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Provenienzrecherchen an Best?nden der ThULB werden in einer Onlineanwendung dokumentiert.

Mammutaufgabe im Dienste der Gerechtigkeit

Die ThULB erforscht die Herkunft ihrer Buchbest?nde aus der NS-Zeit von 1933 bis 1945
Provenienzrecherchen an Best?nden der ThULB werden in einer Onlineanwendung dokumentiert.
Foto: Marcus Rebhan/ThULB Jena
  • Forschung

Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien

Die Thüringer Universit?ts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) stellt sich ihrer Vergangenheit und gleichzeitig einer Mammutaufgabe: Das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste (DZK) hat jetzt einen F?rdermittelantrag bewilligt und so k?nnen die Mitar?beiterinnen und Mitarbeiter der ThULB daran gehen, Verdachtsf?lle von NS-verfolgungs?be?dingt entzogenem Kulturgut aufzuspüren und deren Provenienz zu kl?ren. Ziel der Bemühun?gen ist es, wenn immer m?glich die zu Unrecht erworbenen Bücher ihrem rechtm??igen Ei?gentümer bzw. dessen Nachfahren auszuh?ndigen.

Vom Zugangsbuch zur Datenbank

?Unsere Bemühungen reihen sich ein in das Ziel, die Geschichte unserer Institution aufzuar?beiten“, sagt Dr. Joachim Ott, Fachreferent für Kunstgeschichte und Musik und zugleich Leiter der Abteilung Historische Sammlungen. Hei?t konkret, die NS-Zeit steht am Anfang, die Nachkriegszeit und sp?tere DDR-Zeit werden folgen. Doch zun?chst steht die NS-Zeit im Fokus. Bibliothekarin Katrin Maria Kurlanda verdeutlicht die Dimension der Aufgabe: ?Die vorhandenen Zugangsbücher der NS-Zeit verzeichnen bis zu 30.000 für die Sichtung auf verfolgungsbedingt entzogenes Eigentum relevante Zug?nge". Gleichzeitig scheint hier ein erstes Problem auf. Wie Kurlanda sagt, seien die Zugangsbücher nicht vollst?ndig, die Zeit?r?ume April 1933 bis M?rz 1937 und Oktober 1943 bis M?rz 1944 fehlen, was durch eine durchgehende Signaturz?hlung, die kurz nach der NS-Zeit vergeben wurde, kaschiert ist. Die überlieferte Erkl?rung der fehlenden B?nde – die Zugangsbücher seien im Frühjahr 1945 bei der Zerst?rung der Bibliothek verlorengegangen – ist einer der Ausgangspunkte für vertiefte Forschungen. ?

Dr. Andreas Christoph, der als Abteilungsleiter für Digitales Kulturgut- und Sammlungsma?nage?ment zum Lenkungs-Team des Projektes geh?rt, spricht von dem Ziel, die Provenienz?forschung bestm?glich mit den Prozessen im Haus zu verbinden. Das hei?t, wenn Verdachts?momente auftauchen, etwa ein Exlibris oder ein anderer Besitzer-Vermerk, soll genauer ge?schaut werden. Gemeinsam mit dem Projektmanager Stefan Lux entwickelt er einen Pro?zessablauf, um Hinweise auf den Erwerb oder die Schenkung von Büchern von Personen mit Verfolgungshintergrund, die sich in den Zugangsbüchern oder anderen Verwaltungsakten der Bibliothek finden, digital zu dokumentieren. Gesucht werde keineswegs nur nach Büchern, die einst einen jüdischen Besitzer hatten, sagt Joachim Ott: ?Bibliotheken haben auch Be?st?n?de von anderen Institutionen übernommen, etwa Bücher von Arbeitervereinen, Gewerk?schaften oder Logen wie den Freimaurern, zus?tzlich Kartenbest?nde und Handschriften.“ Nicht immer müssen diese unrechtm??ig erworben oder übernommen worden sein, doch gelte es, die Verdachtsf?lle genau zu prüfen.

Netzwerkbildung und Ansatzstellen für Citizen Science

Bei allen Anstrengungen, die Herkunft der Bücher zu kl?ren, werden die ?ffentlichkeit sowie andere Institutionen in Thüringen aktiv einbezogen. So gibt es Verbindungen zum Prove?nienz?forschungsteam der Klassik Stiftung Weimar, zumal die ?Anna Amalia Bibliothek“ einst als Thüringische Landesbibliothek firmierte. Es gab sogar personelle Verflechtungen: Der Bibliotheksdirektor Theodor Lockemann leitete zeitweise sowohl die Jenaer Universit?ts?bibliothek als auch die Landesbibliothek Weimar. Suchergebnisse und offene Fragen werden auf einer Projektwebsite und Fachportalen der ?ffentlichkeit zug?nglich gemacht, sagt An?dreas Christoph: ?Wir laden die Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek ein, sich an der Spu?rensuche zu beteiligen. Denn wenn m?glich, sollen die zu Unrecht erworbenen Bücher ihren rechtm??igen Eigentümern zurückgegeben werden.

Das Projekt ?ThULB//Provenance“ wird mit einer Summe von 186.000 Euro vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste gef?rdert. Die Antragssumme betr?gt 280.000 Euro, die Thü?ringer Staatskanzlei kofinanziert das Projekt, das für die Dauer von 24 Monaten bewilligt wurde. Für das Projekt wird an der ThULB eine Personalstelle Provenienzforschung ge?schaf?fen, um den Prozess wissenschaftlich zu begleiten.

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Andreas Christoph, Dr.
Leiter der Abteilung Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement
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Thüringer Universit?ts- u. Landesbibl.
Thüringer Universit?ts- und Landesbibliothek, Raum 126
Bibliotheksplatz 2
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link