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Teil des Limes mit Wachturm bei Lorch.

Eine zweite Mauer in den deutschen K?pfen

Neue Studie zeigt auf, dass ein alter r?mischer Grenzwall bis heute die Psychologie der Deutschen beeinflusst
Teil des Limes mit Wachturm bei Lorch.
Foto: maxmann/Pixabay
  • Forschung

Meldung vom:

Der Limes Germanicus (Obergermanischer und R?tischer Limes) ist die durchgezogene schwarze Linie. Blaue durchgezogene Linien sind die gro?en Flüsse (Donau, Elbe, Oder und Rhein). Rote durchgezogene Linien sind bestimmte, wichtige r?mische Stra?en. Schwarze Rechtecke sind keltische Oppida. Und Rauten zeigen die Lage eines r?mischen Marktes oder Bergwerks an. Die Grenzen sind die Grenzen der Planungsregionen im heutigen Deutschland.

Abbildung: Forschungsteam

In Deutschland gab es unterschiedliche Sozialisationen und Befindlichkeiten dies- und jenseits der Berliner Mauer bzw. der innerdeutschen Grenze, die bis heute fortwirken. Eine aktuelle internationale Studie, an der Wissenschaftler der Universit?t Jena beteiligt sind, zeigt nun, wie stark selbst eine fast zweitausend Jahre zurückliegende r?umliche Trennung die Psychologie in der Gegenwart pr?gen kann: Der Limes bildet eine andere ?psychologische Grenze“, die Deutschland teilt. Der Bereich südlich des r?mischen Grenzwalls weist laut Studienergebnissen h?here Werte in Lebenszufriedenheit, Lebenserwartung und damit verbundenen Pers?nlichkeitsmerkmalen (Big Five) auf als der n?rdliche Bereich. ?berraschend klar zeichnet sich in diesen heutigen psychologischen Landkarten Deutschlands eine Grenze entlang des ehemaligen Limes ab.?

Psychologisches Erbe sichtbar machen

?W?hrend die ?konomische Forschung bereits seit l?ngerem untersucht, wie die R?mer langfristige Effekte auf die lokale Wirtschaftskraft hatten, ist unsere Studie neu, da sie diese Analyse nun auch auf die psychologischen Landkarten ausweitet. Die Studie deutet darauf hin, wie historische Ereignisse, die Tausende von Jahren zurückliegen, langanhaltende ,verdeckte‘ psychologische Auswirkungen auf die heutige Bev?lkerung haben k?nnen“, sagt der leitende Forscher Martin Obschonka, der nach seinem Wechsel aus Jena nun Professor an der Universit?t Amsterdam ist. ?Wir sehen darin einen psychologischen Langzeiteffekt des r?mischen Erbes in Deutschland – so wie Arch?ologen r?mische Ruinen ausgraben, vermuten wir, dass wir ein psychologisches Erbe in den K?pfen der Menschen sichtbar machen“, erg?nzt Seniorprofessor Michael Fritsch von der Universit?t Jena. ?Ein stabiler Faktor, der zur Erkl?rung dieser Unterschiede beitr?gt, ist die regionale Variation von Pers?nlichkeitsmerkmalen wie Extraversion, Neurotizismus oder Gewissenhaftigkeit – welche mit psychologischem Wohlbefinden und Gesundheitsverhalten in Verbindung stehen“, erl?utert Professor Michael Wyrwich (Jena und Groningen). Die Forschenden haben regionale Cluster solcher Pers?nlichkeitsmerkmale unterhalb des Limes identifiziert, die mit besserer Gesundheit und h?herem Wohlbefinden verbunden sind und damit zur Aufrechterhaltung der regionalen Unterschiede in diesen Bereichen beitragen.

Psychologische Daten von mehr als 70.000 Befragten ausgewertet

In der aktuellen Studie wurden diejenigen heutigen deutschen Regionen verglichen, die von vor knapp zweitausend Jahren als Teil des r?mischen Reiches und daher von der r?mischen Kultur und Zivilisation tief beeinflusst wurden, mit jenen deutschen Regionen, die au?erhalb des r?mischen Einflussbereichs blieben. Dafür verwendeten die Forschenden moderne statistische Methoden und psychologische Daten aus Umfragen mit insgesamt mehr als 70.000 Befragten. Im Ergebnis best?tigt die Untersuchung, dass die r?mische Besatzung ein bleibendes psychologisches Erbe hinterlassen hat: Die Menschen, die heute in den ehemaligen r?mischen Gebieten leben, berichten über eine h?here Lebenszufriedenheit und einen besseren Gesundheitszustand und haben auch eine h?here Lebenserwartung.

?Selbst nach Berücksichtigung neuerer historischer Faktoren und einer Vielzahl bestimmter regionalen Bedingungen – einschlie?lich Geologie, Klima und wirtschaftlicher Entwicklung – fanden wir einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der lokalen r?mischen Pr?gung und einem heutigen psychologischen Profil in diesen einst r?mischen Regionen, das sich durch ein h?heres Wohlbefinden auszeichnet: sowohl in Pers?nlichkeitsmerkmalen, wie h?herer Gewissenhaftigkeit und Extraversion sowie geringerem Neurotizismus, als auch in gr??erer Lebenszufriedenheit und einer l?ngeren Lebenserwartung“, sagt Martin Obschonka. Diese regionalen Muster wurden durch ein spezielles statistisches Verfahren, das die Grenzregionen entlang des Limes untersucht, weiter best?tigt.

Mechanismen des r?mischen Langzeiteffektes

?Die Studie legt nahe, dass die r?mischen lokalen Investitionen in wirtschaftliche Fortschritte wie das Stra?ennetz, die M?rkte und Bergwerke entscheidend zu diesem Effekt beigetragen haben. Der Limeswall markierte daher die Grenze zwischen einer der fortschrittlichsten und einflussreichsten Zivilisationen der Geschichte und den vergleichsweise unterentwickelten germanischen St?mmen“, erkl?rt Michael Fritsch. Es gibt zahlreiche Beispiele, die zeigen, wie tief und dauerhaft nicht nur das r?mische Stra?ennetz und der damit verbundene Handel mit dem gesamten R?mischen Reich, sondern auch die damals sehr fortschrittliche r?mische Kultur, die gro?en Wert auf Wohlbefinden und Gesundheit legte, die lokalen Gebiete nachhaltig pr?gten. ?Die r?mische Besatzung hinterlie? ein bedeutendes und dauerhaftes wirtschaftliches sowie kulturelles Erbe, das sich – so unsere Vermutung – nun auch in den psychologischen Landkarten widerspiegelt“.

Dass dieser Effekt so lange anhielt, l?sst sich durch die menschliche F?higkeit erkl?ren, über Generationen hinweg auf kulturellen Fortschritten aufzubauen und regionale Kultur weiterzugeben. ?Zudem wissen wir aus der ?konomischen Forschung, dass lokale wirtschaftliche Vorteile – die ihrerseits ihre Wurzeln in der Geschichte haben k?nnen – sich über lange Zeitr?ume hinweg als anhaltende Vorteile manifestieren“, so Michael Wyrwich.

Ergebnisse sind auf Limes-Regionen in den Niederlanden übertragbar

Die Studie prüfte auch, ob sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden entlang des Limes eine psychologische Grenze zeigt. ?Wir konnten diesen Limes-Effekt auch in den Niederlanden zeigen. Zusammen mit den Befunden aus Deutschland zeigt dies, dass uns die Geschichte auf eine Weise pr?gt, die wir oft übersehen“, sagt Martin Obschonka. ?Die psychologischen Grenzen, die wir heute bemerken, k?nnten ihre Wurzeln tief in der Vergangenheit haben. Antike Grenzen, aus Holz oder Stein wie der Limes, m?gen l?ngst verschwunden sein, doch ihre psychologische Wirkung kann über Jahrtausende fortbestehen – unsichtbar, aber dennoch bedeutsam, als psychologische Grenze“.?

Beteiligt an der neuen Studie waren Forschende der Universit?ten Amsterdam, Cambridge, Groningen, Jena, Texas und der Wirtschaftsuniversit?t Wien.

Information

Original-Publikation:
Martin Obschonka, Fabian Wahl, Michael Fritsch, Michael Wyrwich, P. Jason Rentfrow, Jeff Potter, Samuel D. Gosling: Roma Eterna? Roman Rule Explains Regional Well-Being Divides in GermanyExterner Link. Current Research in Ecological and Social Psychology. DOI: 10.1016/j.cresp.2025.100214

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Michael Wyrwich, Prof. Dr.
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