
- Studium & Lehre
Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
Ein ganzes Buch ohne den Buchstaben e – ?das schrieb Georges Perec mit seinem Roman ?La Disparition“. Kein Wunder, dass das Buch lange Zeit als unübersetzbar galt. Doch irgendwann gab es auch dafür eine hervorragende ?bersetzung ins Deutsche. Den Weg zu übersetzten Meisterwerken will nun die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena mit einem neuen Masterstudiengang ebnen. Zum Wintersemester 2022/23 startet ?Litera?ri?sches ?ber?setzen in Theorie und Praxis“ als ein Studienfach, das bundesweit nur drei Uni?ver?sit?ten an?bieten. Sein Profil mit Schwerpunkt in Romanistik, Slawistik und Altphilologien macht den Jenaer ?bersetzungsstudiengang sogar einzigartig. Bewerbungen für den vier?semestrigen Master?stu?diengang sind ab sofort bis 15. September an der Friedrich-Schiller-Universit?t m?glich.
?bersetzung als Praxis und Forschungsgegenstand
Die zukünftigen Studierenden müssen neben einem ersten qualifizierten Hochschulab?schluss vor allem Interesse an Sprache und gute Kenntnisse mindestens einer der angebo?te?nen Fremdsprachen mitbringen. Offeriert wird ihnen ein einzigartiges Spektrum an Schwer?punktsprachen, das neben den Neuphilologien Franz?sisch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Polnisch, die Altphilologie (Latein), die Philologien des mittelalterlichen und des neu?zeit?lichen Lateins sowie die ?kleinen“ süd- und osteurop?ischen Sprachen wie Rum?nisch, Bul?garisch und Serbisch/Kroatisch umfasst. Alle Studierenden haben zu Beginn die Wahl zwi?schen drei ?Sprachgruppen" (Romanistik oder Slawistik oder Latinistik), aus denen sie sich eine Schwerpunktsprache ausw?hlen.
Im Jenaer Masterstudiengang werden grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die zu einem fachgerechten Umgang sowohl mit der Praxis des ?bersetzens von Literatur als auch mit der literarischen ?bersetzung als Gegenstand literatur?wissenschaftlicher For?schung bef?higen. Gef?rdert wird dies u. a. durch drei j?hrlich stattfindende Masterclasses, die von professionellen ?bersetzern und ?bersetzerinnen geleitet werden, und das ?E-Port?folio“, eine Plattform zur Verwaltung von Studienleistungen und Arbeitsproben, die alle Studieren?den individuell sowie im Austausch mit Lehrenden und Peers im Laufe des ge?samten Studiums anlegen und gestalten. Au?erdem kooperiert der Jenaer Studiengang mit der Klassik-Stiftung Weimar, wo die Studierenden in die Techniken der Textedition eingeführt werden und dadurch Einblick in die Forschungs- und Arbeitsbereiche von Archiven und Bib?liotheken erhalten. Das projektorientierte Modul an der Hochschule für Musik Franz Liszt im benachbarten Weimar vermittelt grundlegende Aspekte der Kultur?kono?mie. ?Denn der Beruf des Literaturübersetzers erfordert nicht nur übersetzeri?sches K?nnen, sondern auch Kom?pe?tenzen im Selbstmanagement und in der Selbstvermark?tung“, erl?utert der Mitinitiator des neuen Studiengangs, der Jenaer Romanist Prof. Dr. Edoardo Costadura, mit Blick auf zukünf?tige T?tigkeiten der Absolven?tinnen und Absolventen. Sie sind nach Abschluss des Studiums gut vorbereitet so?wohl auf eine weitere Arbeit in der Wissenschaft, etwa eine Promotion, als auch auf T?tigkeiten im Verlags- und Bibliothekswesen, den Medien, der Erwachsenen?bil?dung oder in der Selbstst?ndigkeit.
Weitere Informationen zum Studiengang unter: /ma-literarisches-uebersetzen-theorie-praxis.