Br¨¹ssel, Belgien (DAS)
Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öe Deutsche Schule Br¨¹ssel, Belgien (Sport/ Wirtschaft/Recht)
Zeitraum: September 2024 - Januar 2025 (WiSe 2024/25) |?Schulhomepage:?hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandspraktikums
Der erste Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼ö zur Schule fand bereits ¨¹ber ein Jahr vor dem Beginn meines Praktikums statt. Zuvor hatte ich schon sehr viele Absagen erhalten, da mein zweites Fach Wirtschaft & Recht in sehr vielen Auslandsschulen nicht unterrichtet wird. Dementsprechend war es f¨¹r mich lange Zeit unklar, ob ich ¨¹berhaupt das Praxissemester im Ausland durchf¨¹hren kann. Die Hoffnung hat mich aber nie verlassen und ich reichte die n?tigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail ein und erhielt nach wenigen Tagen eine positive Antwort.
An der Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öen Deutschen Schule Br¨¹ssel werden die Praktikumspl?tze bereits ein Jahr im Voraus vergeben. Eine fr¨¹hzeitige Vorbereitung ist daher entscheidend f¨¹r eine erfolgreiche Bewerbung. Vor meiner Abreise hatte ich zudem eine Auslandskrankenversicherung beim DAAD in Kombination mit meinem Stipendium abgeschlossen, die keine hohen finanziellen Kosten verursachte.
Das Schuljahr begann im September, sodass ich nach meiner Pr¨¹fungsphase noch ein paar Wochen Zeit hatte, um den Auslandsaufenthalt zu planen. Ich konnte also gut vorbereitet in das Praxissemester starten.
Bevor mein Praktikum begann, musste ich ein erweitertes F¨¹hrungszeugnis bei der Schulleitung einreichen, welches ich in Deutschland bei der Stadtverwaltung beantragt und bezahlt hatte. Abgesehen davon waren keine weiteren Unterlagen oder Dokumente erforderlich, da Belgien Teil der EU ist, was den Ablauf eines l?ngeren Auslandsaufenthalts ohne b¨¹rokratische H¨¹rden erheblich vereinfacht. In Bezug auf die Universit?t musste ich die Praktikumsbest?tigung sowie die Anerkennung der w?hrend des Praktikums erbrachten Leistungen fristgerecht beim Praktikumsamt einreichen, um das Praxissemester vollst?ndig anerkennen zu lassen. Dabei wurde ich jedoch von den Praktikumskoordinatoren der Universit?t umfassend unterst¨¹tzt und auf den gesamten Prozess gut vorbereitet.
Das erste Schulhalbjahr endete dann bereits Ende Januar, sodass ich alle erforderlichen Leistungen f¨¹r das Praxissemester erfolgreich absolvieren konnte. Au?erdem blieb noch gen¨¹gend Zeit, um die anstehenden Hausarbeiten f¨¹r die Universit?tsmodule zu erledigen.
Unterkunft
Die Wohnungssuche in der Vorbereitungszeit des Praxissemester lief nahezu problemlos, da ich von der zust?ndigen Personalbetreuerin der Schule bereits im Voraus einige m?gliche Unterk¨¹nfte beziehungsweise WG-Zimmer zugeschickt bekommen habe. Diese waren alle in der N?he der Schule gelegen, sodass ich nicht lange z?gerte und sofort alle Mieter kontaktierte. Innerhalb einiger Tage bekam ich einen Anruf von einer deutschen ?Gastmutter¡°, dass sie mich in eines ihrer Zimmer aufnehmen w¨¹rde. Sie hat 3 Kinder, welche ebenfalls studieren und dadurch 3 freie R?ume. Die Wohnung war insgesamt sehr sauber und ordentlich sowie in unmittelbarer N?he zur Schule, sodass ich ihr sofort zusagte. Preislich war die Miete von 550€ absolut im Rahmen, da man in Br¨¹ssel im Schnitt circa 700€ f¨¹r ein WG-Zimmer bezahlt. Der einzige Nachteil meiner Unterkunft war die Entfernung zum Stadtzentrum, da man zu Fu? und mit der Metro etwa 40 Minuten unterwegs war und ich somit viel Zeit mit Pendeln verbracht habe, da alle meine Freunde im Zentrum gelebt haben.
Im Allgemeinen kann ich empfehlen, zun?chst die zust?ndigen Personen in der Schule nach Unterk¨¹nften zu fragen, bevor man Nerven und Zeit auf Immobilienseiten verschwendet und gleichzeitig ist man so auch vor m?glichen Betr¨¹gern gesch¨¹tzt.
Finanzen
Die Finanzierung meines Auslandssemesters st¨¹tzte sich gr??tenteils auf das DAAD-Stipendium*. Um dieses zu beantragen und rechtzeitig zu organisieren, war es entscheidend, alle erforderlichen Unterlagen und Abgabefristen im Blick zu behalten. Der Aufwand f¨¹r die Bewerbung lohnt sich jedoch, da das Stipendium eine wertvolle finanzielle Unterst¨¹tzung darstellt. Zwar sind die Lebenshaltungskosten in Belgien im Allgemeinen h?her als in Deutschland, doch sollte man ber¨¹cksichtigen, dass man an der Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öen Deutschen Schule Br¨¹ssel kostenloses Fr¨¹hst¨¹ck, Mittag, Kaffee, Tee etc. bekommt und dementsprechend die laufenden Kosten f¨¹r Lebensmittel relativ gering halten konnte. Meine regelm??igen monatlichen Ausgaben f¨¹r Miete, Fitnessstudio und Nahverkehrsticket summierten sich auf weniger als 800 €. Dank des Stipendiums konnte ich somit meine Fixkosten decken und sogar noch mit Plus aus dem Auslands-aufenthalt zur¨¹ckkehren. Was die Zahlungsmodalit?ten betrifft, so ist es in Belgien unkompliziert, da man fast ¨¹berall mit Karte zahlen kann und die W?hrung der Euro ist, wodurch keine zus?tzlichen Geb¨¹hren anfallen. Auch beim Telefonvertrag gab es keine zus?tzlichen Kosten, da man als EU-B¨¹rger seinen deutschen Handyvertrag in Belgien genauso nutzen kann wie zu Hause.
Leben an der Schule
Zu Beginn des Praktikums werden alle Praktikanten mit den R?umlichkeiten vertraut gemacht und das Kollegium sowie die zust?ndigen Mentoren vorgestellt. Die erste Woche dient vor allem der Eingew?hnung. Man erh?lt die Gelegenheit, einen ?berblick ¨¹ber verschiedene Klassen und Lehrer zu gewinnen, um anschlie?end eigenst?ndig einen Stundenplan zu erstellen, der vom Praktikumskoordinator der Schule ¨¹berpr¨¹ft wird. Dieser war w?hrend des gesamten Praktikums auch der erste Ansprechpartner bei Problemen oder organisatorischen Anliegen.
Nach der Einf¨¹hrungswoche beginnt man, den Unterricht zu begleiten und ¨¹bernimmt nach und nach mehr Verantwortung f¨¹r die Klassen, bis man schlie?lich die M?glichkeit erh?lt, eine Unterrichtsstunde selbstst?ndig zu leiten. Dieser Prozess zieht sich ¨¹ber das gesamte Praktikum und wird durch die Fachmentoren meist gut koordiniert, da sie bereits Erfahrung in der Arbeit mit Praktikanten haben.
Die Deutsche Schule Br¨¹ssel umfasst nicht nur ein Gymnasium, sondern auch einen Kindergarten und eine Grundschule auf demselben Gel?nde. Mein Einsatzbereich beschr?nkte sich jedoch ausschlie?lich auf die Arbeit mit den Sch¨¹lern der weiterf¨¹hrenden Schule, da die verschiedenen Bereiche r?umlich voneinander getrennt sind. Fast jeder Jahrgang wird mit lediglich zwei Klassen pro Stufe gef¨¹hrt, was bedeutet, dass in einer Jahrgangsstufe durchschnittlich 30 bis 40 Sch¨¹ler sind. Der Unterricht orientiert sich an deutschen Lehrpl?nen und es wird ausschlie?lich mit deutschen Lehrmaterialien gearbeitet. Die Unterrichtssprache ist dementsprechend Deutsch, au?er in einigen Kursen, die die Sch¨¹ler in franz?sischer Sprache belegen k?nnen. Da viele Lehrkr?fte aus Deutschland kommen, ist auch die vorherrschende Sprache im Lehrerzimmer Deutsch. Unter den Sch¨¹lern wird jedoch gelegentlich Englisch oder Franz?sisch gesprochen, da die Klassen aus einer Mischung von verschiedensten Nationalit?ten bestehen, die diverse Sprachen flie?end beherrschen.
Die Ausstattung der Schule ist im Vergleich zu deutschen Schulen sehr modern. Alle Sch¨¹ler erhalten von der Schule Tablets, die sie auch im Unterricht nutzen k?nnen. Ein Gro?teil der Unterrichtsr?ume ist mit Whiteboards und Beamern ausgestattet, was den Einsatz digitaler und interaktiver Lehrmethoden erm?glicht. Die Sportanlagen befinden sich hinter den Schulgeb?uden und dienen gleichzeitig als Pausenhof. Hier stehen alle n?tigen Sporteinrichtungen zur Verf¨¹gung, die f¨¹r den Sportunterricht nach Lehrplan erforderlich sind. Zudem gibt es eine gro?e Turnhalle und einen Teich in der N?he der Schule, der f¨¹r gr??ere L?ufe genutzt wird. Das Schulgel?nde ist somit vergleichsweise gro? und bietet Platz f¨¹r fast 1000 Kinder und Jugendliche, die hier an Schultagen unterrichtet oder betreut werden.
W?hrend meines Praktikums hatte ich die M?glichkeit, an einem Freizeit-Volleyball-Treff teilzunehmen, der jeden Mittwochabend in der Sporthalle stattfand und von ehemaligen Lehrern sowie Eltern der Sch¨¹ler organisiert wurde. Zudem gibt es die Gelegenheit, durch Nachhilfestunden einen Nebenverdienst zu erzielen, der von den Eltern der Sch¨¹ler bezahlt wird. Auf Wunsch kann man auch Vorschl?ge zur Freizeitgestaltung der Sch¨¹ler einbringen oder sich auf andere Weise au?erschulisch engagieren, sofern dies mit der Schulleitung oder dem Praktikumskoordinator abgesprochen ist.
Freizeit
In Br¨¹ssel gibt es zahlreiche M?glichkeiten, seine Freizeit au?erhalb des Schulalltags zu gestalten. Die Stadt, die durch das Parlament, die NATO, ihre Universit?ten und Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öit?t im Allgemeinen gepr?gt ist, zieht auch viele Erasmus-Studenten an. Daher gibt es eine Vielzahl von Angeboten und Reisem?glichkeiten, die von Organisationen speziell f¨¹r internationale Studierende organisiert werden. So findet man auch WhatsApp- sowie Facebook-Gruppen, in denen man sich mit anderen Studenten vernetzen und ¨¹ber Freizeitaktivit?ten austauschen kann. Dies ist eine wertvolle M?glichkeit, um in der neuen Stadt anzukommen und neue Leute kennenzulernen.
Ich habe mich oft in den Stadtteilen rund um das Zentrum beziehungsweise dem Studentenviertel aufgehalten. Meine Unterkunft befand sich am Stadtrand. Durch das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz ist man jedoch in weniger als einer Stunde an fast allen wichtigen Orten der Stadt. Ein besonders empfehlenswerter Aspekt Br¨¹ssels sind die zahlreichen Essensm?glichkeiten sowie die Barkultur. Die Stadt bietet eine Vielzahl an Gerichten, aber vor allem die Pommes- und Waffelkultur in Kombination mit den gef¨¹hlt unendlich verschiedenen Bieren ist eine perfekte Gelegenheit, sich mit anderen Studenten zu verabreden.
Aber auch in der Umgebung von Br¨¹ssel kann man vieles entdecken. Besonders in den Herbstferien nutzte ich die Zeit, um die benachbarten St?dte zu besuchen. Sowohl Gent, Br¨¹gge und Antwerpen als auch etwas weiter entfernte St?dte wie Lille oder Dinant beeindruckten mich vor allem mit deren Architektur. Mir war nie bewusst, dass nahezu jede gr??ere Stadt in Belgien so eine Vielzahl an historischen Geb?uden aufweist. Dies faszinierte auch meine Freunde und meine Familie, welche mich w?hrend meines Auslandsaufenthaltes besuchten.
Allgemein
Br¨¹ssel ist eine ideale Stadt f¨¹r einen unvergesslichen Auslandsaufenthalt. Besonders junge Menschen, vor allem Studenten, finden hier zahlreiche M?glichkeiten, sich sowohl w?hrend des Praktikums als auch au?erhalb der Schule wohlzuf¨¹hlen. Nachdem alle organisatorischen Aufgaben erledigt und die Eingew?hnung an der Schule abgeschlossen sind, ist es Zeit, die vielf?ltigen Angebote der Stadt und des Landes zu genie?en. Der ?ffentliche Nahverkehr ist gut organisiert und in fast allen Stadtteilen leicht zug?nglich. Personen unter 25 Jahren erhalten an einer U-Bahn-Station ein Ticket, das ihnen erm?glicht, unbegrenzt f¨¹r nur 12 € pro Jahr mit allen Verkehrsmitteln durch die Stadt zu fahren. Zudem bietet Br¨¹ssel eine breite Palette an Freizeitm?glichkeiten, sodass jeder die Chance hat, auch abseits des Studienalltags eine tolle Zeit zu verbringen.
Ich kann jedem Studenten nur empfehlen, Br¨¹ssel f¨¹r ein Auslandssemester oder Praktikum zu w?hlen. R¨¹ckblickend habe ich dort alles gefunden, was ich mir von meinem Auslandsaufenthalt erhofft hatte und werde diese Zeit stets positiv in Erinnerung behalten.
*Ab 2025 ist eine F?rderung durch den DAAD bei einem Auslandsaufenthalt in Belgien (sowie in allen 33 Erasmus-Programml?ndern: EU, Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien, T¨¹rkei) ausgeschlossen. Stattdessen k?nnen Studierende eine F?rderung durch Erasmus+ beantragen.?