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Die Psychologin PD Dr. Olga Klimecki-Lenz.
Foto: Silver Santé StudyEine internationale Studie, an der die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena federführend beteiligt ist, deutet darauf hin, dass Achtsamkeits- oder Gesundheitsselbstmanagementprogramme ?lteren Menschen mit Ged?chtnisproblemen dabei helfen, ihr geistiges Wohlbefinden und ihre Lebensgewohnheiten zu verbessern. Die Studie ist gerade in der Fachzeitschrift ?Alzheimer's & Dementia“ ver?ffentlicht worden.
Die aktuelle Studie zeigt, dass ein auf Achtsamkeitsmeditation basierendes Training sowie ein Training zum Gesundheitsmanagement Auswirkungen auf Faktoren haben, die zu einem besseren Wohlbefinden beitragen. In der Studie wurden ?ltere Erwachsene mit einem subjektiven kognitiven Rückgang zuf?llig einem Training in Achtsamkeitsmeditation oder in Mitgefühl zugeordnet. Die ?lteren Freiwilligen, die an der Meditationsintervention teilnahmen, zeigten einen Anstieg in Mitgefühls. Umgekehrt zeigten die Freiwilligen, die am Gesundheitsselbstmanagement teilnahmen, mehr k?rperliche Aktivit?t. Diese Ver?nderungen waren auch sechs Monate sp?ter noch vorhanden.
Die Studie umfasste 147 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ged?chtniskliniken in Frankreich, Spanien, Deutschland und Gro?britannien. Dabei wurden Bluttests, kognitive Beurteilungen und Frageb?gen zur Bewertung der Auswirkungen der Ma?nahmen eingesetzt.
Neue Wege, Gesundheit im Alter zu erhalten
Dr. Natalie Marchant vom University College London, Gro?britannien, die die Studie leitete, sagt: ?Es ist gro?artig, dass immer mehr Menschen bis ins hohe Alter leben, und es ist entscheidend, dass wir Wege finden, die geistige und k?rperliche Gesundheit der Menschen im Alter zu unterstützen.“
?Selbstmitgefühl kann für ?ltere Erwachsene von gro?er Bedeutung sein und das psychische Wohlbefinden verbessern, um ein gesundes Altern zu f?rdern", sagt PD Dr. Olga Klimecki von der Universit?t Jena, eine Hauptautorin der Studie. ?Unsere Ergebnisse sind ein ermutigender erster Schritt in Richtung einer achtsamkeitsbasierten Intervention, die zur Steigerung des Selbstmitgefühls bei ?lteren Erwachsenen eingesetzt werden k?nnte.“?
Und weiter: ?Obwohl k?rperliche Aktivit?t nachweislich mit einer besseren k?rperlichen, kognitiven und geistigen Gesundheit in Verbindung gebracht wird, ist es nach wie vor eine Herausforderung, wie man k?rperliche Aktivit?t im Alltag f?rdern kann. Angesichts der besonders sch?dlichen Auswirkungen eines sitzenden Lebensstils auf die Gesundheit der alternden Bev?lkerung ist der Nachweis, dass Interventionsprogramme zur Gesundheitserziehung die k?rperliche Aktivit?t ?lterer Erwachsener f?rdern k?nnen, besonders vielversprechend für die F?rderung eines gesunden Alterns", fügte Dr. Julie Gonneaud vom franz?sischen INSERM, eine der Hauptautorinnen der Studie, hinzu.
Achtsamkeitsprogramme statt Medikation
Die Tatsache, dass diese Zuw?chse auch nach sechs Monaten beibehalten wurden, l?sst darauf schlie?en, dass diese F?higkeiten in das Leben der Teilnehmer und Teilnehmerinnen integriert wurden. Damit tr?gt diese Arbeit zur wachsenden Zahl von Belegen dafür bei, dass nicht-pharmakologische Interventionen gesundes Altern in einer ?lteren Erwachsenenpopulation mit subjektivem kognitiven Abbau f?rdern k?nnen, ist sich das Forschungsteam sicher.
Diese von der EU finanzierte Studie ist Teil der SCD-Well-Studie im Rahmen der mit 7 Mio. Euro dotierten H2020 Silver Santé-Studie, die vom franz?sischen nationalen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (INSERM) koordiniert wird. Sie untersuchte die Auswirkungen eines achtw?chigen Achtsamkeits- oder Gesundheitsselbstmanagement?kurses auf Selbstmitgefühl und k?rperliche Aktivit?t. Selbstmitgefühl (ein Gefühl der Freundlichkeit gegenüber sich selbst, ein Gefühl der Mitmenschlichkeit und ein Gefühl der Freundlichkeit gegenüber negativen Gedanken) sowie k?rperliche Aktivit?t wurden bereits mit einer besseren psychischen Gesundheit in Verbindung gebracht, was wiederum zu einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit, des Wohlbefindens und der Lebensqualit?t führt.
Die Freiwilligen, die an dieser Studie teilnahmen, hatten einen subjektiven kognitiven Rückgang. Dieser Zustand bezieht sich auf die subjektive Wahrnehmung eines kognitiven Rückgangs, der sich in kognitiven Tests nicht zeigt, aber mit einem h?heren Risiko eines tats?chlichen kognitiven Rückgangs verbunden ist. Das Forschungsteam hat in dieser Population bereits gezeigt, dass sich das Angstniveau durch Achtsamkeitsmeditation und Gesundheitsselbstmanagementtraining verringern l?sst und dass die Verringerung nach sechs Monaten erhalten blieb (Marchant et al. Psychotherapy and Psychosomatics, 2022).
Weitere Informationen über die Studie unter: www.silversantestudy.euExterner Link oder in dem 3-minütigen FilmExterner Link über das Projekt.
Original-Publikation:
Ylenia D'elia,?Tim Whitfield,?Marco Schlosser,?Antoine Lutz,?Thorsten Barnhofer,?Ga?l Chételat,?Natalie L. Marchant,?Julie Gonneaud,?Olga Klimecki,?The Medit-Ageing group: Impact of mindfulness-based and health self-management interventions on mindfulness, self-compassion, and physical activity in older adults with subjective cognitive decline: A secondary analysis of the SCD-Well randomized controlled trial. Alzheimer’s & Dementia: Diagnosis, Assessment & Disease Monitoring, Volume 16,?Issue 1, https://doi.org/10.1002/dad2.12558Externer Link