
- Forschung
Meldung vom: | Verfasser/in: Vivien Busse
Den leeren Raum nach Quanten zu durchsuchen, das haben sich Quantenphysiker Prof. Dr. Holger Gies und seine Forschungsgruppe ?Probing the Quantum Vacuum at the High-intensity Frontier“ der Universit?t Jena zum Ziel gemacht. Im Jahr 2019 sind sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) dafür mit rund zwei Millionen Euro gef?rdert worden. Nun erh?lt das Projekt nach Ablauf der ersten F?rderperiode erneut finanzielle Unterstützung. Die DFG f?rdert es ab April 2022 mit knapp drei Millionen Euro für die n?chsten drei Jahre. An dem Projekt sind neben der Friedrich-Schiller-Universit?t das Helmholtz-Institut Jena und die Universit?ten in Düsseldorf und München (LMU) beteiligt. Die F?rdermittel gehen etwa zur H?lfte nach Jena, die weiteren Mittel erhalten die Teammitglieder in Düsseldorf und München.
Forschung an der Grenze des Machbaren
?Die F?rderung einer solchen Initiative hat über die finanzielle F?rderung hinaus eine Signalwirkung“, sagt Forschungsgruppenleiter Holger Gies. ?Sie bringt zum Ausdruck, dass die von uns teilweise über Jahre hinweg entwickelten Ideen von internationalen Gutachtern das Potenzial zugestanden bekommen, dass wir an der Grenze des Machbaren neue Bereiche der Physik erkunden k?nnen.“
Die Forschungsgruppe arbeitet daran, Quantenprozesse im Vakuum sichtbar zu machen, zum Beispiel Streuph?nomene des Lichts, sogenannte Quantenreflexionen. Dafür kombiniert das Team grundlegende Theorie mit Experimenten. Um Letztere umzusetzen, arbeiten die Forschenden an leistungsstarken Lasern und mit neuartigen und pr?zisen Messverfahren. W?hrend in der ersten F?rderperiode die Entwicklung von konkreten Szenarien für die Entdeckungsexperimente der Quanten im Vakuum und die notwendige Detektor- und Laserentwicklung im Mittelpunkt standen, geht es in der kommenden F?rderperiode darum, die Entdeckungsexperimente aufzubauen und erstmalig durchzuführen. Für die Entwicklung und den Bau hochempfindlicher Detektoren, die die erwarteten Quantenspuren im Vakuum entdecken k?nnen, werden deshalb einige Mittel aus der DFG-F?rderung aufgewendet. Zus?tzlich zu Experimenten, die in den eigenen Laserlaboren durchgeführt werden, sind Experimente am europ?ischen X-Ray Free-Electron Laser (XFEL) im Helmholtz-Konsortium (Helmholtz 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 Beamline for Extreme Fields) in Hamburg geplant. Dieser Laser arbeitet mit weltweit einzigartigen ultrakurzen und extrem lichtstarken R?ntgenblitzen. Im Helmholtz-Konsortium gilt die Experimentidee der Jenaer Forschungsgruppe zudem als eines der bedeutendsten Experimente.
Junge Forschende unterstützen
Einen Gro?teil der DFG-F?rderung wird die Forschungsgruppe in Personalmittel investieren. ?Wir m?chten insbesondere Forschenden in einer frühen Karrierephase die Chance geben, an diesem Projekt zu fundamentalen physikalischen Fragestellungen ganz vorne mitzuarbeiten“, so Prof. Gies. Denn mit der F?rderung sollen v. a. Promovierende und Postdocs weiterbesch?ftigt und neu eingestellt werden. Zudem haben zwei internationale Wissenschaftlerinnen jeweils ein Mercator-Fellowship der DFG erhalten und werden im Projekt mitarbeiten. ?Die Mitarbeit internationaler Forschender hilft unserem Projekt, weltweit sichtbar zu werden und erm?glicht dem wissenschaftlichen Nachwuchs zus?tzliche internationale Vernetzung“, so Gies.