert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen also sehr vorsichtig sein und sich selbst schützen,? erkl?rt Braun die Situation vor Ort.

Die Vogelarten der Antarktis reagieren zudem empfindlich auf die Klimaerw?rmung. ?Die Artenzusammensetzung verschiebt sich rasant?, erkl?ren die Forschenden. So sind die Kapsturmv?gel, die noch vor wenigen Jahren zu Hunderten im Untersuchungsgebiet brüteten, inzwischen praktisch verschwunden. In der aktuellen Saison konnte kein einziges Brutpaar festgestellt werden. Dagegen profitieren Riesensturmv?gel sowie Eselspinguine, die ursprünglich subantarktische Regionen bevorzugten, von den ver?nderten Bedingungen. Adélie- und Zügelpinguine hingegen gehen stark zurück.

?Wir wissen nicht, ob die V?gel andere Brutgebiete aufsuchen oder tats?chlich verschwinden – es fehlt an vergleichbaren Langzeitdaten anderer Forschungsgruppen?, betont Braun. ?Genau deshalb sind kontinuierliche Projekte wie unseres so wichtig.?

Studentin Julia Engelhardt hat w?hrend der Expedition 2024/25 die Arbeit des Forschungsteams in der Antarktis unterstützt.

Foto: Christina Braun (Universit?t Jena)

Seit Jahren besteht das Team der Polar?kologie u. a. aus Studierenden des englischsprachigen Master-Studiengangs Evolution, Ecology and Systematics der Fakult?t für Biowissenschaften. Die Studierenden unterstützen zwei bis drei Monate lang die Arbeit vor Ort. Das Team legt t?glich rund 15 Kilometer zu Fu? zurück, dokumentiert Vogel- und Robbenbest?nde und sammelt Müll. ?Mit der Arbeit hier auf King George Island bekommen wir Studierenden die einzigartige M?glichkeit verantwortungsvoll Daten und Proben von Tieren aufzunehmen, die kaum in 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 mit Menschen kommen und durch die internationale Zusammenarbeit lernen wir mehr über effektive Kommunikation und Koordination in wissenschaftlichen Teams?, berichtet Julia Engelhardt.

Wie sich die Vogelgrippe langfristig auf die antarktische Tierwelt auswirkt, das werden die Jenaer Forschenden und Studierenden auch weiterhin dokumentieren. Bereits im November bricht erneut ein Team aus Jena in die Antarktis auf – das Monitoring wird fortgesetzt.

Christina Braun
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Professur für Integrative Taxonomie der Pflanzen
Christina Braun
Foto: Nicole Nerger (Universit?t Jena)
Inspektorhaus, Raum D103
Fürstengraben 26
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
Markus Bernhardt-R?mermann, apl. Prof. Dr.
Leitung Bereich ?kologie
Professur für Integrative Taxonomie der Pflanzen
Inspektorhaus, Raum 104
Fürstengraben 26
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link