Meldung vom: | Verfasser/in: Uta von der G?nna
Zur Original-Meldung
Die chronische myeloische Leuk?mie (CML) ist die zweith?ufigste Form chronischer Leuk?mien, an der in Deutschland j?hrlich etwa 1200 Menschen erkranken. Bei dieser durch eine erworbene genetische St?rung verursachten Erkrankung des blutbildenden Systems kommt es zu einer starken Vermehrung der wei?en Blutk?rperchen. Neue Wirkstoffe, sogenannte Tyrosinkinase-Inhibitoren, hemmen zielgerichtet die Aktivit?t des ver?nderten Proteins, das in den Leuk?miezellen die fortgesetzte Teilung ausl?st. Diese Wirkstoffe verbesserten die Therapie der nur durch eine Stammzelltransplantation heilbaren CML grundlegend. ?
Die molekularen Entstehungsmechanismen h?matologischer Erkrankungen sowie die Konzeption und Leitung von der klinischen Testung neuer Behandlungskonzepte sind die Forschungsschwerpunkte des Jenaer H?matologen und Onkologen Prof. Dr. Andreas Hochhaus. Er leitete die gemeinsam mit Industriepartnern geplante ASC4FIRST-Studie zum Test des neuen Tyrosinkinase-Inhibitors Asciminib. Dieser verfügt über einen abgewandelten molekularen Wirkmechanismus und ist zun?chst nur für solche F?lle zugelassen, in denen andere Therapien nicht ausreichend wirkten oder ihre Wirkung wegen Resistenzbildung verloren hatten.
Weltweite Zulassung eines neuen Wirkstoffs??
In 111 Studienzentren in 29 L?ndern wurden über 400 CML-Patientinnen und -Patienten entweder mit der Standardtherapie oder mit dem neuen Wirkstoff behandelt. Es zeigte sich, dass der neue Wirkstoff die Leuk?mie deutlich schneller und effektiver zurückdr?ngt und dabei signifikant weniger unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Die Studie bietet damit die Grundlage für die weltweite Zulassung von Asciminib als Wirkstoff der ersten Wahl bei CML. ?
Seit über 20 Jahren forscht Andreas Hochhaus in internationalen Studiengruppen und in translationalen Projekten an einem besseren Verst?ndnis der Krankheitsmechanismen und für eine bessere Therapie der CML. Für diese klinische Forschungst?tigkeit im Sinne der Patientinnen und Patienten zeichnete der Thüringer Wissenschafts- und Bildungsminister Christian Tischner Professor Andreas Hochhaus heute in Weimar mit dem Thüringer Forschungspreis 2025 in der Kategorie ?angewandte Forschung? aus. Er teilt sich den mit 25.000 Euro dotierten Preis mit einem Forschungsteam der Hochschule Nordhausen, das ein innovatives Konzept zur Kl?rschlammaufbereitung entwickelt hat.
In seinen Dankesworten betonte Hochhaus die Bedeutung der klinischen Studien an Universit?tskliniken als Zugang zur Innovation für alle Betroffenen: ?Die klinische Forschung im Rahmen der wissengenerierenden Versorgung ist eine Kernaufgabe der universit?ren Medizin. Ich betrachte den Preis als Auszeichnung für mein gesamtes Studienteam in Jena und den kooperierenden Einrichtungen.? ?
Zur Person
Nach Studium und Facharztausbildung in Leipzig und Erfurt arbeitete Andreas Hochhaus am Universit?tsklinikum Mannheim und erhielt eine José-Carreras-Stiftungsprofessur für Leuk?mieforschung an der Universit?t Heidelberg. 2009 wechselte der Internist als Professor für H?matologie und Internistische Onkologie zurück nach Thüringen an das Universit?tsklinikum Jena. ?
Der Direktor der Klinik für Innere Medizin II ist Sprecher des Universit?tsTumorCentrums und koordiniert die Deutsche CML-Allianz mit Mitgliedern aus ?rztlichem, Pflege- und Studienbereich, aus Labordiagnostik und Patientenvertretungen, die als Plattform für multizentrische Studien dient. Als Forschungsdekan gestaltete Prof. Hochhaus über zehn Jahre die Entwicklung der Medizinischen Fakult?t mit. Seit 2023 ist er Co-Direktor des Mitteldeutschen Krebszentrums, das die Deutsche Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum an den Unikliniken Jena und Leipzig eingerichtet hat, sowie gesch?ftsführender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für H?matologie und Medizinische Onkologie.
07747 Jena Google Maps – LageplanExterner Link