
Prof. Dr. Gisela Mettele
?Well-Behaved Women Seldom Make History.?
(Laurel Thatcher Ulrich)
Werdegang
1989 · Studienabschluss
Johann-Wolfgang-Goethe-Universit?t Frankfurt am Main
1994 · Promotion
Johann-Wolfgang-Goethe-Universit?t Frankfurt am Main
1994 bis 2004 · Postdoc-Phase
2004 · Habilitation
Technische Universit?t Chemnitz
2010 · Erste Professur
Friedrich-Schiller-Universit?t Jena
Interview
Was gef?llt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Die Freiheit, mich mit selbstgew?hlten Fragestellungen besch?ftigen zu k?nnen, gef?llt mir sehr. Und ich mag die detektivische Art der historischen Recherche.
Welche Vorbilder haben Sie beruflich gepr?gt?
Habe lange über die Frage nachgedacht. Ich habe keine Vorbilder und vermisse sie auch nicht.
Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?
Die Unterstützung meiner Freunde und meiner Familie.
Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bew?ltigt?
Mein Weg war alles andere als gradlinig, aber ich bin ganz dankbar für die Umwege, auch wenn sich manche als Sackgassen erwiesen haben. Gradlinigkeit empfand ich nie als einen zentralen Wert und ich habe meinen wissenschaftlichen Werdegang auch nicht als ?Karriere? gesehen.
Akademische Karrieren sind oftmals von einem gro?en Ma? an Unsicherheit gepr?gt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?
Ich habe mir einen freiberuflichen ?Plan B? ausgemalt, falls es an der Universit?t nicht klappt: eine Biographie-Agentur. Die Vorstellung, dass ich ein sinnvolles Arbeitsleben, wie gut oder schlecht dotiert auch immer, jenseits der Uni führen kann, fand ich immer wichtig für meine innere und ?u?ere Unabh?ngigkeit.
Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?
Den Austausch mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen anderer Universit?ten m?glichst früh zu suchen, etwa durch Engagement in Fachgesellschaften, Organisation eigener Workshops, Besuch von Konferenzen und Fachkongressen halte ich für zentral. Netzwerke sind aber nur auf der Basis von gemeinsamen wissenschaftlichen Interessen und pers?nlicher Sympathie sinnvoll. Von rein ?strategischen? Netzwerken halte ich nichts und glaube auch nicht, dass sie funktionieren.
Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?
Das finde ich oft nicht einfach. Eine m?glichst gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist mir aber ausgesprochen wichtig und das nicht nur, weil es am Ende auch der Arbeit zugute kommt, regelm??ig ?die Batterien wieder aufzuladen?. Manchmal geh?rt auch etwas Disziplin dazu, sich regelm??ig frei zu nehmen.
Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls vers?umen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?
Vermeiden sollten sie, sich von den vielen diffusen und expliziten ?u?eren Erwartungen irre machen zu lassen. Sie sollten sich in ihrer Themenwahl m?glichst von ihren eigenen Interessen leiten und diese nicht von wissenschaftlichen Moden oder ?strategischen? Erw?gungen diktieren lassen.
Sind Wissenschaftlerinnen an der Universit?t Jena gut aufgehoben? Was macht die Universit?t Jena für Sie attraktiv?
Der 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 der – leider immer noch wenigen – Professorinnen untereinander ist gut und unterstützend. Das deutliche Interesse der Universit?tsleitung an Frauenf?rderung und die ausgepr?gte Wertsch?tzung der Geisteswissenschaften macht die Universit?t Jena attraktiv.