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Meldung vom: | Verfasser/in: Anna-Sophie Barbutev
Ein Konsortium aus Universit?t Jena, Hochschule Mainz und S?chsischer Landesbibliothek Dresden ver?ffentlicht die erste Version eines kostenlosen und frei zug?nglichen webbasierten 3D-Viewers. Die Anwendung ist eine langfristige L?sung zur Bereitstellung von 3D-Modellen in den Geisteswissenschaften.
Zum ersten Mal machen Forschende aus Jena, Mainz und Dresden die Alpha-Version ihres DFG-3D-Viewers ?ffentlich zug?nglich. Interessierte Nutzerinnen und Nutzer finden die erste Version des Modellbetrachters auf der Projektwebseite unter: http://dfg-viewer.de/dfg-3d-viewerExterner Link. Durch den DFG-3D-Viewer werden 3D-Modelle aus Bereichen wie Architektur, Kunst und Technik zug?nglich gemacht. Zur Erprobung des 3D-Viewers wird parallel dazu ein Repositorium repr?sentativer 3D-Modelle aufgebaut. Zum Beispiel wird bald eine 3D-Rekonstruktion der ersten Dampfmaschine durch das Deutsche Museum in München in diesen Datenspeicher eingepflegt. Weitere Modelle wie eine hypothetische 3D-Rekonstruktion des Mainzer Doms um 1200 oder der Neuen Synagoge in Breslau von 1872 sowie eine Reihe von zerst?rten polnischen Holzsynagogen sind bereits Teil der Browseranwendung.
Langfristige Bereitstellung von 3D-Rekonstruktionsmodellen
Gef?rdert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) entwickeln die Forschenden der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena, der Hochschule Mainz – University of Applied Sciences und der S?chsischen Landesbibliothek – Staats- und Universit?tsbibliothek Dresden diese browserbasierte 3D-Viewerinfrastruktur, die eine einfache Datenhaltung und -anzeige von 3D-Daten und den dazugeh?rigen Metadaten erm?glicht und langfristig verfügbar ist. Seit April vergangenen Jahres arbeitet die Projektgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Sander Münster (Juniorprofessur Digital Humanities, Jena), Prof. Dr.-Ing. Piotr Kuroczyński (Professor für Angewandte Informatik und Visualisierung im Bauwesen, Mainz) und Sebastian Meyer (Stabsstelle Digitale Bibliothek, Dresden) im Rahmen des zun?chst auf zwei Jahre angelegten Projekts an der Entwicklung der Anwendung.
Der DFG-3D-Viewer soll Rohdatens?tze und Metainformationen nicht nur langfristig nutzbar machen, sondern auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit und den Diskurs an virtuellen Modellen erm?glichen. Mit der Zeit soll der Zugriff auf weitere Repositorien für 3D-Modelle erweitert und somit eine interdisziplin?re Nutzung erm?glicht werden.
?Mit dem DFG-3D-Viewer steht deutschlandweit eine einfach bedienbare Plattform zur Speicherung und Zug?nglichmachung von 3D-Rekonstruktionsmodellen zur Verfügung. Wir freuen uns sehr darüber, diese in einer Testversion ?ffentlich zug?nglich zu machen“, sagt der Jenaer Projektleiter Sander Münster.
Werkzeug für Forschung und Wissensvermittlung
Seit den 1990er Jahren wird computergestützte 3D-Rekonstruktion als Werkzeug für Forschung und Wissensvermittlung in den Geisteswissenschaften eingesetzt. Die Erstellung dieser quellenbasierten 3D-Rekonstruktionen ist komplex und zeitaufw?ndig. Au?erdem ist die Weitergabe und Ver?ffentlichung von digitalen 3D-Modellen schwierig. Oft werden Ergebnisse nur als zweidimensionale Abbildungen ver?ffentlicht. Dabei gehen immer wieder Informationen verloren, die für eine sp?tere Nutzung nicht verfügbar sind. Im Ergebnis ist die Nachhaltigkeit der Forschungsergebnisse nicht gegeben.
Trotz bestehender prototypischer Infrastrukturen fehlt in der geisteswissenschaftlichen Forschung mit einem objektspezifischen Fokus bislang eine dom?nenübergreifend etablierte langfristige und niedrigschwellige L?sung für die Bereitstellung von 3D-Modellen. Hier setzt das DFG-Projekt 3D-Viewer an. Dafür verfolgen die Forscher einen Community-Ansatz: Die meisten Objekte sollen durch die wissenschaftliche Community nach festgelegten Standards hochgeladen werden, damit sie auch für darauf aufbauende Forschung genutzt werden k?nnen.