Ciudad de M¨¦xico/ Mexiko-Stadt, Mexiko (DAS)
Colegio Alem¨¢n Alexander von Humboldt, Mexiko-Stadt (Englisch/ Informatik)
Zeitraum: September 2020 ¨C Januar 2021 (WiSe 2020/21) | Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandspraktikums
Meine Schule fand ich durch die Internetseite des Praktikumsamt Jena. Ich habe ca. ein dreiviertel Jahr vor Beginn meines Praktikums Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼ö mit der Schule aufgenommen, per Mail. Innerhalb sehr kurzer Zeit erhielt ich eine Zusage, sowie kurzdarauf einen Arbeitsvertrag.?Nachdem ich meinen Arbeitsvertrag bekam, schrieb ich recht bald die Botschaft Mexikos an. Diese versicherte mir, dass ich f¨¹r mein Praktikum weder ein spezielles Visum noch Impfungen br?uchte.
Ich habe eine Reiseversicherung abgeschlossen, da meine Schule danach fragte. Reiseversicherungen findet man zu sehr g¨¹nstigen Kursen (unter 1Euro pro Tag) im Internet. Man gibt einfach einen Zeitraum an ¨¹ber den man versichert sein m?chte. Nach Bezahlung bekommt man eine PDF, die im Ausland vorzeigt werden kann. Zus?tzlich wurde ich auch noch ¨¹ber das DAAD- Stipendium versichert. Dieses Stipendium beinhaltet eine komplette Pflichtversicherung (Reise-, sowie Krankenversicherung).?Ein Flugticket sollte man eventuell erst buchen, wenn man die Best?tigung der Schule vor sich liegen hat und seine letzten Klausurtermine wei?. Zum Flugvergleich nahm ich skyscanner.de.?Meine Packlisten sind meistens kurz. Unteranderem packte ich B¨¹cher, die ich f¨¹r den Unterricht nutzen wollte. Ich packe meistens frei nach dem Motto: die Leute im Ausland kommen auch an alles Lebensnotwendige, was kann man also tats?chlich ?brauchen¡°?
Das Schuljahr begann f¨¹r mich zwei Wochen nach der Anreise. Dies war genug Zeit, um mich zu akklimatisieren.
Als Hinweis: mit Englisch kommt man ¨¹berall weit, aber wer es mit der Sprache des jeweiligen Landes versucht kommt oft noch weiter. (Ich empfehle die Vokabelapp ?Ankidroid¡°, die ich seit zwei Jahren regelm??ig nutze.)
Unterkunft
Gewohnt habe ich zu Beginn in einem Haus f¨¹r Studenten. Nach drei Monaten bin ich jedoch zu einem Kollegen gezogen, da das Preis-Leistungsverh?ltnis deutlich besser war. Hier empfehle ich, die Schule vor der Anreise zu fragen, ob es andere Lehrkr?fte gibt, die im gleichen Zeitraum an der Schule beginnen. Meistens gibt es junge Lehrer oder Lehrerinnen, die ebenfalls auf der Suche nach einer Wohnung/Haus sind. Die Vermittlung ist jedoch nicht selbstverst?ndlich, meine Schule hat sich praktisch um kaum einen dieser Aspekte gek¨¹mmert.
Finanzen
Nat¨¹rlich kann man sich in Mexiko sehr g¨¹nstig ern?hren. Manche Familie schaffen es mit ca. 600 Pesos (~25€) im Monat ¨¹ber die Runden zu kommen. Ich habe f¨¹r mich selbst festgestellt, dass ich mich alleine sehr g¨¹nstig ern?hren kann. Wenn ich mich nur selbst versorgt habe, bezahlte ich f¨¹r eine Mahlzeit ca. 2 Euro. Bin ich jedoch mit Freunden und Kollegen unterwegs gewesen, gab ich deutlich mehr Geld f¨¹r Essen aus (ungef?hr 8 Euro pro Mahlzeit).
Die Miete ist ?hnlich wie in Deutschland, jedoch bekommt man f¨¹r sein Geld mehr.?Das DAAD-Stipendium unterst¨¹tzte mich monatlich mit knapp ¨¹ber 1000€ und einer einmaligen Reisepauschale von 1800€. Mit dieser Summe erhielt ich ungef?hr den Gehalt eines Arbeiters der mexikanischen Mittelschicht. Der wichtigste Tipp, den ich also geben kann: Das DAAD-Stipendium lohnt sich! Man sollte sich bei der Bewerbung viel M¨¹he geben, da es sich auszahlt.
Im Ausland benutze ich immer eine Prepaid Kreditkarte, da ich mich damit am wohlsten f¨¹hle.
Leben an der Schule
Ansprechpartner hat man im Ausland so manche. Zu Beginn sind das meistens die Mentoren oder Prakitkumsbetreuer, sp?ter noch weitere Kollegen.
Meine Zeit ?an¡° der Schule gestaltete sich komplett digital. Diese l?sst sich also kaum auf ein normales Schulleben ¨¹bertragen.?Es gab eine zweite Praktikantin an der Schule, die ich jedoch nie kennenlernte. Ich traf mich einige Male mit einem Kommilitonen, der in der Nachbarstadt sein Praxissemester durchf¨¹hrte, wodurch ich mich trotz alledem austauschen konnte.
Die Klassen waren mit knapp 20-25 Sch¨¹lern deutlich kleiner als ich es gewohnt war (zu meiner Schulzeit waren in einer Klasse ca. 30 Sch¨¹ler). Die Schule an sich unterrichtete alle Klassenstufen vom Kindergarten bis zum Abitur.
Die Atmosph?re an der Schule ist durchmischt und war leider auch manchmal angespannt. Um eine Kollegin zu zitieren: ?Ich bin seit 3 Jahren an der Schule und geh?re zum alten Eisen.¡° Die Lehrerfluktuation ist sehr hoch (die durchschnittliche Zeit an der Schule betr?gt 2 Jahre), der Notendruck ist mit 4 Noten pro Trimester pro Sch¨¹ler sehr hoch. Die Lehrkr?fte stecken zwischen dem Schulsystem Deutschlands, dem Schulsystem Mexikos und den Regeln der Schule. Kommen hier noch kleine oder gro?e Probleme mit Kollegen hinzu, so sind die meisten Lehrerinnen oder Lehrer meist recht gestresst.
Wenn ich nicht selber Stunden hielt, habe ich mich w?hrend der Hospitation immer als Hilfe f¨¹r die Sch¨¹ler zur Verf¨¹gung gestellt. Die Schule erlaubte es mir auch, eine Programmier-AG zu gr¨¹nden, die ich komplett selbstst?ndig organisierte.
Freizeit?
Mexiko-Stadt ist eine gigantische, vielschichtige Stadt. Es gibt zahlreiche Aktivit?ten, denen man nachgehen kann. Leider war wegen Corona das Kulturangebot etwas gering.
Ich habe noch nie besseres Essen gegessen als in Mexiko. Meistens bestellte ich auf Empfehlung von Einheimischen oder nach dem Zufallsprinzip, weil jedes Essen neu und aufregend war. Ich wurde kein einziges Mal entt?uscht. Tats?chlich sind die Gerichte Mexikos Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Mexiko hat viel zu bieten von Bergen bis hin zu zwei Ozeanen, Dschungeln oder W¨¹sten. Wenn Kollegen oder Freunde in den Urlaub gefahren sind, habe ich mich meist angeschlossen und mich ¨¹berraschen lassen.
Allgemein
Eine SIM-Karte im Ausland zu haben ist unfassbar praktisch. Aber ein halbes Jahr lang keine SIM-Karte haben, kann auch sehr befreiend sein. Um Internet braucht man sich oft keine Sorgen machen, da die meisten Parks und Kaffees freies WiFi anbieten. Ich lade mir, wenn ich in eine neue Stadt gehe, meistens einfach die Offlinekarten von Google Maps herunter. Mit diesen kommt man meistens sehr gut zurecht, auch ohne Internet.
Ich halte ?ffentliche Verkehrsmittel f¨¹r eine gro?artige M?glichkeit mich ein wenig einheimischer zu f¨¹hlen. Hier in Mexiko-Stadt ist das Netz deutlich besser ausgebaut, als in so mancher deutschen Stadt, und noch dazu sehr g¨¹nstig und komfortabel zu nutzen.