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Nelson Mandela Statue, Pretoria
Foto: Joshua, Uni JenaVorbereitung
Laut meiner Studienordnung ist ein Auslandssemester vorgeschrieben und es gab von meiner Fakult?t und dem Lehrstuhl reichlich Unterstützung in der Vorbereitung. Dies beinhaltete Infoseminare sowie eine Vorauswahl zu Partner-Universit?ten, die für mein Studiengang geeignet sind. Besonders die schnelle und gute Kommunikation mit dem 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐en Büro von der University of Pretoria war sehr gut, man hatte generell den Eindruck, dass sie sehr an internationalen Studierenden interessiert sind und für jegliche Fragen erreichbar sind.
Was sehr gut geregelt ist, ist der Bewerbungsablauf für die Unterkunft in Pretoria. Den Platz im Wohnheim kann man n?mlich ganz einfach mit einem H?kchen w?hrend der Bewerbung für den Studiumsplatz gleich mit machen. Leider kam ich dann doch noch kurz vor Abreise aus Deutschland ins Schwitzen als ich die Zusage für den Wohnplatz irgendwo versteckt im Online-Portal der UP fand und die Zusagefrist bereits eine Woche abgelaufen war. Nach ein paar hektisch verfassten Emails war dann aber schnell klar…Kein Problem. Sie halten mir ein Zimmerchen in ?Tuksdorp“ frei (zur Unterkunft sp?ter mehr). Eine l?stige und zeitintensive online Suche nach Unterkünften in Pretoria wurde mir somit erspart und ich konnte mich ganz entspannt dem Visumsverfahren widmen.
Für das Auslandssemester ist n?mlich ein Visum, genauer gesagt ein ?Study Permit“, notwendig. Die Liste der Unterlagen die man zusammen mit Reisepass bei der Botschaft in Berlin einreichen muss ist lang und ehrlich gesagt auch abschreckend. Es geht von Flugtickets, Kontoauszügen bis hin zu einer R?ntgenaufnahme des Thorax um nachzuweisen, dass man keine Tuberkulose Erkrankung hat. Alles aber irgendwie machbar und die Bearbeitung in der Botschaft ging dann auch recht flott (ca. 2 Wochen). Ein ganz wichtiger Tipp: in den Antragsformular gibt es eine kleine Fu?note, die darauf hinweist, dass man nach dem offiziellen Ende des Semesters noch 30 Tage zus?tzlich als Tourist da bleiben darf. Dies sollte man auf jeden Fall in Anspruch nehmen, um die Zeit in Südafrika auch voll aussch?pfen zu k?nnen.
Eine Krankenversicherung ist auch verpflichtend für Südafrika. Diese kann man online über verschiedene Anbieter beantragen, die UP informiert da gerne, was für Studierende empfohlen wird. Ich hatte Momentum Health und konnte bei Erkrankung problemlos einen Arzt aufsuchen- ohne Wartezeit und ohne jegliche Kosten.
Blick auf Kapstadt und den Tafelberg
Foto: Joshua, Uni JenaHatfield und Tuksdorp?
Hatfield ist das Studi-Viertel in Pretoria. Man gelangt dort prima vom Flughafen mit dem Gautrain hin (für ca. 12 Euro), die bequemere Variante ist jedoch ein Abholservice (ca. 50Euro) oder Uber/ Bolt (20-25 Euro). Hatfield ist durch den Gautrain sehr gut angebunden an die Innenstadt von Pretoria, sowie Johannesburg und den Flughafen. Das eigentliche Leben w?hrend meines Auslandssemesters spielte sich in Hatfield ab, da die Innenstadt von Pretoria (Johannesburg im Allgemeinen) und einige andere Stadtviertel leider nicht viel zu bieten haben bzw. die Sicherheitslage dort ein entspanntes rumstreunern nicht hergeben. Hatfield besteht aus gro?en Hochh?usern und privaten Wohnanlagen (sogenannte ?gated communities“), wo eigentlich ausschlie?lich Studis wohnen, einigen Bars, Restaurants, Sportanlagen und Superm?rkten. Besonders habe ich den Hillcrest Sportcampus genossen, ein riesiges Gel?nde mit Sportpl?tzen, Fitnessstudio, Parkanlagen mit Grill, Toiletten etc. und sogar Kühen! Ein super Ort zum Joggen und für Grillabende.
Auch Tuksdorp, die Wohnanlage für ausl?ndische Studierende, befindet sich direkt im Zentrum Hatfiels, nur ein paar Gehminuten zum Hauptcampus und Hillcrest Sportcampus entfernt. Tuksdorp erinnert mich an eine Ferienwohnungssiedlung. Es gibt mehrere H?user mit WGs, Waschmaschienraum, Computer-/Lernraum und einen TV-Raum.
Leider wurden die Unterkünfte vorab auf Basis von Aufenthaltsdauer und Geschlecht getrennt, somit waren die WGs wenig durchmischt. Was mich besonders st?rte war, dass (angeblich wegen?der kürzeren Aufenthalte) alle europ?ischen und asiatischen Studierende zusammen untergebracht wurden, streng getrennt von afrikanischen Gaststudierenden. Somit gab es 5 europ?ische/asiatische WGs (je 7 Personen) w?hrend die anderen Wohnungen von Studierenden aus verschiedenen afrikanischen L?ndern bewohnt waren. Für einen interkulturellen Austausch mit Menschen vor Ort, wozu ein Auslandssemester ja dienen sollte, hat diese Wohnsituation leider nicht viel beigetragen. Durch die vielen Austauschstudierende konnte man aber immer problemlos Leute finden für Unternehmungen am Wochenende oder l?ngere Reisen und an der Uni kommt man auch schnell mit Afrikanern in 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐.
University of Pretoria, Hauptcampus
Foto: Joshua, Uni JenaUni und Kurswahl?
Die UP ist eine gro?e Universit?t. Der Hauptcampus, wo fast alle Seminare stattfinden ist komplett eingez?unt und ausschlie?lich für Studierende und Lehrende zug?nglich. Dies führt zu einer sehr sicheren und entspannten Atmosph?re.
Was die Kursauswahl anbelangt, konnte ich dies auch recht kurzfristig machen, da man in den ersten zwei Vorlesungswochen sich noch für Kurse registrieren kann. Einige Kurse (eigentlich alle Masterkurse) waren jedoch nicht für Austauschstudierende offen und das war auch vorher nicht kommuniziert worden. Dies hatte zur Folge, dass das Kursangebot in meinem Fall stark eingeschr?nkt war und ich auf Masters of Honours- Kurse zurückgreifen musste. Ich habe die ersten 10 Tage somit viel damit verbracht, von Büro zu Büro zu rennen, um die passenden Kurse zu finden und auch dort ordnungsgem?? registriert zu werden. Auch konnte ich (mit etwas Durchsetzungsverm?gen und Geduld) einen Kurs von einer anderen Fakult?t w?hlen, was normalerweise nicht erlaubt ist. Es ist jedoch ein gutes Beispiel für die Hilfsbereitschaft der Dozenten und des 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐en Büros der UP.
Das Niveau der Kurse hat sich stark unterschieden. Manche Kurse waren vom Level her wesentlich geringer als in Deutschland, was auch mit den Dozenten und Studieng?ngen zu tun hatte. Andere Kurse waren hingegen anspruchsvoll und es werden regelm??ig Hausarbeiten (alle 2-3 Wochen) verlangt die auch in die Endnote einbezogen werden.
Sonstiges
Sicherheit
Südafrika ist hinsichtlich des Einkommens der Bev?lkerung das ungleichste Land der Welt. Die Ungleichheit ist überall spürbar, was auch starke Auswirkungen auf die eigene Sicherheit hat. Man sollte sich dessen stets bewusst sein und aufmerksam bleiben. Generell sollte man bestimmte Gegenden vermeiden und nachts nicht alleine drau?en rumspazieren.
Kosten
Die Preise für allt?gliche Ausgaben sind generell vergleichbar mit denen in Deutschland, lediglich das ausw?rts Essen ist etwas günstiger. Sehr hilfreich war mein Studentenvisum, was mir den Status als Einheimischer bei jeglichen Nationalparks, Eintrittsgeldern für Sehenswürdigkeiten und Wanderungen verliehen hat und ich somit wesentlich günstiger Sachen unternehmen konnte.
Das Land
Südafrika ist eines der beeindruckendsten L?nder, die ich kenne. Es hat unglaublich viel zu bieten: kulturell, geschichtlich, landschaftlich, an Aktivit?ten usw. Durch viele Reisen, die ich w?hrend meines Auslandssemesters gemacht habe z.B. Safaris, Surfurlaube, St?dtetrips, Wanderungen und unz?hligen Roadtrips, konnte ich die immense Vielfalt des Landes kennenlernen. Durch die super Vernetzung der Austauschstudierenden haben wir uns regelm??ig ein Auto zusammen gemietet um gemeinsam durchs Land zu touren. Auch per Flugzeug oder endlos lange Bustouren kann man das Land prima erkunden.
Pilansberg Nationalpark
Foto: Joshua, Uni Jena