
Prof. Dr. Miriam Agler-Rosenbaum
?Manchmal muss man den Mut haben, einen besonderen Schritt zu machen. ?
Werdegang
2004 · Studienabschluss
Universit?t Greifswald
2006 · Promotion
Universit?t Greifswald
2011 · Juniorprofessur
RWTH Aachen
2017 · Professur
Friedrich-Schiller-Universit?t Jena
Interview
Was gef?llt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Die kreative Freiheit, die interdisziplin?re Arbeit mit Menschen verschiedenster Kulturen, Hintergründe und Ausbildungsstadien und viele spannende Themen, die einen Impact in wichtigen Bereichen haben k?nnen. Meine wissenschaftliche Neugier war die Grundvoraussetzung für einen Weg in die Wissenschaft, danach war es haupts?chlich das Reagieren auf spannende M?glichkeiten sich weiterzuentwickeln.
Welche Vorbilder haben Sie beruflich gepr?gt?
Ich habe durchweg mit sehr guten Mentorinnen und Mentoren zusammen gearbeitet - w?hrend meiner Promotion, Postdoc-Phase und Juniorprofessur. Aber auch andere Menschen im Fach sind mir ein Vorbild gewesen.
Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?
Dass ich trotz harter Arbeit relativ entspannt meiner wissenschaftlichen Neugier gefolgt bin - so kam es mir meist gar nicht wie Arbeit vor. Ich habe in allen Ausbildungsphasen gute Mentorinnen und Mentoren gehabt, die mir vertraut und mich gef?rdert haben. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben.
Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bew?ltigt?
Ich würde sagen sehr gradlinig.
Akademische Karrieren sind oftmals von einem hohen Ma? an Unsicherheit gepr?gt. War das bei Ihnen auch der Fall - und wie sind Sie damit umgegangen?
Die Unsicherheit war natürlich bei befristeten Vertr?gen da. Ich habe stets frühzeitig nach dem n?chsten Schritt gesucht und bin dann mit Zeitpuffer ganz gezielt aktiv geworden, wenn ich Chancen für mich gesehen habe. Somit blieb der gro?e existenzielle Stress aus.
Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?
Etwa genau so wichtig, wie an sich selbst zu glauben und sich für sich selbst zu engagieren. Meine Postdoc-Stelle, die sehr gewinnbringend war, h?tte ich ohne Netzwerk nicht bekommen. Aber bei der Junior- und bei der Universit?tsprofessur hat das Netzwerk bei der Bewerbung keine Rolle gespielt. Bei der Beurteilung meiner Arbeit aber sicherlich schon - die eigene Arbeit muss schon bekannt sein, um gewürdigt zu werden.
Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?
Indem ich das Privatleben gleichrangig betrachte und nicht hintanstelle. Es gibt mal im Beruflichen und mal im Privaten wichtigere Priorit?ten. Insgesamt ist es eine Balance. Mit meinem Partner habe ich eine gleichberechtigte Aufgabenverteilung, was Kinder und Haushalt angeht, und wo es angebracht ist, nehmen wir externe Dienste in Anspruch, um die Zeit der Familie zu schützen.
Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls vers?umen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?
Sie sollten zuallererst auf sich selbst vertrauen und sich einbringen. Sie allein wissen, was gut für Sie ist. Sie sollten sich nicht durch Ratschl?ge oder ?ffentliche Meinungen verunsichern lassen. Wenn man will, geht alles - und meist leichter als gedacht. Ein wichtiger Teil des Problems beim Ungleichgewicht ist, dass junge Frauen sich Dinge nicht zutrauen, weil es von au?en als problematisch dargestellt wird.
Sind Wissenschaftlerinnen an der Universit?t Jena gut aufgehoben? Was macht die Universit?t Jena für Sie attraktiv?
Ich kann das nur relativ kurz einsch?tzen, aber denke ja. Es gibt insgesamt eine sehr gute Situation in Jena, um Wissenschaft, Lehre, Familie in Einklang zu bringen. Die Wege sind kurz und die Kinderbetreuung insgesamt gut. Au?erdem gibt es spezielle F?rderprogramme für Nachwuchswissenschaftlerinnen.
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