
Prof. Dr. Anna Kipp
Werdegang
2005 · Studienabschluss
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universit?t Bonn
2009 · Promotion
Universit?t Potsdam
2015 · Habilitation
Universit?t Potsdam
2017 · Erste Professur
Friedrich-Schiller-Universit?t Jena
Interview
Was gef?llt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Da fallen drei Dinge besonders ins Gewicht: mir gef?llt die Freiheit in der Gestaltung meines Arbeitsalltags, aber auch in der Wahl der Themenfelder, die ich n?her untersuchen m?chte. Ich mag es sehr, Wissen und die Freude am Erkenntnisgewinn zu vermitteln. Au?erdem empfinde ich es pers?nlich als sehr bereichernd, mit Menschen von überall auf der Welt in 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 zu stehen und mich über wissenschaftliche Fragen auszutauschen.
Welche Vorbilder haben Sie beruflich gepr?gt?
Frau Prof. Brigelius-Flohé hat mich w?hrend meiner Doktorarbeit und ersten Postdoc-Phase betreut und sehr gepr?gt. Sie zeichnet aus, dass sie mit hohem Anspruch an sich selbst die Begeisterung für ihr Fach, die Biochemie, vermittelt. Gleichzeitig hat sie durch ihre resolute, durchsetzungsf?hige Art jederzeit gezeigt, dass Frauen als Professorinnen ebenso gut bestehen k?nnen wie M?nner.
Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?
Ich habe w?hrend meiner Postdoc-Phase zwei Labore im Ausland besucht, an der Universit?t Utrecht und am Karolinska-Institut. Beide Aufenthalte haben mir neue Einblicke in die unterschiedlichen Kulturen der Personalführung, der Labororganisation, der Bearbeitung von Forschungsfragen und der Kommunikation verschafft, von denen ich bis heute profitiere.
Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bew?ltigt?
Rückblickend ist mein Weg doch sehr gradlinig verlaufen, auch wenn es sich im einen oder anderen Moment nicht so angefühlt hat.
Akademische Karrieren sind oftmals von einem gro?en Ma? an Unsicherheit gepr?gt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?
In Phasen gr??erer Unsicherheit habe ich aktiv über berufliche Alternativen nachgedacht, um mich zu beruhigen. Tats?chlich hat sich aber dann doch immer eine weitere M?glichkeit ergeben.
Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?
Networking ist sehr wichtig und es kostet (zumindest mich) viel Energie und Zeit. W?hrend meiner Postdoc-Zeit musste ich lernen, mich zu überwinden, Networking aktiv zu betreiben und z. B. im Vorfeld einer Tagung einzuplanen. Aus meiner Sicht ist es eine Kernkompetenz, die notwendig ist, um in der Wissenschaft bzw. im derzeitigen Wissenschaftssystem erfolgreich zu sein.
Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?
Das funktioniert nur deshalb, weil ich einen sehr verst?ndnisvollen Ehemann habe, der mich jederzeit unterstützt.
Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls vers?umen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?
Um als Wissenschaftlerin erfolgreich zu sein, ist es erforderlich, mit relativ engem Fokus und gro?em Flei? die eigene Fachexpertise aufzubauen. Das funktioniert nur mit Durchhalteverm?gen und Begeisterung. Aber um nicht das kritische Ma? zu verlieren, ist es aus meiner Erfahrung ratsam, auch andere, fachfremde Interessen zu pflegen und einem Hobby nachzugehen, das Ausgleich schafft.
