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Meldung vom: | Verfasser/in: Sebastian Hollstein
Digitalisierung in der Schule bedeutet nicht nur eine moderne und zeitgem??e Vermittlung von Unterrichtsinhalten, sondern bietet auch vielf?ltige M?glichkeiten, soziale Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu st?rken. Das wirkt sich direkt auf die Lernumgebung und das Zusammenleben in der Schule aus – und langfristig auch auf die Gesellschaft. Wie genau entsprechende Methoden und Inhalte aussehen k?nnen und wie sie sich in die Ausbildung von zukünftigen Lehrkr?ften integrieren lassen, das erforschen Expertinnen und Experten der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena in verschiedenen Bereichen. Einige dieser Projekte stellen sie vom 20. bis 24. Februar auf der Bildungsmesse Didacta in K?ln vor (am Gemeinschaftsstand Forschung für die Zukunft, Halle 07.1, Stand D049).
In dem internationalen und interdisziplin?ren Projekt??Key Inclusive Development Strategies for Lifelong Learning“ (KIDS4ALLL)Externer Link haben Forschende am Bereich Interkulturelle Wirtschaftkommunikation der Universit?t Jena gemeinsam mit Forschenden aus elf weiteren L?ndern in den vergangenen drei Jahren eine multilinguale E-Learning-Plattform entwickelt, die in Kürze online geht. Das Besondere: Im Mittelpunkt steht das sogenannte Buddy-System – Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren sollen also Aufgaben als Zweierteam l?sen. Wichtig ist dabei, dass beide ihre St?rken einbringen, die Duos von- und miteinander lernen, gemeinsam kreative L?sungen erarbeiten und dabei über das Thema und ihre Kooperation reflektieren. Auf diese Weise erlangen sie wichtige Kernkompetenzen und gleichzeitig Kooperations- und Kommunikationsf?higkeiten.
Die Expertinnen geben den Teams durch kurze Video-Tutorials Hilfestellung, wie sie am besten zusammenarbeiten, gemeinsam Ideen entwickeln und Konflikte l?sen. Ebenso erhalten auch Lehrkr?fte sowie P?dagoginnen und P?dagogen wertvolle Informationen, wie sie die Kinder und Jugendliche bei ihren Projekten unterstützen k?nnen.
Schülerinnen und Schüler gleichberechtigt einbeziehen
Wie digitale Inhalte in einer Klasse Schülerinnen und Schüler enger zusammenbringen und so für alle den bestm?glichen Unterricht schaffen k?nnen, das erforscht ein Team des Bereichs Interkulturelle Wirtschaftkommunikation im Projekt??Strategische Digitalisierung für eine inklusive Schulentwicklung“ – kurz: ?StrateDie“. Die Forschenden wollen multimediale Materialien entwickeln, die Lehrkr?fte dabei unterstützen, digitale Werkzeuge strategisch einzusetzen, um alle Schülerinnen und Schüler in den Unterricht einzubeziehen. Alle Kinder und Jugendlichen der Klasse sollen sich hierbei mit ihren St?rken und Kompetenzen einbringen und austauschen k?nnen. Der partizipative Ansatz st?rkt die Zusammenarbeit unter den Schülerinnen und Schülern und vermittelt ihnen entsprechende soziale Kompetenzen. Beispielsweise sollen sie lernen, wie sie als Gruppe konstruktiv Konflikte l?sen, dadurch Ausgrenzung vermeiden und sich stattdessen gegenseitig unterstützen. Die digitalen Impulse sollen beispielsweise Hilfestellung geben, wie Schülerinnen und Schüler gleichberechtigt am Unterricht mitwirken k?nnen, die aufgrund sprachlicher Herausforderungen eingeschr?nkt sind.
Das Verbundprojekt ?Schulentwicklung – Digital und Demokratisch“ (SchuDiDe), zu dem auch ?StrateDie“ geh?rt, ist eine von mehreren Forschungsinitiativen, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler koordiniert vom Institut für Bildung und Kultur der Universit?t Jena der Frage nachgehen, wie zeitgem??es Lernen aussehen kann. Denn Digitalit?t, Globalit?t und Postkolonialit?t ver?ndern auch die P?dagogik. Jenaer Forschende pr?sentieren auf der Didacta etwa Projekte, die sich damit besch?ftigen, wie sich der digitale Wandel auf Erziehung und Bildung auswirkt und auf welche Weise sich Themen wie Künstliche Intelligenz in die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern integrieren lassen.
In einem anderen Projekt vertiefen die Expertinnen und Experten Fragestellungen, die sich mit der Rolle und der Verantwortung von??Lehrkr?ften als Agenten der Demokratie (LADi)“ – so der Titel – besch?ftigen.
Digitales Kulturgut im Unterricht
Zudem zeigen Vertreterinnen und Vertreter der Abteilung??Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement“Externer Link der Thüringer Universit?ts- und Landesbibliothek (ThULB) gemeinsam mit Partnern aus der Praxis auf der Messe, wie sich 3D-Technologien in den Unterricht – etwa im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich – einbeziehen lassen. Wie k?nnen Kulturgüter in 3D gescannt werden? Wie lassen sie sich entweder als 3D-Druck oder im digitalen Raum in den Unterricht integrieren? Ideen und Methoden dafür pr?sentieren die Jenaer Expertinnen und Experten ebenfalls auf der Didacta.