Strategie – Forschung
Die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena hat in den vergangenen Jahren in Forschung und Lehre sichtbare Erfolge erzielt. Um diese zu sichern und die positive Entwicklung weiterzuführen,wurde ein Strategieprozess aufgesetzt, der auch den sich ?nderenden Rahmenbedingungen Rechnung tragen soll.?
Forschungsprofil
Die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena ist eine forschungsorientierte Universit?t mit einem breiten F?cherspektrum und einem dichten Netzwerk an Kooperationen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Ihre Forschungserfolge beruhen sowohl auf disziplin?r ausgerichteten Einzelprojekten als auch auf interdisziplin?ren, koordinierten Forschungsverbünden.
Die Forschungsschwerpunkte der Friedrich-Schiller-Universit?t werden in den drei Profillinien LIGHT, LIFE, LIBERTY gebündelt, die jeweils aus einer langen Forschungstradition hervor?gegangen sind.
- LIGHT: Im 19. Jhd. hat die Zusammenarbeit von Carl Zeiss, Ernst Abbe und Otto Schott Jena zu einer Optikstadt werden lassen und den Grundstein für die photonische Forschung am Standort gelegt. Aktuelle Schwerpunkte der Universit?t Jena sind: Optik, Photonik, Innovative Materialien und Energiespeicher.
- LIFE: Seit Mitte des 19. Jhd. wurden in Jena durch Matthias Schleiden, Ernst Haeckel und Hans Kn?ll Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Botanik, ?kologie und Mikrobiologie etabliert. Aktuelle Schwerpunkte der Universit?t Jena sind: Mikrobiologie, Naturstoffchemie und Infektionsforschung, Biodiversit?t, Bio-Geo-Interaktionen und Alternsforschung.
- LIBERTY: Um 1800 wurde die Universit?t u.a. durch Johann W. von Goethe, Friedrich Schiller und Georg W. F. Hegel zu einem Zentrum der Literatur- und Geisteswissenschaften. Aktuelle Schwerpunkte der Universit?t Jena sind: Aufkl?rung, Romantik, Zeitgeschichte, Osteuropa und Sozialer Wandel.
Die Profillinien stehen allen Mitgliedern der Friedrich-Schiller-Universit?t offen und dienen als Ideenraum, in dem Fachgrenzen überschritten, Forschungsschwerpunkte verknüpft und neue, auch fakult?tsübergreifende Forschungsthemen erschlossen werden. Die Profillinien tragen somit zur kontinuierlichen thematischen Erneuerung der Universit?t Jena bei.
Das Fundament für die inhaltliche Entwicklung der Forschungsschwerpunkte bilden die zehn Fakult?ten der Universit?t mit ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Fakult?ten bieten Raum und Ressourcen für individuelle, disziplin?re Forschungsaktivit?ten, auch au?erhalb der Bereiche der Schwerpunkte. Wissenschaftliche Zentren führen fakult?tsübergreifende Forschung zusammen. Durch das Zusammenspiel von Fakult?ten, Zentren und Profillinien werden thematische Schwerpunkte identifiziert und weiterentwickelt.
Die Friedrich-Schiller-Universit?t in der Wissenschaftsregion Jena, im nationalen und im internationalen Forschungsumfeld
Die enge Kooperation über institutionelle Grenzen hinweg ist zum Aush?ngeschild der Wissenschaftsregion Jena geworden. Mit der Universit?t, dem Universit?tsklinikum, drei Max-Planck-Instituten, drei Leibniz-Instituten, zwei Helmholtz-Instituten, zwei Fraunhofer-Instituten, einem Bundesforschungsinstitut und einer Fachhochschule verfügt der Standort Jena heute über eine sich dynamisch entwickelnde Forschungslandschaft. Weiterhin bestehen kooperative Beziehungen zur Stiftung Gedenkst?tten Buchenwald und Mittelbau-Dora, zur Stiftung Ettersberg und zur Klassik Stiftung Weimar.
Ein starkes Bindeglied zwischen den au?eruniversit?ren (Forschungs-) Einrichtungen und der Friedrich-Schiller-Universit?t sind gemeinsame Berufungen auf Professuren der Universit?t. Daraus resultiert auch eine intensive Zusammenarbeit in der Lehre und in der Nachwuchsf?rderung (u.a. durch gemeinsame Graduiertenschulen). Die gemeinsame Nutzung von Forschungsinfrastrukturen ist t?glich gelebte Praxis. ?ber den Standort Jena hinaus koordiniert die Universit?t Aktivit?ten mit den Partnern des mitteldeutschen Universit?tsbundes Halle – Jena – Leipzig und unterh?lt gemeinsam mit diesen Partnern das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversit?tsforschung (iDiv).
Die Friedrich-Schiller-Universit?t f?rdert die Vernetzung mit nationalen und internationalen Spitzenuniversit?ten und unterstützt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei Beteiligun?gen an gemeinsamen Aktivit?ten und Projektantr?gen. Mit rund zweihundert Universit?ten in mehr als fünfzig L?ndern hat die Universit?t Jena direkte Kooperations?vereinbarungen und sie ist Partnerin in gro?en internationalen Forschungs?verbünden. Die Friedrich-Schiller-Universit?t ist offen für neue, durch Forschungs- und Lehraktivit?ten motivierte Partnerschaften.
Prinzipien
Die Forschung an der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena ist an ethische Grunds?tze gebunden, die in der Grundordnung niedergelegt sind. Die Friedrich-Schiller-Universit?t bekennt sich zur Forschungsfreiheit und zur guten wissenschaftlichen Praxis.
- Die Friedrich-Schiller-Universit?t hat den Anspruch, Forschung auf dem h?chsten Niveau zu betreiben. Spitzenforschung findet sich gleicherma?en in Einzelprojekten und in Forschungs?verbünden.
- Das Spektrum der Forschungsaktivit?ten an der Friedrich-Schiller-Universit?t reicht von der Grundlagenforschung bis zur Anwendungsforschung. Zugleich sieht die Friedrich-Schiller-Universit?t den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft als wichtige Aufgabe an.
- Die Friedrich-Schiller-Universit?t bekennt sich zur Einheit von Forschung und Lehre.
- Die Friedrich-Schiller-Universit?t nutzt ihre F?chervielfalt zur Erschlie?ung neuer Forschungs?themen.
- Die Friedrich-Schiller-Universit?t versteht sich als Teil einer nationalen und internationalen Wissenschaftsgemeinschaft.
Herausforderungen, Ziele und Ma?nahmen
Herausforderung: Sicherung der thematischen Erneuerungsf?higkeit
Die F?rderung der kontinuierlichen thematischen Erneuerungsf?higkeit ist für die Weiterentwicklung der Forschung von zentraler Bedeutung. Die dafür notwendigen inhaltlichen und strukturellen Ma?nahmen müssen durch die Anpassung von wissenschaftsad?quaten Organisations-, Kommunikations- und Leitungsstrukturen unterstützt werden. Eine besondere Bedeutung hat hier die Digitalisierung in der Wissenschaft, die in einem eigenen Strategiepapier beschrieben wird.
Ziel:?Die Profillinien LIGHT, LIFE, LIBERTY weiterentwickeln
Die Friedrich-Schiller-Universit?t hat in den vergangenen Jahren ein national und international sichtbares Forschungsprofil in den drei Profillinien LIGHT, LIFE, LIBERTY entwickelt. Die Bündelung von Forschungsaktivit?ten in den Profillinien tr?gt in der Au?enwahrnehmung der Friedrich-Schiller-Universit?t zu einem klaren Forschungsprofil bei.
Nach innen gerichtet dienen die Profillinien der Universit?t Jena als offener Ideenraum mit kreativen F?rderwerkzeugen. In allen drei Profillinien werden national und international herausragende Forschungsleistungen erbracht. Sichtbare Forschungsverbünde, wie sie sich derzeit vorwiegend in den Profillinien LIFE und LIGHT bzw. im Verbund beider Profillinien finden, werden aktiv durch die Profillinien unterstützt.
Ma?nahmen
Kontinuierliche thematische Erneuerungsf?higkeitder Profillinien unterstützen
Neue strukturelle Elemente sichern die thematische Erneuerungsf?higkeit der Profillinien (z.B. systematischer Austausch mit den Fakult?ten, regelm??ige Neubesetzung der Steuerungsgruppen einschlie?lich der Sprecher/-innen, Anreizsystem zur thematischen Weiterentwicklung).
Die Profillinien sind mit einem eigenen Budget ausgestattet, das ihnen unter anderem die Besetzung einer Koordinator/-innenstelle und die Einrichtung einer Nachwuchsgruppe erm?glicht. Vorhandene oder geplante Forschungsverbünde k?nnen so gest?rkt und die Erschlie?ung neuer, fakult?tsübergreifender Themen erprobt werden. Die Koordinationsteams formieren sich alle drei Jahre neu. Sie setzen sich aus Wissenschaftler/-innen zusammen, die sowohl besondere Funktionen in profilbildenden Forschungszentren und gro?en koordinierten Projekten übernehmen als auch eine m?glichst breite fachliche Repr?sentanz gew?hrleisten. Jede der Profillinien ist mit Sitz und Stimme im Senat vertreten.
Ziel: Beste K?pfe gewinnen und halten und neue Themenfelder erschlie?en
Der Schlüssel zu den Forschungserfolgen der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena liegt in der Rekrutierung von Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern. Eine strategisch ausgerichtete Rekrutierungspolitik geh?rt damit zu den zentralen Instrumenten der Profilbildung der Universit?t. Beste K?pfe entwickeln innovative Forschungsthemen und ziehen neue Talente an. In der Zeit zwischen 2020 und 2025 gehen insgesamt sechzig Professorinnen und Professoren in den Ruhestand. Bei der Neubesetzung muss auf aktuelle Entwicklungen eingegangen werden k?nnen, um sich neue Gebiete zu erschlie?en und die bestehenden St?rken zu st?rken.
Ma?nahmen
Ma?nahmen einer strategischen Berufungspolitik
Die Friedrich-Schiller-Universit?t verfolgt eine strategische Berufungspolitik und strebt Spitzenberufungen auf allen Ebenen an. Headhunting und aktive Rekrutierung sind wichtige Werkzeuge zur Gewinnung von potentiellen Kandidat/-innen. Attraktive Angebote an herausragende Kr?fte werden gemeinsam von Pr?sidium und Fakult?ten erarbeitet. In Ausnahmef?llen werden au?erordentliche Berufungsverfahren für herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit besonderer strategischer Bedeutung erm?glicht. Um herausragende Kr?fte an der Friedrich-Schiller-Universit?t zu halten, werden in Absprache mit den Fakult?ten attraktive Bleibeangebote gemacht.
Die Friedrich-Schiller-Universit?t begrü?t darüber hinaus besonders die Gewinnung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissen?schaftler/-innen, die im Rahmen von kompetitiven Programmen gef?rdert werden (z. B. ERC-Grant, Emmy Noether-Programm, Heisenberg-Programm, Sofja Kovalevskaja-Preis). Das Professorinnenprogramm des Bundes ebenso wie das Bund-L?nder-Programm zur F?rderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Tenure-Track-Programm) sind wichtige Instrumente. Die Universit?t setzt weiterhin auf gemeinsame Berufungen mit au?eruniversit?ren Partnern.
Herausforderung: St?rkung der internationalen Attraktivit?t
W?hrend einzelne Disziplinen inernational hohe Anerkennung finden, ist die Sichtbarkeit des gesamten Wissenschaftsstandortes Jena immer noch vergleichsweise gering. Die Attraktivit?t für internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher soll verbessert werden. Hier steht Jena in einem Wettbewerb um exzellente Kr?fte und sichtbare Konzepte.
Ziel: Die internationale Sichtbarkeit und Attraktivit?t steigern
Ma?nahmen
Ma?nahmen zur Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit
欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐e Kooperations?vertr?ge der Friedrich-Schiller-Universit?t mit Partnereinrichtungen setzen Schwer?punkte in der Zusammenarbeit; die Einbindung der Forscherinnen und Forscher in internationale Projekte wird unterstützt. Die Friedrich-Schiller-Universit?t hat ein Fellow-Programm eingerichtet, das sich an Pers?nlichkeiten mit hoher internationaler Reputation und an exzellente Postdocs richtet (Jena Excellence Fellow-Programm). Die Fellows geben vor Ort thematische Impulse; nach ihrer Rückkehr sollen sie langfristige Partnerschaften begründen und die Attraktivit?t des Standorts Jena in den Herkunftsl?ndern vermitteln. Auch durch die Ausrichtung von internationalen Kongressen soll die Position der Universit?t in der globalen Forschungslandschaft gest?rkt werden.
Ma?nahmen zur Verbesserung der internationalen Attraktivit?t
Das Forum, ein in Planung befindliches Kommunikationszentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zum Universit?tshaupt?geb?ude, wird dem interdisziplin?ren Dialog in attraktiver Atmosph?re Raum geben und den internationalen Fellows eine Unterbringung bieten. Es sollen unterstützende Ma?nahmen zur ?berwindung von administrativen Hürden bei der Ankunft in Deutschland und an der Friedrich-Schiller-Universit?t getroffen werden. Dazu soll ein Welcome Service für (internationale) G?ste im Forum verankert werden.
Ein koordiniertes Welcome-Konzept für den gesamten Wissenschaftsstandort Jena soll mit dem in Gründung befindlichen JenaVersum abgestimmt werden. Das JenaVersum soll Infrastrukturen am Standort gemeinsam nutzbar machen, den Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft verst?rken sowie Ausgangspunkt für ein gemeinsames internationales Standortmarketing sein.
Herausforderung: Regionale Vernetzung und Dialog mit der Gesellschaft
Hochschulen sind Teil der Gesellschaft und die akademische Bildung stellt eine der wichtigsten Transferleistungen der Friedrich-Schiller-Universit?t dar. Die Lehrstrategie der Universit?t Jena ist in einem eigenen Konzeptpapier erl?utert. Darüber hinaus ist für die Universit?t die Vernetzung mit lokalen Einrichtungen aus Wissenschaft, Kultur und Industrie von zentraler Bedeutung. Strategische Bündnisse mit forschenden Partnereinrichtungen sollen vorangetrieben werden, um die Potenziale des Standortes umfassender nutzen zu k?nnen.
Ziel: Die Vernetzung der Wissenschafts- und Wirtschaftsregion Jena vorantreiben und den Dialog mit der Gesellschaft f?rdern
Ma?nahmen
Ma?nahmen zur Vernetzung und zum Outreach
Die Universit?t Jena gründet zusammen mit den au?eruniversit?ren Forschungseinrichtungen, dem Universit?tsklinikum, der Fachhochschule, den Stiftungen, der forschenden Industrie und der Stadt Jena das kooperative Netzwerk JenaVersum. Das Netzwerk wird die erfolgreiche institutionenübergreifende und interdisziplin?re Zusammenarbeit am Standort weiter verst?rken. Das JenaVersum wird im Kommunikations?zentrum Forum angesiedelt werden.
Der Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft wird aktiv gef?rdert, Patentierung und Ausgründungen werden unterstützt und Firmengründungen sowie jungen Firmen wird Raum gegeben. Die aktive Ansprache der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (scouting) zur Verwertung von Forschungs?ergebnissen (einschlie?lich Patentierung und Ausgründung) ist ein zentrales Werkzeug zur Unterstützung des Transfers.
Darüber hinaus soll auch der Transfer von Wissen in die Gesellschaft und der Dialog mit der Gesellschaft intensiviert werden. Den universit?ren Sammlungen und Museen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Es sollen bestehende Formate, wie z.B. Ringvorlesungen, Kinderuniversit?t, Seniorenvorlesungen, Ausstellungen und die ?Lange Nacht der Wissenschaften“ weiterentwickelt werden. Wie der Inselplatz-Campus soll auch der geplante Life Science-Campus ?Bachstra?enareal“ offen gestaltet werden, um wissenschaftliche Themen direkt in die Bev?lkerung zu tragen und diese im Sinne von Citizen Science in Projekte mit einzubinden. Die Transferaktivit?ten werden in einem gesonderten Transferkonzept dargestellt.