Brighton, Vereinigtes K?nigreich (national)
Brighton Waldorf School, Vereinigtes K?nigreich (Physik/ Englisch)
Brighton in abendlichem Rot
Foto: Aus dem ErfahrungsberichtZeitraum:? Februar 2022 - Juli 2022 (SoSe 2022) | Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitung meines Praktikums bezeichne ich immer gerne als emotionale Achterbahnfahrt, weil es nie wirkliche Gewissheit gab, ob das Praktikum tats?chlich funktionieren würde. Aber ich sollte von vorne anfangen: Die Schule fand ich durch eigene Recherche. Ich wollte unbedingt nach Gro?britannien und konzentrierte mich letztendlich auf Irland, da ich eine Reise in ein EU-Land als einfacher einsch?tzte (besonders im Hinblick auf das Visum). Ich versendete insgesamt etwa 10 Bewerbungen per E-Mail, die alle auf die individuellen Besonderheiten der Schule bezogen waren und meine genauen Absichten beschrieben. Ich denke, je mehr Zeit man in eine solche Bewerbung steckt, desto h?her sind die Chancen, angenommen zu werden. Neun Bewerbungen versandte ich an nationale Schulen in Irland und die letzte versandte ich (auf gut Glück) an eine Waldorfschule in England, die mich durch ihren Internetauftritt angesprochen hatte (Schulfilm, Beschreibung des Schulkonzepts, ...). Die Rückmeldung erhielt ich im M?rz 2021. Damit erfolgte der Erstkontakt etwa ein Jahr vor Abreise. Dieses Jahr war zeitlich notwendig, um das Visum zu organisieren, was aufgrund des Brexits etwas komplizierter war. Wichtig ist es also, sich m?glichst früh zu kümmern und sich bei der deutschen Botschaft oder der Uni nach unterschiedlichen M?glichkeiten zu erkundigen.
Es dauerte mindestens einen Monat, bis ich herausfand, dass für das Visum eine ERASMUS+ F?rderung notwendig sei (Genaueres hierzu unter: https://www.espauk.com/visa-for-the-erasmus-internship/). Dieser Weg, ein Visum zu erhalten ist so jedoch nur noch bis 2023 m?glich und erfordert recht viel Ausdauer und Willenskraft. Positiv war jedoch, dass ich so die finanzielle Organisation, die Versicherung und das Visum mit einem Mal erledigte. Die Organisation umfasste u.a. das ?bersetzen meiner universit?ren Noten (Transcript of Records) oder den Gang zum Bürgeramt, um eine Apostille zu erhalten (Kostenpunkt: 25 Euro). Diese ist für den sogenannten DBS-Check an der Schule notwendig, damit die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen m?glich wird. Die Versicherungen musste ich zwar selbst organisieren, jedoch wurde mir w?hrend der Organisation des Visums eine Liste von Versicherungen gegeben, die als wichtig erachtet wurden. Es gibt sehr gute Angebote, die ein ganzes Paket von Versicherungen für einen Auslandsaufenthalt zur Verfügung stellen. Ich selbst schloss eine Versicherung bei der HanseMerkur für etwa 90 Euro (Reiseschutz, d.h. Notfall-Versicherung Reise-Unfallversicherung, Reisegep?ck-Versicherung ohne Selbstbehalt und Reise-Haftpflichtversicherung) ab. Es gibt jedoch auch gute Vergleichsseiten, die die jeweiligen Vorteile der einzelnen Anbieter herausheben. Schwierigkeiten hatte ich besonders dann, wenn ich der britischen Botschaft Fragen zu meinem individuellen Fall stellen wollte. Meist wurde ich mit Standardantworten und ohne pers?nlichen 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 abgespeist. Au?erdem ist es ratsam immer einen Plan B im Blick zu haben. Dann f?llt es leichter m?gliche Rückschl?ge aufzufangen. Weiterhin ist zu bedenken, ob man die eigene Wohnung zur Zwischenmiete vergibt. Ich stellte auf ?WG gesucht“ etwa 4 Monate vor Abreise eine Anzeige und fand recht schnell eine Zwischenmieterin. W?hrend des Auslandsaufenthalts selbst waren für mich keine Amtsg?nge mehr notwendig.
Ich durfte die Erfahrung machen, in diesem halben Jahr der Auslandserfahrung einmal meine Kreditkarte zu verlieren und mein Handy aufgrund eines kaputten Akkus zu verlieren. Deshalb sollte vor allem PUK-Codes, Onlinebanking-Pins und dergleichen unbedingt bekannt sein und ins Ausland mitgenommen werden. Dies erleichtert solche Prozesse enorm und erspart so einige Anrufe und Wartezeiten. Ich pers?nlich speichere meine Dokumente immer in einer pers?nlichen Cloud (Nextcloud und/oder Google Drive) und gleichzeitig wurde die Arbeit in der Schule meist über Google Docs erledigt. Auch half es mir einen Ordner mit der Schule zu teilen, um das Versenden von Mails mit vielen Anh?ngen zu vermeiden und die ?bersicht über die geteilten Dokumente zu bewahren. Gleichzeitig hatte man so alle wichtigen Dokumente in digitaler Form zur Verfügung, falls diese sp?ter noch einmal ben?tigt werden würden. Beispielweise bei der Apostille war dies der Fall. In meinem Fall wurden alle Dokumente (auch polizeiliches Führungszeugnis) in digitaler Form akzeptiert. Es empfiehlt sich auf jeden Fall Materialien aus den vorherigen Studienjahren mitzunehmen. Gerade in Physik benutze ich auch viele nicht-digitale Mitschriften für die Unterrichtsvorbereitung. Hier empfiehlt es sich auch mit netten MitbewohnerInnen in der Heimat in 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 zu bleiben oder Dokumente bei der Familie zu hinterlassen, um diese bei Bedarf per Foto geschickt zu bekommen.
Unterkunft
Für mich war es ein gutes Vorgehen, mir erst etwas Günstigeres evtl. auch nicht ganz Ideales zu suchen (z.B. eine Unterkunft weiter au?erhalb) und im Anschluss dann weiter im Inneren der Stadt/des Gebietes zu suchen. In der Regel ergeben sich mit der Zeit bessere Wohnm?glichkeiten. Es empfiehlt sich, zuerst in der Schule anzufragen und eventuell auch um eine Rundmail oder einen Eintrag in den Newsletter zu bitten, um die ganze Schulgemeinde mit einzubeziehen. Mein Mentor konnte mir beispielsweise mehrere Angebote machen und Empfehlungen geben. Brighton ist eine verh?ltnism??ig teure Stadt und dementsprechend muss für ein Zimmer eine monatliche Ausgabe von bis zu 500 - 700 Pounds (je nach Lage und Gr??e) eingeplant werden. Viele Zimmer werden über die App SpareRoom vergeben oder auch über AirBnB. Auch über Facebook lassen sich 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐e herstellen. Meine erste Wohnung fand ich durch einen Elternteil eines Schülers der BWS. Ich lebte dann die ersten zwei Monate meines Aufenthalts in Woodingdean, was aber recht weit au?erhalb und vor allem auf einem Hügel liegt. Ich kann jedoch empfehlen gerade am Anfang mit einer Familie zusammenzuleben, da man sich so schneller an die neue Kultur und Sprache gew?hnt und zugleich viele 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐e knüpfen kann. Sp?ter suchte ich mir dann über die besagten Apps ein neues Zimmer und lebte für die restlichen 4 Monate bei einer Mutter mit ihrer Tochter und einer weiteren Mieterin in Kemptown, was die Mitte zwischen der BWS und dem Stadtzentrum darstellt. Wie schon angedeutet bekommt man für einen recht hohen Preis nur sehr kleine Zimmer. Ein 14m2-Zimmer für 550 Pounds stellen ein gutes Angebot dar. Einzelwohnung sind rar und schwer zu bekommen.
Finanzen
Das Leben in Brighton ist teuer und reicht mittlerweile an die Kosten in London heran. Besonders das abendliche Ausgehen (was in Brighton sehr gut m?glich ist) ist meist mit recht hohen Kosten verbunden. Eink?ufe sind entsprechend auch etwas teurer; es gibt aber günstigere Superm?rkte, an die man sich halten kann. Coop ist beispielsweise verh?ltnism??ig günstig. Tesco und Sainsburys sind dagegen eher preisintensiver. Eines meiner wichtigsten Besorgungen gleich zu Beginn des Praktikums war ein Fahrrad. Dies kann man relativ günstig in vielen Secondhand-Bikeshops (z.B. Cranks) kaufen. Dabei kann man mit etwa 100 Pounds rechnen. Die Shops kaufen diese R?der dann aber nicht zurück, weshalb man sich privat um einen Weiterverkauf am Ende des Auslandsaufenthalts kümmern muss. Alle Bereiche der Stadt sind sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen und es gibt einen gro?en Fahrradweg entlang der Küste. Für die Benutzung der Busse reicht eine Visa-Card, die man jeweils beim Einsteigen und Aussteigen an einen Sensor (Tappen) h?lt. Die Fahrtkosten werden dann automatisch berechnet und abgezogen. Ich selbst würde aber das Fahrrad immer bevorzugen. Ich habe in Brighton ?u?erst selten etwas bar bezahlt und eine Visa-Card ist vollkommen ausreichend. Der kleineren Gebühren bei jeder Bezahlung (wegen der anderen W?hrung) muss man sich bewusst sein. Je nach Bank k?nnen diese unterschiedlich ausfallen. Bei gr??eren ?berweisungen kann ich Wise-Transfer empfehlen, da dabei keine hohen Umrechnungsgebühren auftreten. Züge sollten idealerweise mit der App Trainline gebucht werden. Für den Transport in London kann eine Kreditkarte zum Tappen genutzt werden. Eine Oyster-Card zu kaufen ist veraltet und nicht mehr notwendig. Insgesamt würde ich die monatlichen Kosten auf etwa 800-900 Pounds sch?tzen. Dies ist aber stark von der eigenen Lebensweise abh?ngig. Gerade weil die Kosten so hoch waren, war für mich die ERASMUS+ F?rderung essenziell. Diese F?rderung belief sich auf monatliche 555 Euro und auf insgesamt 2664 Euro. Zudem arbeitete ich parallel an der Universit?t (HiWi-Stelle) und hatte noch einen Job, den ich im Homeoffice an Wochenenden erledigen konnte. Weiterhin bekam ich eine finanzielle F?rderung durch die Studienstiftung.
Leben an der Schule
Zu Beginn war mein Ansprechpartner der Schulleiter, der mittlerweile die Schule jedoch verlassen hat (einen Monat vor Abreise). Jetzt hat die Schule ein SLT (School Leadership Team) und keine einzelne Person als Leitung. Leider hatte auch mein erster Mentor die Schule verlassen, bevor ich dort ankam. Es wurden mir schnell ein neuer Mentor zugewiesen: Dr. Tom Smith, Fachschaftsleiter der Physik, Chemie und Biologie. Er war mein Hauptansprechpartner und Mentor in Physik und übernahm zudem alle organisatorischen Aufgaben, die das Praktikum umgaben. Michaela De Winter (Mitglied des SLTs) wurde meine Mentorin im Fach Englisch. Gleichzeitig ist aber das gesamte Kollegium immer bereit, Fragen zu beantworten oder zu beraten. Die Schulorganisation an der BWS ist sehr dynamisch. Die Schule ist mit ca. 160 SuS und 40 Lehrkr?ften recht klein und es ist oft Flexibilit?t und Spontanit?t gefragt. Die Klassen sind dementsprechend auch von geringer SuS-Anzahl gepr?gt. Die kleinste Klasse bestand aus 4 SuS. Die gr??te Klasse bestand aus 16 SuS. Hier muss beachtet werden, dass die meisten Abgaben für die Universit?t das Unterrichten in Klassen ab 15 SuS vorsehen.
Ein typischer Praktikumstag begann für mich gegen 7.30 Uhr in der Schule. Schulbeginn für die SuS ist 8.45 Uhr. Es stand mir frei, wann ich morgens in die Schule kam. Es war nur wichtig, immer jemandem Bescheid zu geben, wie meine Tagesplanung aussah. Die ersten zwei Stunden des Tages waren die sogenannte Main Lesson, die normalerweise nur von erfahrenen Lehrkr?ften durchgeführt wurde. Als 2-stündiger erster Teil des Schulalltages aller Klassen erstreckt sie sich für ein Unterrichtsfach normalerweise über drei bis sechs Wochen. Die Idee ist, den Unterricht zu Beginn des Tages f?cherübergreifend zu gestalten, indem die F?cher Englisch, Kunst, Naturwissenschaften, Mathematik und Geisteswissenschaften miteinander kombiniert werden.? Es sollen m?glichst verschiedene F?higkeiten der SuS zu adressieren, um deren Interesse zu wecken. Anschlie?end folgten eher akademische F?cher. Ich hospitierte zu Beginn haupts?chlich Physikstunden in der 8. und 9. Klasse und ich durfte recht früh assistierend mitwirken. Anschlie?end wurden mir einzelne Stunden überlassen, bis ich ganze Sequenzen ausarbeitete und zuletzt sogar eine Main Lesson gestalten durfte. Am Nachmittag wurden eher praktische Stunden gegeben, wie z.B. Handarbeit, Holzarbeit, Forest School oder Eurythmie. Meist endete mein Schultag (besonders zu Beginn) erst gegen 17.00 Uhr. Dies muss aber nicht der Fall sein und ist keineswegs verpflichtend. Ich fühlte mich immer sehr wohl an der Schule und verbrachte gerne mehr Zeit als notwendig dort. Vor allem konnte ich so einen sehr guten Einblick in den Alltag einer Lehrkraft gewinnen, indem ich an Elternabenden und LehrerInnenkonferenzen teilnahm.
Die Schulform l?sst maximale Freiheit zu, was die Unterrichtsgestaltung betrifft. Man hat als PraktikantIn unglaublich viele M?glichkeiten und Freiheiten sich einzubringen. Abgesehen davon, dass man die Unterrichtsstunden sehr eigenst?ndig gestalten kann (nur die Thematiken und Unterrichtsziele sind vorgegeben), sind auch die Rahmenbedingungen sehr frei. Ein spontaner Gang in den nahegelegenen Park, wenn die Klasse gerade einen starken Bewegungsdrang hat, ist problemlos m?glich. Durch Hospitationen zeichnete sich diese Palette an Freiheiten sehr gut ab, weil verschiedene Lehrkr?fte sehr unterschiedlich unterrichten. Assistieren durfte ich recht früh. Hier würde ich raten, auch zu fragen, inwieweit das gewünscht ist. Auch Phasen des Team-Teachings schlossen sich an. Jeglicher Vorschlag von Projekten (auch klassen- und f?cherübergreifend) ist gerne gesehen. Ich konnte an allen schulischen Aktivit?ten mitwirken und teilnehmen, darunter u.a. ein Kinderumzug (Children‘s Parade) und mehrere Schulfeste. Weiterhin begleitete ich Tagesausflüge in Brighton und Umgebung oder nach London. Auch die Klassenfahrt der 5. Klasse (Olympics) durfte ich begleiten. Dies alles verursachte keine Mehrkosten.
Ich denke von PraktikantInnen an der BWS wird vor allem Selbstst?ndigkeit erwartet. Es sollte umsichtig agiert werden, Hilfe angeboten werden und sich aktiv in den Schulalltag eingebracht werden. Dies kann beispielsweise bedeutet, viele Fragen zu stellen oder um Gespr?che oder um Teilnahme an Meetings und Beratungen zu bitten. Es sollte eine gute Balance zwischen Selbstst?ndigkeit und Wissensbegierde bestehen. Weiterhin sollte eine gro?e Offenheit gegenüber der Waldorf-P?dagogik bestehen. Ein Wissen dazu ist nicht unbedingt notwendig. Meiner Meinung ist es heutzutage essenziell sich als angehende Lehrkraft mit alternativen, sehr inklusiven und differenzierenden Schulsystemen auseinanderzusetzen. Diese Haltung haben die Lehrkr?fte der BWS auch und sind immer offen ihre Gedanken zur P?dagogik zu teilen und zu diskutieren sowie Lehrkr?fte in die Waldorf-P?dagogik einzuführen. Ich fühlte mich immer sehr gut aufgehoben und unterstützt. Mir fiel auf, dass jede Lehrkraft an der BWS durch faszinierende Pers?nlichkeitsmerkmale inspiriert: ein exzellenter Sinn für Humor, die F?higkeit Geschichten auf eine mitreisende Weise zu erz?hlen, ein besonders ausgepr?gtes Wissen auf einem bestimmten Interessengebiet, ein beeindruckendes Selbstbewusstsein oder ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse der SuS. Die Atmosph?re im Kollegium war stets sehr positiv und unterstützend. In Momenten der ?berforderung oder ?berw?ltigung stand mir immer eine Lehrkraft unterstützend beiseite und ich konnte mir gute Ratschl?ge holen. Vor allem herrscht eine beeindruckende Fehlerkultur, in der gelebt wird, dass Fehler M?glichkeiten zu lernen sind. Dies half mir vor allem dabei auf Englisch zu unterrichten. Die SuS wussten, dass ich selbst keine Muttersprachlerin bin und wir lernten so voneinander. Es gibt keinerlei negative Assoziationen mit Fehlern. Die P?dagogik, die bei den SuS angewandt wird, wird auch auf die Lehrkr?fte übertragen und es wird für eine angenehme Arbeitsatmosph?re gesorgt.
Freizeit
Die Schule selbst - als ein F?rderzentrum der Kunst und der Kreativit?t - bietet abendliches Singen sowie Handwerksabende an. Daneben findet man in Brighton immer etwas zu tun. Diese Stadt ist ein Urlaubsziel und das macht sich auch bemerkbar, wenn man dort lebt. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen das ganze Jahr lang, aber besonders der Sommer ist gespickt von Events und m?glichen Aktivit?ten. Es gibt mehrere Festivals, wie beispielsweise das Brighton Festival oder Brighton Fringe. Dabei wird deutlich, dass diese Stadt auch sehr kreativ ist. Zahlreiche Pubs bieten Malevents an. Wem das nicht reicht, findet in "The Lanes" jede Menge Shops und Pubs, wo sich freie Zeit gut verbringen l?sst. Man beachte hier jedoch, dass dabei ein Budget eingeplant werden sollte. Brighton ist die LGTBQ+ Metropole in Gro?britannien. Besonders deshalb ist ein abendliches Ausgehen immer lohnenswert. Wer einmal eine gute Drag Show sehen m?chte, muss nur in eine der Bars oder Clubs (idealerweise Affinity) gehen und wird schnell fündig. Ein Gro?event im August ist die Brighton Pride, die die ganze Stadt für ein Wochenende in eine bunte Festmeile verwandelt. Im Stadion von Brighton lassen sich (mit genug Geld für ein Ticket) Premiere League Spiele betrachten. Ansonsten gibt es dort auch Spiele von anderen Liegen zu sehen und auch Frauenfu?ball ist in England gut gef?rdert.
Auch in der n?heren Umgebung von Brighton lassen sich viele Freizeitaktivit?ten finden. Etwas weiter im Norden befindet sich Devil's Dyke, welches wunderbare Wanderm?glichkeiten bietet. Im Landesinneren findet sich au?erdem einige Schl?sser und Burgen, die vom National Trust verwaltet werden (z.B. Arundel Castle). Auch die englische Südküste ist faszinierend. Einige Stunden mit dem Fahrrad Richtung Osten befinden sich der Nationalpark Seven Sisters sowie Beachy Head (eine berühmte Klippe mit atemberaubender Aussicht). Au?erdem sollte man sich einen Ausflug nach Hastings (eine Stunde mit dem Zug, Direktverbindung) nicht entgehen lassen. Richtung Westen findet man Chichester mit einer beeindruckenden Kathedrale, New Forest National Park (mit freilaufenden Pferden), sowie einen der Drehpl?tze von Pirates of the Carribbean (Durdle Door). Weiterhin kann man von Portsmouth mit der F?hre die Isle of Wight besuchen, die ein absolutes Urlaubsparadies darstellt und stellenweise Mittelmeer-Urlaubsstimmung aufkommen l?sst. Ich selbst erkundete den westlich von Brighton gelegenen Küstenabschnitt mit dem Fahrrad und machte in den Ferien eine Tour von Weymouth zurück nach Brighton. Das hat sich für mich absolut ausgezahlt und war eines der sch?nsten Erlebnisse in meiner Zeit in England. Nicht entgehen lassen sollte man sich au?erdem den weiteren Ausflug bis nach Cornwall. Dort gibt es einige herrliche Küstenabschnitte.
Ein Katzensprung von Brighton entfernt, liegt London. Dabei kann man den Zug nehmen, der in einer Stunde ins Zentrum der Hauptstadt Englands f?hrt. Auch eine Fahrt mit dem Bus ist m?glich. Das ist günstiger, dauert aber l?nger. Wer die "Klassiker" (Buckingham Palace, Big Ben, Westminster Abbey, …) im Stadtkern schon kennt, sollte von dort aus die Tube benutzen und die verschiedenen Viertel Londons kennenlernen. Zu empfehlen sind hier u.a. Camden Market oder eine organisierte Fahrradtour durch die Stadt ("BrakeAway Bike Tours of London | Experience a unique London Bike Tour" https://www.biketouroflondon.com). Wie in Berlin k?nnte man auch in London Wochen verbringen, ohne Langeweile zu verspüren.
England bietet einige Leckereien. Neben gutem Bier sollte man sich Leckereien wie Crumpets nicht entgehen lassen. Auch Scones sind zu empfehlen, um welche neben der Diskussion um die Betonung des Wortes auch immer der Streit entfacht, ob zuerst Marmelade und dann Cream oder umgekehrt aufgestrichen werden sollte. Ein Klassiker ist zum Mittag au?erdem Fish und Chips. Idealerweise hat man die M?glichkeit in einer Familie an einem Sunday roast teilzunehmen, ansonsten bieten auch Pubs diese Tradition an. Dort gibt es dann zum Beispiel Yorkshire Pudding. Auch das Cornish Pasty ist nicht zu verachten. Ich selbst vermisste manchmal ein Frühstück mit Br?tchen und Marmelade, da frisch gebackenes Brot und Br?tchen eher selten zu finden sind. Das "Full English" dagegen bekommt man in jedem Restaurant. Die Schule selbst hat LehrerInnen, die eine Gartensparte nahe der Schule besitzen. Dort gab es die M?glichkeit frisches Obst und Gemüse zu verzehren.
Allgemeines
Und nun noch ein paar einzelne Hinweise, die ich nicht in die Kategorien einordnen konnte:
- Im Allgemeinen h?tte ich im Rückblick meinen Drang unterrichten zu wollen l?nger zurückgestellt. Man sollte sich viel Zeit lassen, bevor man anf?ngt zu unterrichten, da man dabei unglaublich viele Erfahrungen sammeln kann. Besonders an einer Schulform, mit der man selbst nicht sehr gut vertraut ist, sollte man solange es geht hospitieren und m?glicherweise mit den Mentoren an der Universit?t sogar eine Sonderregelung ausmachen, die eine l?ngere Hospitationsphase m?glich macht.
- Weiterhin kann ich empfehlen nach Praktikumsende noch ein wenig l?nger in Brighton zu bleiben. Der (Sp?t)sommer ist sehr zu empfehlen und bietet eine Menge Aktivit?ten und Erlebnisse.
- Je nach Handyanbieter ist England im Netz enthalten. Da Vodafone ein britisches Unternehmen ist, konnte ich Internet und Telefon wie in der EU nutzen. Dies sollte jedoch vor Abreise unbedingt geprüft werden.
- Das Leihen eines Autos sollte sich gut überlegt werden, da die Stra?en in England teilweise extrem eng sind. Zu beachten ist au?erdem die Umstellung auf den Linksverkehr. Zudem ist das Benzin recht teuer und die Parkkosten sehr hoch. Besonders in London selbst ist ein Auto nicht zu empfehlen.