Angefangen mit dem Schlesischen Museum, das von der Ausstellung des Mittelalters das Publikum durch die Zeit reisen l?sst, bis man in der Moderne angekommen ist. Zuzia reiste mit mir nach Rybnik, zeigte mir die Salzmine in Krakau und motivierte uns zum Wandern in der N?he Tschechiens. Nach in etwa 1 Monat reisten die M?dls und ich nach Breslau. Wir waren die Gruppe, die sich durch den Sprachkurs ganz am Anfang kennengelernt hatten. Und der Ausflug tat gut, weil jeder in seinem Studium angekommen war und von seinen Eindr¨¹cken erz?hlen konnte.
Im Mai reiste ich aufgrund der Arbeit nach Danzig. Wir hatten zwei Wochen Spring Break, daher kam der Auftrag wie gerufen, da ich ja bereits im Lande war. Das war die perfekte Kombi eine weitere Stadt im Auslandssemster kennenzulernen, weil es aus einer anderen Perspektive war. Ich reiste mit Anzug im Kleidersack, Abendgaderobe und Businesskleidung - wie Anna Huth es uns beigebracht hatte - im Koffer. Das war sch?n Gesichter aus der Heimat wiederzusehen.?
Generell stellte sich der Mai als ein reisefreudiger Monat heraus. Denn auf dem W?giel Film Festival?an der Film School waren - wie bereits erw?hnt - auch andere Film Insitutionen vertreten. Die Warsaw Film SchoolExterner Link hatte an ihrem Stand f¨¹r "den Tag der offenen T¨¹r" geworben, f¨¹r den 20. Mai. Genau ein Wochenende nach dem Festival in Katowice. Ich erkundigte mich bei meinen Komiliton*innen, doch ich erhielt nur vage Aussagen. "Na das ist doch eine gute Gelegenheit die Hauptstadt von Polen kennen zulernen!", dachte ich mir.?Der Weg ist das Ziel.?Also entschied ich mich kurzerhand auf der Durchreise in Kielce Halt zumachen.?
In Warschau verbrachte ich zwei Tage. Einen davon an der Warschauer Film School und kn¨¹pfte neue Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öe, holte mir Tipps der internationalen Student*innen ein und unterhielt mich mit einer Filmwissenschaftlerin, die eine Art Mentorrolle auf der Veranstaltung ¨¹bernommen hatte. Die Institution ist privat und die Dozent*innen hochrenomiert. Auch Student*innen hatten bereits w?hrend der Ausbildung Auszeichnungen auf Film Festivals bekommen, ?hnlich wie in Katowice. Nach einem Tag voller Vorf¨¹hrungen, Kurzfilmen, Workshops und Gespr?chen, machte mich gegen Sp?tnachmittag zum Aufbruch bereit. Ich wollte die Stunde zur¨¹ck zum Hostel laufen, w?hrend es noch hell war. Da sah ich in dem Caf¨¦ der Film School, dass ein Regisseur unter den Leuten sa?, der seinen Dokumentarfilm an "unserem" Film Festival vorgestellt hatte. Ich fasste allen Mut zusammen und sprach ihn an. ?ukasz Iwanicz nahm sich die Zeit um meine Fragen zu beantworten und lud mich gegen Ende des Gespr?chs f¨¹r zwei Wochen sp?ter nach Krakau zum Film Festival ein. Dort hatte er einen weiteren Dokumentar Kurzfilm eingereicht. An dem Tag hatte ich eine Abschlusspr¨¹fung, deshalb fuhrt ich ganz in der Fr¨¹h nach Krakau, begr¨¹?te und unterst¨¹tze ihm bei der Vorstellung, machte mich aber dann schnellstens wieder auf dem Heimweg nach Katowice. Dort rannte ich vom Hauptbahnhof zur Film School und legte erfolgreich meine Pr¨¹fung ab. Normalerweise gehe ich nach dem Prinzip, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen sollte, aber dies war eine einmalige Gelegenheit. In den ersten zwei Corona-Semestern belegte ich Vorlesungen von Herrn?Prof. Dr. Braun, der den Fokus auf Dokumentarfilme gelegt hatte, die Geschichte von Ton, Text, Einstellungen und Kameraf¨¹hrung beim Film, die unterschiedlichen Genres beim Dokumentarfilm und wie viel darf inszeniert werden (nach dem Skandal des vermeintlichen Dokumentarfilms "Lovemobile" von 2020)? Alles hat gut geklappt!?
In Krakau war ich oft, weniger in Sosnowiec, obwohl es ein Stadtteil von Katowice ist. Von Ligota Akademiki fuhr man eine Stunde mit dem Bus dorthin und abends waren die Verbindungen sehr schlecht, aber das war zweitrangig, wenn man seine Freunde besucht hatte. Can und Ege waren Mitbewohner in dem Studentenwohnheim in Sosnowiec. Und als Ege und ich auf das Holi Festival gegangen sind und danach noch zur Wassersportanlage, kam Can dazu. Wir genossen den Sommer und ich malte den beiden mit Henna ihre Lieblingssymboliken auf die H?nde. Wir tranken Limonade und konnten es nicht fassen, dass die Zeit des Erasmus schon bald zu Ende sein sollte... Can w¨¹rde zwar zur¨¹ck in die T¨¹rkei fliegen, aber zu Beginn des Wintersemesters wiederkommen, um sein Erasmus um zwei Quartale zu erweitern. Wir fingen an, Freundschaftsb¨¹cher auszutauschen, uns Reisetipps zu geben und auch die ein oder andere Tr?ne kam in die Augen geschossen.
Einen Tag sp?ter, am 26.06. fuhren Voula und ich in aller Fr¨¹h nach Zakopane. Und das h?tte ich fast f¨¹r nicht mehr m?glich gehalten. Mein R¨¹ckfahrticket war gebucht und ich h?tte nicht erwartet, dass die Tage vor meiner Abreise noch so gef¨¹llt von Abenteuer sind. Voula war meine erste Freundin im Erasmus, noch bevor ich ¨¹berhaupt in Polen war. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, als die ESN-Handygruppe erstellt wurde und wir uns privat austauschten. Mit ihr diese Wanderung zu machen, ¨¹ber Stock und ¨¹ber Stein, ¨¹ber Stunden des Laufens, symbolisierte noch einmal die Herausforderungen, die wir w?hrend des Erasmus bew?ltigt hatten. Jede*r kommt aus einer anderen Kultur, hat seine Routinen und der eine mehr Sonne und die andere weniger. Und das man eben trotz der Unterschiede, trotz der anderen Einstellungen, politisch, kulturell und finanziell sich ?ffnet, ist etwas, das ich jedem*r empfehlen kann. Das Erasmus bringt einen an seine Grenzen, dort wo man nicht mal wusste, dass man welche hat. Es fordert einen heraus, immer und immer wieder ¨¹ber den Tellerrand hinauszublicken, Stereotypen zu verwerfen, die man sich angeeignet hat, sich nicht angegriffen zu f¨¹hlen, dass keine*r Witze ¨¹ber die Deutschen machen will, weil die keinen Humor h?tten und einfach dazuzulernen und seine eigene Kultur zu hinterfragen. Welche Anteile nehme ich an, welche w¨¹rde ich gerne ver?ndern und anders leben...
Oben am See angekommen, tauchte ich meine F¨¹?e in das eiskalte Wasser. Ich f¨¹hlte dadurch eher eine tiefere Verbindung zur Natur, als nur auf einer asphaltierten Stra?en zu wandern. Auf dem R¨¹ckweg schien unser Abenteuer sich dem Ende zuzuneigen und Voula und ich wurden beide senitmenal, weil wir einander so ins Herz geschlossen hatten.?