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Meldung vom: | Verfasser/in: Ute Sch?nfelder
Sie leiten das Projekt: Prof. Dr. Miriam Agler-Rosenbaum (l.) und Prof. Dr. Kai Papenfort.
Foto: Maria Schulz/HKIJahr für Jahr sterben mehr Menschen an den Folgen einer Infektion mit antibiotikaresistenten Keimen. Bis 2050 k?nnten es laut einer aktuellen StudieExterner Link weltweit mehr als 39 Millionen sein. Eine Entspannung der globalen Antibiotika-Krise ist nicht in Sicht. Besonders gravierend dabei: Das Problem ist weitgehend hausgemacht.
?Dass sich Resistenzgene gegen Antibiotika so stark und schnell ausbreiten, liegt an ihrem überbordenden und vor allem nicht zielgerichteten Einsatz“, sagt Prof. Dr. Kai Papenfort von der Universit?t Jena. Denn mit Breitbandantibiotika werden in der Regel nicht nur die krankmachenden Erreger eliminiert, sondern oft das gesamte Mikrobiom des Patienten gesch?digt. ?Auf diese Weise entwickeln sowohl Krankheitserreger als auch die eigene Mikroflora Resistenzen und immer mehr Antibiotika verlieren ihre Wirkung“, so der Mikrobiologe weiter.
Fünf Millionen Euro F?rderung von der Carl-Zeiss-Stiftung
Gemeinsam mit Prof. Dr. Miriam Agler-Rosenbaum, Leiterin der Arbeitsgruppe für Synthetische Biotechnologie an der Uni Jena und dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Kn?ll-Institut (HKI), führt Papenfort ein Forschungsprojekt an, das der Antibiotika-Krise mit einem ganz neuen konzeptionellen Ansatz begegnen will. Das Projekt ?SynThera“ (Synthetic therapeutic microbes for tailored antimicrobial therapies) wird in den kommenden fünf Jahren von der Carl-Zeiss-Stiftung mit rund 5 Mio. Euro unterstützt. In ihrem Themenschwerpunkt ?Life Science Technologies“ f?rdert die Stiftung Forschung an der Schnittstelle von Ingenieur- und Lebenswissenschaften.
Spezifisch wirksam und lokal begrenzt
Das Team, dem neben Agler-Rosenbaum und Papenfort acht weitere Forschungsgruppen der Uni Jena und des HKI angeh?ren, setzt bei der Bek?mpfung von Krankheitserregern auf die Unterstützung anderer nichtpathogener Mikroben. ?Wir wollen Mikroorganismen so designen, dass sie Krankheitserreger erkennen und unsch?dlich machen und zwar hochspezifisch und lokal begrenzt“, erl?utert Miriam Rosenbaum. Dadurch seien zum einen deutlich weniger Nebenwirkungen zu erwarten als beim Einsatz bisheriger Antibiotika. Zum anderen minimiere sich so auch das Risiko der Resistenzentwicklung. Zus?tzlich er?ffnet ein solcher Ansatz die M?glichkeit zu einer personalisierten Medizin.
Mit diesem Ansatz wollen die Jenaer Forschenden nicht nur Therapeutika gegen akute Infektionen entwickeln, wie etwa EHEC-Bakterien oder Clostridien. Die ma?geschneiderten Medikamente sollen auch als Prophylaxe, etwa bei Chemotherapie- und organtransplantierten Patientinnen und Patienten, zur Anwendung kommen – überall dort, wo heute Antibiotika zur Standardbehandlung geh?ren.
?ber die Carl-Zeiss-Stiftung
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freir?ume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ?ltesten und gr??ten privaten wissenschaftsf?rdernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
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