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Die Doktorandinnen Yu Hou (links) und Yuko Bando (rechts) diskutieren die Calciumantwort der Algenzellen, die am Bildschirm als Peak nach Gabe von synthetischem Orfamid A sichtbar wird.

Bakteriengift macht Algen bewegungslos

Jenaer Forschende entdecken die Wirkweise eines bakteriellen Gifts
Die Doktorandinnen Yu Hou (links) und Yuko Bando (rechts) diskutieren die Calciumantwort der Algenzellen, die am Bildschirm als Peak nach Gabe von synthetischem Orfamid A sichtbar wird.
Foto: Anxhela Rredhi
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Meldung vom: | Verfasser/in: Alena Gold

Forschende der Biologie und Chemie der Universit?t Jena entschlüsseln Eigenschaften eines Bakteriengifts, das die einzelligen Grünalgen Chlamydomonas reinhardtii bewegungslos macht. Hierbei nutzt das Gift der Bakterienart Pseudomonas protegens mehrere Calciumkan?le der Algen für seinen Angriff: Es l?sst die Konzentration von Calciumionen in den Algenzellen ansteigen und bewirkt, dass die Gei?eln der Algen verloren gehen. Somit k?nnen sie den feindlichen Bakterien nicht mehr entkommen. Ihre Studienergebnisse ver?ffentlichten die Forschenden im Fachmagazin ?New Phytologist“.?

Wie ein Raubtier im Mikroversum ?erlegt“ das Bakterium Pseudomonas protegens sein Opfer Chlamydomonas reinhardtii: Das Bakterium stellt das Gift Orfamid A her und macht damit die Grünalge innerhalb kürzester Zeit bewegungsunf?hig. Somit k?nnen die Algen nicht mehr zum Licht schwimmen, um Fotosynthese zu betreiben. Das Team um Prof. Dr. Maria Mittag vom Matthias-Schleiden-Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie besch?ftigte sich nun mit der Wirkweise des Gifts, das chemisch ein Peptid mit langkettiger Fetts?ure ist. Gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Dieter Arndt (Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie) und Doktorandin Yuko Bando sowie weiteren Forschenden fanden die Professorin für Allgemeine Botanik und die Doktorandin Yu Hou Hinweise auf den Mechanismus des Gifts: Sobald der Lipidanteil zu kurz ist, vom Peptid entfernt wird oder sich die Form bestimmter Aminos?urebausteine ?ndert, verliert das Gift an Wirkung. Es l?st gezielt bestimmte Calciumkan?le des sogenannten TRP (transient receptor potential)-Typs der Alge aus. Doch wird einer dieser Kan?le ausgeschaltet, etwa durch Mutation, so nimmt der Anteil der aufgenommenen Calciumionen ab und die Neigung zur Entgei?elung sinkt.?

Team aus Biologen und Chemikern entschlüsseln gemeinsam die Wirkweise des Gifts

Mittels chemischer Synthese hat das Team um Prof. Arndt nicht nur das Gift im Labor nachsynthetisiert, sondern auch Varianten mit ver?nderten chemischen Bausteinen erzeugt. Diese Varianten wurden vom Team um Prof. Mittag vergleichend auf ihre Eigenschaft, einen Einstrom von Calciumionen in die Algenzellen auszul?sen, untersucht. Weiterhin wurden Mutanten von Calciumkan?len genutzt, um die ursprünglichen Angriffsziele der bakteriellen Attacke zu finden. Mindestens vier Calciumkan?le des TRP-Typs sind beteiligt. Solche Kan?le sind oft Sensoren für thermische oder auch chemische Reize und k?nnen sogar direkt in den Gei?eln der Algen liegen.?

Mit ihrer Grundlagenforschung suchen die Forschenden im SFB ?ChemBioSys“Externer Link nach Naturstoffen, welche die Interaktion von Mikroorganismen vermitteln, und im Exzellencluster ?Balance of the Microverse“Externer Link nach den zugrundeliegenden Mechanismen und deren Einfluss auf den Wirt, also in diesem Fall die mikroskopisch kleine Alge. Mikroalgen tragen in hohem Ma?e zur Fixierung des Treibhausgases Kohlendioxid bei, ebenso wie zur globalen Sauerstoffproduktion. Obwohl sie in der Natur eng mit Bakterien und Pilzen zusammenleben, die ihre Fitness positiv oder negativ beeinflussen k?nnen, ist das Wissen über diese essentiellen Interaktionen und ihren Einfluss auf unsere Umwelt bislang nur sehr eingeschr?nkt.

Information

Original-Publikation:?

Hou et al. A cyclic lipopeptide produced by an antagonistic bacterium relies on its tail and TRP-type Ca2+ channels to immobilize a green alga. New Phytologist 2022, doi: 10.1111/nph.18658.?http://doi.org/10.1111/nph.18658Externer Link

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Maria Mittag, Univ.-Prof. Dr.
vCard
Professur für Allgemeine Botanik
Raum 108
Am Planetarium 1
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Hans-Dieter Arndt, Prof. Dr.
vCard
Lehrstuhl Organische Chemie I
Raum 111
Humboldtstra?e 10
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