Bolzano/ Bozen, Italien (national + deutschsprachig)
Gymnasium "Walther von der Vogelweide", Bozen, Italien (Kunst, Spanisch)
Zeitraum: Februar 2025 - Juni 2025 (SoSe 2025) |?Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Im Januar 2024 sendete ich der Schulleiterin des Gymnasiums ?Walther von der Vogelweide“ eine E-Mail mit einem Anschreiben und meinem Lebenslauf. Schon am Tag darauf erhielt ich eine Zusage für das Praktikum. Auch im weiteren Verlauf des 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐s erreichten mich die Antworten auf meine Mails immer sehr zügig und meine ben?tigten Dokumente wurden gewissenhaft ausgefüllt.
Neben den Angelegenheiten mit der Praktikumsstelle fielen noch ein paar andere Erledigungen an. Für meinen Mietvertrag ben?tigte ich eine italienische Steuernummer (?codice fiscale“), welche ich nach langer Recherche über die Ambasciata d’Italia BerlinoExterner Link beantragen konnte. Diese wurde mir nach Antragstellung
innerhalb von einer Woche zugesendet. Des weiteren habe ich mich mit einem Formular der Stadt Weimar ins Ausland abgemeldet. Das Formular konnte ich per Mail senden und habe nach Bearbeitung ein Schreiben mit einer Best?tigung erhalten.
Ebenso war es in meinem Fall notwenig Prüfungen vorzuverlegen und einen Antrag auf Schreibzeitverl?ngerung zu stellen. Ich war also im 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 mit meinen Dozierenden und dem ASPA, um alle Prüfungsleistungen angepasst an den Praktikumsbeginn zu koordinieren.
Wofür sich ebenfalls vor der Abreise gekümmert werden kann, sind Adress?nderungen und das Informieren über einen Sprachkurs. Als Nicht-Erasmus-Studentin der Uni Bozen konnte ich leider den universit?ren Sprachkurs nicht belegen und habe stattdessen an einen Online-Sprachkurs teilgenommen.
Zuletzt habe ich mich noch bei meiner Krankenkasse informiert, ob ich auch im Ausland versichert bin. Da dies der Fall war, musste ich keine weitere Versicherungsleistung in Anspruch nehmen. Zeitgleich beantragte ich die Erasmus-F?rderung. Die Dokumente konnte ich überwiegend digital einreichen.
Um meine Reiselogistik kümmerte ich mich Ende November. Ich buchte mir eine Zugfahrt für den 31.01. über die Deutsche Bahn App. Mit der BahnCard 50 zahlte ich für die Verbindung von Erfurt nach Bozen mit dem Sparpreis Europa Young 44,22 Euro. Da ich zum Ende der Vorlesungszeit ausreiste und das Schulhalbjahr
schon am 03.02. begann, war es mir nicht m?glich mehr als zwei Tage vor Praktikumsbeginn in Bozen zu sein. Die Wochenendtage zur Erholung waren ausreichend und ich war froh, dass mein Praktikum recht entspannt startete.
Auf der Packliste für Sportbegeisterte dürfen Wanderschuhe, ggf. weiteres Wanderequipment und eine Wintersportmontur nicht fehlen. Skier und R?der k?nnen ebenfalls mitgebracht werden, aber auch problemlos vor Ort ausgeliehen werden. Für Wandertouren ist es sinnvoll einen Schlafsack und Isomatte im Gep?ck
zu haben. Um es sich im Park gemütlich zu machen, kann eine Picknickdecke von Vorteil sein.
Unterkunft
W?hrend meiner Praktikumszeit wohnte ich in einer Wohngemeinschaft mit vier Master-Studierenden aus Deutschland. Die Wohnung lag sehr zentral und ich konnte die Schule mit dem Rad, welches mir meine Vermieterin zur Verfügung stellte, in zehn Minuten erreichen. Ich kann meine Unterkunft aufgrund der Lage, der Vermieterin und den R?umlichkeiten inklusive der Ausstattung empfehlen. Das Zimmer war zwar nicht gerade günstig, jedoch sind in Bozen die Mietkosten allgemein recht hoch (das Studierenden-Wohnheim ist mir die einzig bekannte günstigere Option). Die Unterkunft habe ich schon sehr früh (Ende August/Anfang September) über WG-gesucht gefunden und kann die App für die Wohnungs- bzw. Zimmersuche in Bozen empfehlen.
Finanzen
Meine monatlichen Ausgaben lagen bedingt durch die Miete bei ca. 900 Euro plus. Diese konnte ich durch finanzielle Unterstützung meiner Eltern, durch die Erasmus-F?rderung, durch ein weiteres Stipendium und mit Erspartem stemmen. Die Erasmus-F?rdersumme machte mit ca. 650 Euro den gr??ten Teil der Finanzierung
aus. Damit dem Auslandsaufenthalt nichts im Weg steht, ist es sinnvoll sich rechtzeitig zu informieren, wo, wann und wie F?rdergelder beantragt und ggf. welche Stipendien kombiniert werden k?nnen.
W?hrend meines Aufenthalts bin ich keinem Nebenverdienst nachgegangen. Ich kann mir vorstellen, dass man in der Gastronomie im Service eine Stelle bek?me. An der Schule konnte man meines Wissens nach als Praktikant*in nicht bezahlt arbeiten.
Was vor Ort das Abheben von Bargeld und das Bezahlen angeht, so sollte man sich bei seinem Bankinstitut informieren, wie die Bedingungen sind und ob bzw. wo Gebühren anfallen.
Leben an der Schule
An der Schule hatte ich für organisatorische Angelegenheiten sowohl die Schulleiterin als auch meine beiden Tutorinnen zur Unterstützung. Ich habe mich regelm??ig mit der Schulleiterin getroffen und konnte anfallende Themen mit ihr besprechen. Mit meinen Tutorinnen habe ich mich vor und nach den Unterrichtsstunden, wie auch in den Pausen ausgetauscht. Mit ihnen und auch den anderen Kolleg*innen habe ich mich sehr gut verstanden, konnte konstruktive Gespr?che über fachdidaktische oder fachwissenschaftliche Inhalte führen,
gemeinsam planen und auch teilweise über pers?nliche Themen sprechen. Innerhalb der Spanisch- und der Kunstfachgruppe herrschte eine angenehme, entspannte und freundliche Atmosph?re. Auch insgesamt im Kollegium begegnete man sich mit Interesse und unterstützte sich gegenseitig.
Da es an der Schule bisher noch nicht vorkam, dass ein*e Praktikant*in für ein ganzes Schulhalbjahr da ist, gab es keine strukturierte Einführung für Praktikant*innen. Gern w?re ich vor allem in der Anfangsphase in Austausch mit anderen Praktikant*innen getreten.
Zu Beginn meines Praktikums bin ich bei meinen Tutorinnen mitgelaufenen. In der zweiten Woche fand dann die Projektwoche statt und ich durfte bei der Gestaltung des Bühnenbilds für das Schulmusical die Betreuung einer Gruppe übernehmen. Ab Woche drei habe ich dann den in Absprache mit meinen Tutorinnen erstellten Stundenplan verfolgt. Zun?chst hospitierte ich überwiegend bei meinen Tutorinnen. Mit der Zeit lernte ich auch die anderen Spanisch- und Kunstlehrkr?fte kennen und besuchte auch deren Unterricht für Hospitationen. Zwischenzeitig wich ich von meinem Stundenplan ab, da es aufgrund von schulischen Veranstaltungen zu Unterrichtsausf?llen oder -ver?nderungen kam. So gab es eine Phase, in der ich Tag für Tag organisieren musste, wo ich überhaupt hospitieren kann.
In der Phase der Hospitationen sah meine Woche meist so aus, dass ich den Montag von der ersten bis zur sechsten Stunde mit meiner Spanisch-Tutorin mitlief, den Dienstag verbrachte ich sechs Schulstunden bei meiner Kunst-Tutorin, am Mittwoch hatte ich meist ein Gespr?ch mit der Schulleiterin und setzte mich anschlie?end in den Spanisch-Unterricht eines Kollegen und hospitierte am Nachmittag bei Kunstgeschichte, am Donnerstag hospitierte ich ebenfalls bei Spanisch und bei Kunstgeschichte und am Freitag fanden entweder die Online-Seminare der Uni statt oder ich hospitierte bei Kunst, Kunstgeschichte oder Spanisch. Als sich die Anzahl der zu hospitierenden Stunden dem Ende neigte, organisierte ich mir auch Hospitationen in den F?chern Deutsch, Werkstoffchemie, Geschichte, Englisch, Russisch, Kunstgeschichte auf Franz?sisch, etc...
Als ich dann begann selber zu unterrichten, sahen meine Wochen immer unterschiedlich aus. Es gestaltete sich so, dass ich in sehr vielen verschiedenen Klassen unterrichtete, weshalb es nicht wirklich eine Konstante gab. In Kunst fungierte ich oft als Werkstatt-Assistenz, konnte aber auch eigene Unterrichtseinheiten umsetzten. In Spanisch habe ich überwiegend Doppelstunden geplant und durchgeführt oder stand der Lehrkraft ebenfalls als Assistenz zur Seite. Oft begleitete ich Klassen bei Lehrausg?ngen und konnte sogar bei einer Lehrfahrt teilnehmen.
Was ich neben den Hospitationen und eigenen Unterrichtsstunden privat nutzen konnte, waren die zahlreichen Veranstaltungen, die über das Schulhalbjahr stattfanden. So besuchte ich alleine oder mit Freundinnen Konzerte, das Musical, die Theateraufführung, Ausstellungen, den Poetry Slam, etc...
An der Schule werden insgesamt ca. 700 Schüler*innen unterrichtet. Die Klassengr??e variiert von zehn bis knapp über 20 Schüler*innen. Fast alle Schüler*innen sprechen Italienisch und Deutsch plus die an der Schule erlernte oder zu Hause gesprochene Sprache (Englisch und am Sprachengymnasium wahlweise Franz?sisch, Spanisch oder Russisch). Weitere Muttersprachen der Schüler*innen sind unter anderem Albanisch, Rum?nisch, Türkisch und Norwegisch.
Was die technische Ausstattung anbelangt, so hat jedes Klassenzimmer einen Computer, Beamer und eine Leinwand. Neben zwei regul?ren Computerr?umen gibt es im Kunsttrakt einen extra Computerraum mit Macs, die Zugang zu InDesign, Photoshop, etc. haben, einem Gro?format-Drucker und Kameras, die geliehen
werden k?nnen. Ein Kunstraum hat einen Technikschrank in dem iPads verstaut sind. Das Lehrpersonen-Zimmer und die Bibliothek sind ebenfalls mit Computern und Druckern ausgestattet. Die Computer habe ich in allen R?umen genutzt und die Kameras habe ich für ein Unterrichtsprojekt ausgeliehen.
Freizeit
In Bozen gibt es eine Menge an M?glichkeiten, die Freizeit in der Natur oder auf Kulturevents zu verbringen. Die Seilbahnen nach Oberbozen und Kohlern laden ein, die bergige Landschaft Bozens wandernd zu erkunden und anschlie?end einzukehren. So nutzte auch ich dieses Fortbewegungsmittel und erkundete das Umland von Bozen und verspeiste nach einer langen Wanderung am liebsten eine Variation von Kn?deln. In den kalten Monaten zieht es Wintersportler*innen auf die Piste zum Skifahren und im Sommer wird sich aufs Rad geschwungen um die in der N?he liegenden Seen zu erreichen. Zu meinen Favoriten geh?ren der Kalterer See
und die Montiggler Seen. Aber auch in Bozen l?sst es sich bei Hitze mit einem Eis auf den Talferwiesen oder im Schwimmbecken des Lido aushalten. Kulturell hat Bozen von Filmfestival über Textilmesse bis hin zu Improtheater einiges zu bieten.
Auch kulinarisch wird es einem nicht langweilig. Der Tourismusverein RittenExterner Link bietet in der N?he von Bozen eine Reihe von Veranstaltungen bspw. zum Thema Brot, Wein, Kr?uter oder Bienen an. M?chte man das Tanzbein schwingen oder sich bei einem Quiz-Abend beweisen, so hat die Kulturlocation Zoona MagnifiqueExterner Link sicherlich was zu bieten. Auch das MuseionExterner Link veranstaltet neben seinen Ausstellungen zu moderner und zeitgen?ssischer Kunst Aperitivo-Abende, bei denen ein Drink in der Bozner Abendsonne genossen und dabei zur Musik gewippt werden kann. ?ber das Erasmus-Netzwerk findet sich auch immer eine Gelegenheit den Abend zu verbringen, sei es beim Karaoke-Singen oder beim Focaccia-Workshop.
Für Kunstinteressierte bietet die Fondazione Antonio Dalle NogareExterner Link w?chentlich kostenfreie Führungen an, bei welcher einem Künstler*innen der Konzeptkunst n?her gebracht werden. M?chte man sich selbst künstlerisch ausleben, so gibt es die M?glichkeit an Workshops vom Museion oder des fablabsExterner Link teilzunehmen oder den w?chentlichen Stricktreff im Café Meraner zu besuchen.
Hinsichtlich Sportvereine in Bozen, habe ich Erfahrungen mit der Vereinigung Tai Chi Chuan Bozen ASVExterner Link. Ich habe den Anf?nger*innen-Kurs besucht und konnte mit dem Tai Chi Praktizieren einen guten Ausgleich zum Schulalltag finden. Der Kurs fand auf Italienisch statt, wodurch ich auch gleich ein bisschen Sprachunterricht hatte.
Allgemein
Zuletzt m?chte ich noch zwei nützliche Informationen teilen:
- Was die Nutzung der ?ffentlichen Verkehrsmittel angeht, so lohnt es sich einen Südtirol Pass abo+Externer Link zu besorgen. Dieser inkludiert sowohl die Nutzung der Seilbahnen als auch das Fahren mit den Bussen und den Regionalzügen innerhalb Südtirols. Die Jahresgebühr für Studierende betr?gt 150 Euro.
- Schreibt man gerne Briefe, Karten oder versendet Pakete, so ist es gut zu wissen, dass es einige Zeit dauert, bis einen die Post erreicht oder bis sie in Deutschland eintreffen. Mir wurde gesagt, es l?ge daran, dass zun?chst alles nach Rom?gesendet würde, weshalb es bis zu drei Wochen dauern kann.