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Kolonien von Candida parapsilosis.

Medikamentenresistente Pilze breiten sich aus

Der Hefepilz Candida parapsilosis zeigt sich in einer Studie als wachsende Bedrohung. Ein Team des Exzellenzclusters ?Balance of the Microverse“ und des Nationalen Referenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen hat den Ausbruch eines multiresistenten Stammes untersucht.
Kolonien von Candida parapsilosis.
Foto: Grit Walther
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Meldung vom: | Verfasser/in: Juliane Seeber

Der Hefepilz "Candida parapsilosis" zeigt sich in der Studie als wachsende Bedrohung besonders für hospitalisierte Menschen mit schweren Grunderkrankungen. Ein Team unter der Leitung von Dr. Amelia Barber vom Exzellenzcluster ?Balance of the Microverse“ der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena und Dr. Grit Walther vom Nationalen Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) untersuchten den Ausbruch eines multiresistenten, im Krankenhaus erworbenen Stammes dieses Pilzes. Dabei entwickelten die Forscherinnen und Forscher eine neue molekulare Nachweismethode, mit der sich verschiedene St?mme von "C. parapsilosis" schnell und kostengünstig differenzieren lassen. Die Ergebnisse wurden in "The Lancet Microbe" ver?ffentlicht.

Candida parapsilosis ist ein Hefepilz, der die Haut und den Verdauungstrakt von Menschen besiedeln kann und meist harmlos ist. Bei Menschen, deren Immunsystem durch eine Krebserkrankung oder eine Organtransplantation geschw?cht ist oder die sich infolge einer schweren Erkrankung langen Krankenhausaufenthalten unterziehen müssen, kann es jedoch zu schweren Wund- und Gewebeinfektionen bis hin zur lebensbedrohlichen Sepsis kommen.

So wie Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, werden Antimykotika zur Behandlung von Pilzinfektionen verwendet. In den letzten Jahren hat jedoch die H?ufigkeit von St?mmen, die gegen diese Medikamente resistent sind, dramatisch zugenommen, so dass diese Infektionen viel schwieriger zu behandeln sind.

Ein gef?hrlicher Pilz macht sich breit

Die Studie liefert eine detaillierte genomische Analyse eines langanhaltenden Infektionsereignisses, das durch antimikrobiell resistente C. parapsilosis in mehreren Gesundheitseinrichtungen in Berlin verursacht wurde. Das Forschungsteam fand heraus, dass ein einziger, genetisch nicht unterscheidbarer Stamm allein 33 invasive Infektionen zwischen 2018 und 2022 verursachte. Auch wenn sich die Zahl zun?chst gering anh?rt, erfordern invasive Infektionen immer eine intensive medizinische Betreuung und führen zu einer starken Beeintr?chtigung der Lebensqualit?t. Besonders besorgniserregend ist, dass sich der Erreger von Mensch zu Mensch und auch über verschiedene Einrichtungen hinweg verbreitet. Seine Resistenz gegen die bevorzugten antimykotischen Medikamente macht ihn zu einer ernsthaften Bedrohung.

Bezeichnenderweise war der Stamm aus den Berliner Krankenh?usern eng mit St?mmen verwandt, die bereits in Kanada, im Nahen Osten und in Ostasien gefunden wurden, was die weltweite Ausbreitung arzneimittelresistenter Pilze belegt.

Entwicklung eines neuartigen Identifizierungsschemas

Die Forschenden haben in ihrer Studie nicht nur die genetischen Beziehungen und die ?bertragungsdynamik der mit dem Ausbruch verbundenen St?mme von C. parapsilosis aufgedeckt, sondern auch eine neue Identifizierungsstrategie (Typisierung) für diesen Erreger entwickelt. Bei dieser als ?Multilocus Sequence Typing“ (MLST) bezeichneten Typisierungsstrategie werden mehrere kurze DNA-Regionen sequenziert, um St?mme genetisch zu unterscheiden. Dies bietet eine Alternative zur herk?mmlichen Sequenzierung des gesamten Genoms.

?Das neu entwickelte MLST-Schema erm?glicht eine schnelle und kostengünstige Unterscheidung und Verfolgung von C. parapsilosis-St?mmen. Damit k?nnen wir rasch auf neue Ausbrüche reagieren und so effektiv zur Eind?mmung der Pilze beitragen. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn eine Genomsequenzierung aus Kostengründen oder wegen fehlender Bioinformatikkenntnisse vor Ort einfach nicht m?glich ist“, erkl?rt Dr. Amelia Barber, Leiterin der Nachwuchsgruppe ?Fungal Informatics“ an der Universit?t Jena.

Dr. Grit Walther, Mitautorin des Beitrags und Co-Leiterin des NRZMyk am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Kn?ll-Institut (Leibniz-HKI), fügt hinzu: ?Die Studie macht deutlich, wie wichtig es ist, Pilzinfektionen und eventuelle Resistenzen schnell zu erkennen, um eine ?bertragung auf andere Patientinnen und Patienten oder andere Einrichtungen zu verhindern. Sollten Kliniken nicht über die M?glichkeit verfügen, das MLST selbst durchzuführen, k?nnen sie sich bei einem Ausbruchsverdacht an das NRZMyk wenden.“

Exzellente Forschung im Verbund

Die Studie entstand durch die übergreifende Zusammenarbeit der beiden Hauptautorinnen Dr. Amelia E. Barber und Dr. Grit Walther mit Expertinnen und Experten des Paulinenkrankenhauses und diagnostischer Labore in Berlin. Die Arbeiten wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und für Gesundheit (BMG) gef?rdert.

Amelia Barber ist Mitglied des Exzellenzclusters ?Balance of the Microverse“ der Friedrich-Schiller-Universit?t. In diesem Forschungsverbund untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die komplexen Wechselwirkungen innerhalb mikrobieller Gemeinschaften sowie deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt.

Das vom Robert Koch-Institut und dem BMG berufene NRZMyk ist Ansprechpartner für ?rzte und Mikrobiologen aus ganz Deutschland bei Fragen zur Diagnostik und Behandlung invasiver Pilzinfektionen. Neben einer gezielten Beratung bietet das NRZMyk auch spezielle diagnostische Verfahren zum Nachweis von invasiven Pilzerkrankungen an.

Information

Orginal-Publikation:

Phillip J T Brassington, MSca, Frank-Rainer Klefisch, Barbara Graf, Roland Pfüllere, Prof Oliver Kurzai, Grit Walther, Amelia E Barber Genomic reconstruction of an azole-resistant Candida parapsilosis outbreak and the creation of a multi-locus sequence typing scheme: a retrospective observational and genomic epidemiology studyExterner Link The Lancet Microbe, Volume 0, Issue 0, 100949

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Amelia Barber, Ph.D.
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Nachwuchsgruppe Fungal Informatics
Rosalind-Franklin-Stra?e 1
07745 Jena Google Maps – LageplanExterner Link