
- Studium & Lehre
Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
Zwei Projekte der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena und des Universi?t?ts?klinikums Jena werden im Programm ?Freiraum 2022“ von der Stiftung Innovative Hoch?schul?lehre für jeweils 25 Monate mit fast 800.000 Euro gef?rdert. Im Mittelpunkt des bereits am 1. Juli offiziell startenden Projekts aus den Digital Humanities – also den digitalen Geistes?wissenschaften – steht die Entwicklung und Erprobung eines Lehr-Lern-Labors mit Schwer?punkt Geschichte im Digitalen. Im Projekt aus der Medizin, das ab September gemeinsam mit der Hochschule Heilbronn realisiert wird, geht es um digital unterstütztes Lernen in in?terdisziplin?ren Teams.
Forschungsorientierung und digitale Kompetenz
?Forschungsorientierung und digitale Kompetenz sind wesentlicher Teil des Leitbilds Lehre der Friedrich-Schiller-Universit?t“, sagt Prof. Dr. Kim Siebenhüner, Vizepr?sidentin für Studi?um und Lehre der Universit?t Jena. ?Wie durch die M?glichkeiten der Digitalisierung der gr??t??m?gliche Gewinn für die Studierenden erzielt wird, muss erprobt und entwickelt werden. Hier setzen die beiden ausgew?hlten Projekte auf kreative Ideen und lassen spannende Ent?wicklungen erwarten, deren Erfahrungen für die gesamte Universit?t von Interesse sein werden.“
Lehr-Lern-Hub: Digital History
Um die Digitalisierung in der Schule in allen F?chern zu st?rken, müssen die Lehrerinnen und Lehrer ent?sprechende F?higkeiten mitbringen. Im Projekt ?Lehr-Lern-Hub: Digital History“ will ein Team um Prof. Dr. Sander Münster gemeinsam mit der Geschichtsdidaktikerin Prof. Dr. Anke John und Dr. Andreas Christoph von der Thüringer Universit?ts- und Landesbibliothek zun?chst Studierenden im Lehramt Geschichte sowie im Digital-Hu?ma?nities-Zertifikats?stu?dienangebot der Universit?t Jena erm?glichen, kreative Aufgaben für Schülerinnen und Schü?ler zu entwickeln. ?Bisher zielen Schü?lerlabore vor allem auf The?men aus den Natur- und Ingenieurswissenschaften ab. Mit dem Lehr-Lern-Hub Digital History wollen wir Schüler so?wohl für Geschichte begeistern, als auch ihre digitale Kompetenz st?r?ken“, erl?utert der Ju?niorprofessor für Digital Humanities, Sander Münster. Dabei sollen im Lehr-Lern-Labor neue Formate untersucht, entwickelt und erprobt werden, um bei?spielsweise im Rahmen von Schul?praktika, Ganztagesangeboten oder au?erschulischen Lernorten eine digitale als auch die praxisbezogene Kompetenz der Studierenden zu bef?r?dern. ?Ziel ist es, schulische und au?erschulische Lernangebote mit digitaler Kompe?tenz?entwicklung und Geschichts- und Ge?d?chtniskontexten zu verbinden“, fasst es Prof. Münster zusam?men.
Lehramtsstudierende erlernen anhand von Beispielen digitale Forschungs- und Vermittlungs?methoden, erarbeiten auf dieser Basis Aufgaben für Schülerinnen und Schüler und erproben diese. So k?nnen zum Beispiel virtuelle Stadtrundg?nge erstellt oder die 3D-Rekonstruktion baulichen Kultur?erbes erlernt und digital visualisiert werden. Im Ergebnis entstehen sowohl ein Pool innovativer Aufgaben und Lehrangebote als auch eine auf den Beitr?gen der Schü?lerin?nen und Schüler aufbauende, ?ffentlich sichtbare 4D-Wissensressource. Diese Ressour?cen sind für Lehrerin?nen und Lehrer auch nach Abschluss des Studiums nutzbar und erm?g?lichen die Weiter?nutzung in der Schule sowie durch andere interessierte Schulen.
Prof. Dr. Jutta Hübner hat die Stiftungsprofessur ?Integrative Onkologie“ inne.
Foto: Anna Schroll/UKJQuerschnitt12 – Kompetenz interfakult?r!
Komplement?re und Alternative Medizin (KAM) aus dem sog. ?Querschnittsbereich 12“ ge?h?rt zum Stoff für Medizinstudierende. Das Thema eignet sich – neben der Vermittlung von Fachwissen – in besonderer Weise dazu, Studierende mit den Aufgaben, Kenntnissen und F?higkeiten anderer Berufsgruppen vertraut zu machen. Kommunikation zwischen verschie?denen medizinischen F?chern und mit anderen Fachgebieten sowie die Entwicklung gemein?samer Behandlungsstrategien werden an konkreten Krankheitsbildern gelernt und bereiten dadurch alle beteiligten Studierenden realistisch auf die Berufspraxis vor.
Am Universit?tsklinikum Jena (UKJ) wurde unter Leitung der Stiftungsprofessur ?Integrative Onkologie“ die KAM-Vermittlung als fakult?tsübergreifendes Modellprojekt in der Onkolo?gi?schen Fallkonferenz für Studierende der Medizin, Ern?hrungswissenschaften, Pharmazie, Psychologie, Kommunikationswissenschaften und Medizinethik eingeführt.
Dieses Modellprojekt der interdisziplin?ren Fallkonferenzen kann dank der F?rderung nun im Projekt ?Querschnitt12 – Kompetenz interfakult?r!“ in ein digitales Format überführt werden. ?Der Durchbruch, den wir mit diesem Projekt schaffen wollen, und der dann auch für andere Universit?ten relevant ist, ist die Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Lehrange?botes im Querschnittsfach 12, das Studierenden verschiedener F?cher Wissen, aber vor allem auch kommunikative F?higkeiten vermittelt, die sie in Gesundheitsberufen dringend ben?ti?gen“, sagt die Professorin für Integrative Onkologie am UKJ, Prof. Dr. Jutta Hübner, die die inhaltliche Konzeption des Projekts verantwortet.
Der Medizininformatiker Prof. Dr. Cord Spreckelsen ist im Projekt ?Querschnitt12 – Kompetenz interfakult?r!“ für die digitale Umsetzung zust?ndig.
Foto: Heiko Hellmann/UKJFür die digitale Aufbereitung wird der fachliche Inhalt in kleine Einheiten unterteilt und mit darauf bezogenen gemeinsamen Lernschritten und zugeordneten Testaufgaben zu Einheiten – ?Micro-Collaboration“, kurz MiCo genannt – geformt. ?Wir entwickeln und erproben mit den MiCos ein neues Format: Kurze digitale Lernangebote, die ganz kompakt Lernmaterialien, An?leitungen, digitale Interaktionen und vieles mehr zu einer pr?gnanten Aufgabe zusammenfas?sen, welche das Lernteam gemeinsam bearbeiten oder l?sen soll“, erl?utert der Jenaer Medi?zininformatiker Prof. Dr. Cord Spreckelsen, der sich im Projekt um die digitale Umsetzung kümmert.
?Die erarbeiteten Lern- und Kompetenzeinheiten mit den Fallbeispielen werden nach Ab?schluss nicht nur für die Kooperationspartner, sondern für alle medizinischen und andere interessierte Fakult?ten unter einer von der Open Source-Initiative anerkannten Lizenz kos?tenfrei zur Verfügung gestellt. Eine Nutzung in weiteren Einsatzszenarien ist dadurch nach Projektende gew?hrleistet“, beschreibt Prof. Hübner den nachhaltigen Nutzen des Pro?jekts, der weit über Jena und Heilbronn reichen wird.
Am Klinikum 1
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Bachstra?e 18
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