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Wie jede Behandlung birgt auch die Psychotherapie Risiken und kann unerwünschte Wirkungen erzielen.

Auch Psychotherapie kann Nebenwirkungen haben

Ein Team des Universit?tsklinikums gibt einen ?berblick zum Stand der Wissenschaft und Empfehlungen für Forschung und klinische Praxis.
Wie jede Behandlung birgt auch die Psychotherapie Risiken und kann unerwünschte Wirkungen erzielen.
Foto: Theresa Wahl/UKJ
  • Forschung

Meldung vom: | Verfasser/in: Uta von der G?nna

Auf jedem Beipackzettel und Aufkl?rungsbogen sind sie akribisch aufgelistet – die Risiken und Nebenwirkungen einer medikament?sen oder operativen Therapie. Denn die angestrebte Wirkung ist oft von unerwünschten Effekten begleitet, und idealerweise treffen Kranke und Therapieteam nach dem sorgsamen Abw?gen der Vor- und Nachteile gemeinsam eine Entscheidung über die individuell beste Behandlung. Das ethische Grundprinzip ?nil nocere? – nicht schaden – gilt auch in der Psychotherapie. Die transparente Aufkl?rung über die Risiken und Vorteile einer Therapie ist essentiell: Sie f?rdert das Vertrauen und die Autonomie der Behandelten, gleicht die Erwartungen an die Therapie ab, reduziert die Abbruchrate und die Unzufriedenheit mit der Psychotherapie.

Voraussetzung für diese transparente Information sind wissenschaftlich gesicherte Informationen zu den Risikoprofilen psychotherapeutischer Behandlungen. W?hrend die Wirksamkeitsforschung eine lange Tradition hat, stehen Risiken und Nebenwirkungen erst seit kurzer Zeit auf der psychotherapeutischen Forschungsagenda. Auf Einladung des renommierten Fachjournals ?Nature Reviews Psychology? hat ein Autorenteam des Universit?tsklinikums Jena (UKJ) mit internationaler Beteiligung jetzt den Stand der Wissenschaft zum Thema zusammengefasst.

Bei jeder zehnten Therapie treten Nebenwirkungen auf

?An unserem Institut untersuchen wir seit l?ngerem die Ursachen und Auswirkungen unerwünschter Effekte der Psychotherapie?, so Prof. Dr. Bernhard Strau?, Direktor des Instituts für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie am UKJ. ?Neben eigenen Erhebungen und Repr?sentativbefragungen werten wir seit Jahren die Beratungsanfragen beim Verein ?Ethik in der Psychotherapie‘ aus und haben eine umfassende Literaturanalyse erstellt.? Das Ergebnis: Bei mehr als jeder zehnten Therapie treten Nebenwirkungen auf, schwere Nebenwirkungen sind deutlich seltener.

Aber welche unerwünschten Wirkungen kann eine Psychotherapie haben? Das Spektrum reicht von zunehmenden oder neu auftretenden Symptomen über die Verschlechterung sozialer Beziehungen und negative Folgen für das Berufsleben bis hin zu akuten psychischen Krisen oder Selbstmordgedanken. ?Zwei zentrale Aspekte bei der Kl?rung des Begriffes sind die Perspektive und die Kausalit?t?, erkl?rt die Erstautorin Prof. Dr. Jenny Rosendahl. So mag es aus Sicht des Patienten belastend sein, wenn er mit seinen ?ngsten konfrontiert wird, das kann aber Bestandteil einer korrekt ausgeführten Therapie sein. Scheitert die Partnerschaft einer Patientin, weil die Therapie ihr Selbstbewusstsein gef?rdert hat, oder weil die Beziehung von vornherein nicht gut gehen konnte? Zu den Ursachen unerwünschter Effekte geh?ren auch therapeutische Kunstfehler – etwa ein zu frühes Therapieende, die Weiterführung einer Therapie, obwohl das Patient-Therapeuten-Verh?ltnis gest?rt ist, bis hin zu grobem therapeutischen Fehlverhalten wie sozialen und sexuellen ?bergriffen.

Sensibilit?t für m?gliche negative Auswirkungen der Therapie f?rdern

Obwohl die Studienlage zur Wirksamkeit von Psychotherapie recht gut ist, werden Nebenwirkungen selten betrachtet. Das Autorenteam empfiehlt deshalb, in der Psychotherapieforschung negative Effekte qualitativ und quantitativ zu erfassen und zu publizieren. ?Bereits in der psychotherapeutischen Ausbildung sollten die Sensibilit?t für m?gliche negative Auswirkungen in der Therapie und das Bewusstsein für die Rolle des Psychotherapeuten bei der Erzeugung negativer Effekte entstehen?, betont Bernhard Strau?. Auch in der klinischen Praxis sollten Berichtssysteme die Qualit?tssicherung unterstützen. Jenny Rosendahl erg?nzt: ?Für eine vertrauensvolle Therapiebeziehung ist die transparente Aufkl?rung über negative Auswirkungen – jedoch ohne Schwarzmalerei – ebenso wichtig wie die M?glichkeit, dass Patientinnen und Patienten Probleme und Kritik in der Behandlung ansprechen k?nnen.?

Information

Original-Publikation:

Rosendahl, J., Klatte, R., Frenzl, D. et al. Contextualizing the negative effects of psychotherapy. Nat Rev Psychol 4, 559–575 (2025). https://doi.org/10.1038/s44159-025-00472-8Externer Link

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Jenny Rosendahl, apl. Prof. Dr.
Institut für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie