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Die Leutra bei Jena fiel im Hitzesommer 2022 trocken.

Warum versiegt das kostbare Nass?

Hydrologin erforscht im internationalen Forschungsverbund DRYvER das Ph?nomen trockenfallender Flusssysteme
Die Leutra bei Jena fiel im Hitzesommer 2022 trocken.
Foto: Jens Meyer (Universit?t Jena)
  • Forschung

Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien

Der Albarine-Fluss in Frankreich fiel im Sommer 2022 trocken. Im Bild: Der Fluss mit Restwasser.

Foto: Thibault Datry

Wasser ist Leben, diese simple Weisheit wird schon im Kindergarten vermittelt. Was aber geschieht, wenn das Wasser versiegt? Im Hitzesommer 2022 schafften es sinkende Pegel, eingestellte F?hren und ein zunehmend gest?rter Warentransport über Schifffahrtswege immer h?ufiger in die Nachrichten. Eine Situation, die kaum noch Ausnahme, sondern eher Regel geworden ist, wie Dr. Annika Künne von der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena konstatiert.

Die Hydrologin arbeitet im internationalen Forschungsprojekt DRYvER mit, bei dem 25 Partner aus elf L?ndern kooperieren. DRYvER wird durch das Horizon 2020-Programm der Europ?ischen Union gef?rdert. Neben europ?ischen Partnern geh?ren Forschungseinrichtungen in Südamerika, China und den USA dazu.

Geleitet wird das Projekt vom Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ern?hrung und Umwelt (INRAE) in Frankreich. Erforscht wird, wie sich die durch den Klimawandel und die menschliche Wassernutzung bef?rderte Austrocknung von Flusssystemen auf die biologische Vielfalt, die funktionale Integrit?t und die ?kosystemdienstleistungen auswirkt.

Ziel sind m?glichst detaillierte Modelle der Flusssysteme

?Die ober- und unterirdischen Flussnetze erbringen wichtige ?kosystemdienstleistungen, beispielsweise für die Trinkwassergewinnung, den Anbau von Nahrungsmitteln und in Form der Klimaregulierung“, sagt Annika Künne. Hinzu komme, dass diese ?kosysteme eine riesige biologische Vielfalt beherbergen, deren Verlust kaum wiedergutzumachende Sch?den verursachen würde. Gleichzeitig sind diese Wassersysteme sehr fragil und durch menschliche Aktivit?ten bedroht.

Dr. Künnes Aufgabe in dem Verbundprojekt ist es, Flusssysteme detailgenau zu modellieren. Sechs Pilotgebiete stehen dabei im Fokus. Es sind die Flusssysteme von Guadiaro in Spanien, Krka in Kroatien, Morava in Tschechien, Ain in Frankreich, Fekete in Ungarn und Vantaanjoki in Finnland. Wie Annika Künne erl?utert, sind diese Gebiete bis zu 10.000 Quadratkilometer gro?. Die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten k?nnen dann auf andere Flusssysteme übertragen werden. Prinzipiell, so sagt die Hydrologin, werden drei Zust?nde im Flussbett modelliert: das Wasser flie?t, es gibt Pfützen oder Pools und drittens, der Flusslauf ist trocken. Die Ursachen für trockenfallende Flüsse k?nnen jedoch sehr unterschiedlich sein. ?

Neue App für jedermann liefert der Forschung wertvolle Daten

?Meistens führt das Zusammenspiel verschiedener Faktoren dazu, dass ein Fluss trockenf?llt“, sagt Annika Künne. Dazu geh?ren die Niederschlagsmenge, die Bodenbeschaffenheit und die Vegetation, die Geologie des Untergrundes, die herrschenden Temperaturen und natürlich die Wasserentnahme, etwa für Beregnungsanlagen der Landwirtschaft. In den Untersuchungsgebieten erfassen zudem Biologenteams regelm??ig den Bestand an Fischen, Kleinlebewesen, Mikroben und organischem Material, sozusagen den Stoffwechsel und den Gesundheitszustand des Flusses. Darüber hinaus wurde eine App entwickelt, mit der jedermann wertvolle Daten beisteuern kann. Per "DryRivers“-App werden Bilder und Standortdaten von trockengefallenen Flüssen übermittelt, wichtige Informationen, mit denen die vorhandenen Daten erg?nzt werden. Andere Datenquellen sind beispielsweise lokale Umwelt?mter, die Pegelst?nde oder Durchflussmengen ver?ffentlichen.

?Hinter dem Projekt steht letztlich das Ziel, konkret eingreifen zu k?nnen, bevor es zu sp?t ist“, sagt Annika Künne. Die in Jena entwickelten Modelle helfen den Forscherinnen und Forschern, die komplizierten Wege des Wassers immer besser zu verstehen und L?sungsans?tze zu finden, die Zahl austrocknender Flüsse zu verringern und sich an zukünftige Ver?nderungen anzupassen. Zwei Jahre l?uft das Projekt noch, dessen Jenaer Part am Institut für Geographie, dem Lehrstuhl für Geoinformatik bei Prof. Dr. Alexander Brenning angesiedelt ist. Klar ist indes bereits jetzt: Die Zahl trockenfallender Flusssysteme hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen.

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Dr. Annika Künne

Institut für Geographie der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena
L?bdergraben 32
07743 Jena