Die deutsche Sprache erfreut sich in der Ukraine gro?er Beliebtheit. ?ber 600.000 junge Menschen lernen Deutsch in der Schule, au?erdem gibt es Deutsch in Kinderg?rten und Berufsschulen, es wird an privaten Institutionen unterrichtet und das Fach Deutsch als Fremdsprache (DaF) wird an Hochschulen und Universit?ten gelehrt. Das hei?t, es werden viele Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer ben?tigt.

Für den Deutschunterricht in der Ukraine ist von deutscher Seite das Goethe-Institut Ukraine federführend. Die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena spielt in diesem Kontext eine ganz besondere Rolle: In Jena wird das ?Deutsch Lehren Lernen“-Programm qualitativ und wissenschaftlich begleitet und in Abstimmung mit dem Goethe-Institut kontinuierlich weiterentwickelt.

Im Rahmen dieses Programms werden die Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer ausgebildet. Das Ziel? ?Wir wollen die Ausbildung von Deutschlehrenden kontinuierlich verbessern und erneuern“, sagt Dr. Bernd Helmbold von der Universit?t Jena. Der 57-J?hrige hat selbst DaF studiert, koordiniert die Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und betreut darüber hinaus Kooperationen mit ausgew?hlten Universit?ten weltweit.

Jüngst wurde dazu ein Memorandum of Unterstanding unterzeichnet, eine Vereinbarung zwischen der Universit?t Jena, dem Goethe-Institut Ukraine und 18 ukrainischen Universit?ten. Unter der Pr?misse ?Aus der Praxis – für die Praxis“ wird es als n?chstes am 24. November ein internationales BarcampExterner Link geben. Beteiligt sind neben dem Goethe-Institut Ukraine und der Uni Jena weitere Teilnehmende aus der Ukraine, aus asiatischen, afrikanischen und südosteurop?ischen L?ndern.

Ein Studium ist auch unter den Bedingungen des Krieges m?glich ?

?Aktuell arbeiten 18 ukrainische Universit?ten mit dem Programm ?Deutsch Lehren Lernen‘“, sagt Bernd Helmbold. Darunter sind Universit?ten in Mariupol, Kiew, Saporischja und Charkiw. Jena sei dabei de facto der ?Premiumpartner“, weil die Friedrich-Schiller-Universit?t als bisher einzige deutsche Hochschule bei trilateralen Kooperationen beteiligt ist. Dafür seien schon vor Jahren die Weichen gestellt worden, so Bernd Helmbold: Allein zehn Autorinnen und Autoren des Programms ?Deutsch Lehren Lernen“ kommen von der Universit?t Jena.

Das Programm sei so interessant, dass sich im Ausland auch Universit?ten beteiligen, die bislang keine Deutschlehrkr?fte ausgebildet haben. Ein weiterer Vorteil: Das Programm kann im Pr?senzstudium, in der Kombination Pr?senz und Online oder im reinen Online-Studium durchgeführt werden. Dadurch kann eine Ausbildung selbst unter den schwierigen Bedingungen des Krieges in der Ukraine absolviert werden. Bernd Helmbold: ?Wir haben Universit?ten dabei, die gegenw?rtig gar keinen Pr?senzunterricht anbieten k?nnen.“

In Jena hei?t der Studiengang ?Deutsch unterrichten – Grundlagen für die Praxis“ und wird als Weiterbildungsstudium angeboten. Das Interesse an dieser Ausbildung sei auch wegen der vielen Flüchtlinge aus der Ukraine gro?, sagt Bernd Helmbold. Gut ausgebildete Deutschlehrkr?fte sichern guten Deutschunterricht und dieser bietet zahlreiche Vorteile. So erm?glichen Deutschkenntnisse beispielsweise ein Ingenieursstudium in Deutschland oder sie erleichtern eine Anstellung bei einem deutschen Unternehmen im Ausland.

So vielf?ltig die Gründe für das Interesse am Erlernen der deutschen Sprache sind, so vielf?ltig sind die M?glichkeiten, Deutsch lehren zu lernen. Die enge Kooperation zwischen dem Goethe-Institut, den ukrainischen Universit?ten und der Universit?t Jena sorgt dafür, dass diese Angebote erhalten bleiben und stetig verbessert werden.?