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Meldung vom: | Verfasser/in: Christina Nolte
Die Projektleiter des ADAM -Projektes: (v. l. n. r.): Prof. Dr. Jens Bliedtner (EAH Jena), Prof. Dr. Felix Schacher (Uni Jena) und Prof. Dr. Robert Brunner (EAH Jena).
Foto: Xavier UwurukundoUnter dem Projekttitel ?ADAM – Adaptive Dynamische und biokompatible Mikrooptiken für Endoskopiesysteme mittels 5D?Druck? starten die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) und die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena (Uni Jena) ein gemeinsames Forschungsprojekt, das durch die Carl?Zeiss?Stiftung im Rahmen des F?rderprogramms ?Wildcard? unterstützt wird. Dieses Programm richtet sich an interdisziplin?re Teams mit mutigen, ?wilden?, radikal neuen Ideen im MINT-Bereich. Das Projekt erh?lt rund 895.000 Euro für den Zeitraum von M?rz 2026 bis Februar 2028.
Ziel von ADAM ist die Entwicklung neuartiger, lichtgesteuerter Mikrooptiken für die Endoskopie und Mikrochirurgie. Mikrooptiken erm?glichen die hochaufl?sende Bildgebung in minimal-invasiven Verfahren. Die Forschenden beider Hochschulen kombinieren ihre Expertise, um Optiken zu entwickeln, die ihre Fokuslage und spektralen Eigenschaften in Echtzeit an wechselnde Bedingungen anpassen k?nnen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Biokompatibilit?t, damit die Komponenten zukünftig in medizinischen Anwendungen eingesetzt werden k?nnen.
Eine technologische Neuerung ist der Einsatz des sogenannten 5D-Drucks. Neben der Form (3D) und der zeitlichen Ver?nderbarkeit (4D) wird eine fünfte Dimension eingeführt: die gezielte Gestaltung von Materialeigenschaften, die auf Licht oder Temperatur reagieren. Dadurch k?nnen diese gedruckten Mikrostrukturen aktiv ihre Form oder ihr optisches Verhalten durch ?u?ere Einflüsse wie Licht oder Temperaturver?nderungen anpassen.
Dafür entwickeln die Forschenden neuartige Funktionsmaterialien, die auf W?rme- oder Lichtreize reagieren und im additiven Mikrostrukturdruck eingesetzt werden. Die Aktivierung erfolgt über zwei Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenl?nge, die definierte strukturelle und optische Reaktionen im Material ausl?sen.
Die m?glichen Einsatzfelder sind breit: von der optischen Biopsie und robotergestützten Mikrochirurgie bis hin zu industriellen Prüfverfahren. Die extrem kompakten, anpassbaren Optiken er?ffnen neue Wege für hochpr?zise Bildgebung und Diagnostik. ?Diese Entwicklungen k?nnten die Sicherheit und Effizienz medizinischer Eingriffe signifikant verbessern?, so Prof. Dr. Jens Bliedtner von der EAH Jena.
?Mit ADAM haben wir die M?glichkeit, die Grenzen der Medizintechnik neu zu definieren und durch die Verbindung von Biokompatibilit?t und adaptiver Optik wegweisende Anwendungen zu schaffen?, erg?nzt Prof. Dr. Felix Schacher von der Uni Jena. ?Unser technologischer Ansatz erm?glicht signifikante Fortschritte für den 3D-Druck und für Anwendungen in der Medizintechnik. Gleichzeitig st?rkt er die Innovationskraft der Region Thüringen.?
?ber die Carl-Zeiss-Stiftung
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freir?ume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ?ltesten und gr??ten privaten wissenschaftsf?rdernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.