
Prof. Dr. Manja Marz
?Das eigene Leben leben!?
Werdegang
2005 · Erster Studienabschluss (Diplom (Biologie))
Universit?t Leipzig
2006 · Zweiter Studienabschluss (Diplom (Informatik))
Universit?t Leipzig
2009 · Promotion
Universit?t Leipzig
2010 bis 2011 · Postdoc-Phase
Philipps-Universit?t Marburg
2012 · Juniorprofessur
Friedrich-Schiller-Universit?t Jena
2015 · Professur
Friedrich-Schiller-Universit?t Jena
Interview
Was gef?llt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
In erster Linie kann ich mich mit Themen besch?ftigen, die ich toll finde. Insbesondere Neuland zu betreten, Wissen zu sammeln und der Welt neuste Erkenntnisse mitzuteilen, spornt mich t?glich an. Aber auch die freie Wahl der Zeiteinteilung kommt meinem Sein sehr entgegen. Ich kann zu jeder Zeit 100% ehrlich sein und muss mich nicht verbiegen.
Welche Vorbilder haben Sie beruflich gepr?gt?
Mein Doktorvater Peter Stadler konnte mich nicht nur für Wissenschaft begeistern, er lehrte mich auch, mein Leben zu leben, und lie? mir dennoch stets schon vor meinem Doktorat alle Freiheiten, die ich ben?tigte, um mich zu entwickeln.
Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?
Neben meinem Doktorvater und der Unterstützung meiner Familie pr?gten stets die Leute in meinem direkten ?Umfeld meine Laufbahn.
Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bew?ltigt?
Meine Karriere ist bislang noch sehr kurz, und es gab bislang keine ernsthaften Probleme. Manchmal bin ich selbst erstaunt, wie schnell ?sich die Dinge entwickeln. Gro?en Halt finde ich in meiner Familie, mit der ich gerne Zeit verbringe. ?Ich genie?e es au?erdem, gute Musik zu h?ren und ein paar Spiele Go zu zocken.
Akademische Karrieren sind oftmals von einem gro?en Ma? an Unsicherheit gepr?gt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?
Ich sehe meine Karriere wie eine gro?e Partie Go. Misserfolge st?rken mich und lassen mich beim n?chsten Mal entsprechend handeln.
Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf?
Ohne Kooperationen mit anderen Wissenschaftler/innen, auch im Ausland, kann keine erfolgreiche ?Forschung stattfinden. Die modernen Medien machen selbst internationale Kommunikation so einfach wie nie zuvor. Meine Strategie geht in erster Linie dahin, das Verst?ndnis von Fachleuten verschiedener Themen zusammen zu führen, um mit dem Gesamtwissen bessere Forschungsergebnisse zu erzielen. Ganz konkret versuche ich, ?Virolog/inn/en, Mathematiker/inn/en, Informatiker/inn/en und ?Pharmazeut/inn/en an einen Tisch zu bekommen.
Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?
Wenn das Privatleben eine Familie und Kinder beinhaltet, dann ist man genauso erfolgreich in diesem Beruf, wenn einem der Partner den Rücken st?rkt. Ich habe mit meinem Mann ?besonders viel Glück.
Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen?
?Alle Nachwuchswissenschaftlerinnen sollten wie ?alle Wissenschaftler/innen ihr Leben leben. M?nner tun das auch. Die weiblichen Eigenschaften des ?Einfühlens sind auch in der Wissenschaft nicht zu untersch?tzen.
Sind Wissenschaftlerinnen an der Universit?t Jena gut aufgehoben?
Ich bin noch nicht sehr lange an der ?Universit?t Jena t?tig. Allerdings wurde ich stets von allen Seiten freundlich aufgenommen.