
Die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena beteiligt sich im europ?ischen Konsortium EC2U, bestehend aus sieben Universit?ten, u.a. der Universit?t Alexandru Ioan Cuza Ia?i in Rum?nien, mit einem gemeinsamen Antrag am neuen EU-F?rderprogramm Europ?ische Universit?ten, mit dem europ?ische Hochschul-Partnerschaften besonders gest?rkt werden sollen. Juniorprofessorin Dr. Valeska Bopp-Filimonov vom Institut für Romanistik über die M?glichkeiten und Chancen der Zusammenarbeit:?
Welche Vorteile wird die Zusammenarbeit im Konsortium EC2U bringen?
Die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena und die Universit?t Alexandru Ioan Cuza Ia?i in Rum?nien kooperieren bereits seit vielen Jahren. Die intensivierte Zusammenarbeit der Universit?ten im Zusammenhang mit EC2U ist eine logische und konsequente Fortsetzung genau dieser Kooperation. Die Universit?tspartnerschaft wird sichtbarer und beiden Universit?ten einen zus?tzlichen Schub bei der 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐isierung verschaffen. EC2U, also der European Campus of City-Universities, wird eine deutlich verst?rkte Durchl?ssigkeit und Teilhabe an Lehre und Forschung dann auch über einen gemeinsamen virtuellen Campus erm?glichen – und somit unter den Kolleginnen und Kollegen eine noch gr??ere Transparenz bieten, wer gerade woran forscht und arbeitet.
In punkto Austausch halte ich besonders die geplanten Kurzzeitmobilit?ten für Studierende für extrem interessant. Es ist belebend und eine tolle Abwechslung, im laufenden Semester auch nur einzelne Blockveranstaltungen an einer der Partneruniversit?ten besuchen zu k?nnen. Diese niedrigschwellige 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐m?glichkeit wird viele sicherlich dazu ermutigen, dann auch einmal für l?ngere Zeit den Schritt ins Ausland zu wagen. Dies alles wiederum wird sich in jedem Fall positiv auf die Attraktivit?t unserer Studieng?nge auswirken.
Speziell für meinen fachlichen Bereich – Rum?nistik und Südosteuropastudien – freuen wir uns darauf, unsere Inhalte auch an Studierende der teilnehmenden Universit?ten zu vermitteln, an denen diese Expertise nicht bereitgehalten werden kann. Das EC2U-Konsortium bietet da eine ganz neue fachliche Breite, weil eine viel gr??ere Angebotspalette der Spezialisierung vorhanden ist. Das ist gro?artig, bringt aber auch Herausforderungen mit sich: Wir müssen die Lehre sprachlich st?rker als bisher auch jenseits von Deutsch und Rum?nisch anbieten. Mehr sprachliche Vielfalt und zugleich wohl in erster Linie Englisch als Mittlersprache – auf diesen Kompromiss wird man sich einlassen müssen.
Rum?nienexkursion 09/2019
Foto: Annett MuellerWas hat es mit dem geplanten Masterstudiengang ?European Languages and Cultures in Contact“ auf sich?
Die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena ist eine der führenden Universit?ten in Deutschland, was ?kleine F?cher“ betrifft. Darunter gibt es viele Sprach- und Regionalschwerpunkte und eine hohe Expertise was seltene oder aussterbende Sprachen betrifft. Dieses Sprach- und Kulturwissen in einen strukturierten, europaweit sichtbaren Masterstudiengang zu überführen und im EC2U-Netzwerk sichtbar zu machen, scheint mir für die Universit?t, aber auch interessierte Studierende – aus ganz Europa – sehr attraktiv. Dabei zugleich den Austausch in Lehre und Forschung mit den Partnern – wie auch zwischen Jena und Ia?i – noch enger zu koppeln und den Studierenden feste Austauschformate sowie Cotutelle-Verfahren anbieten zu k?nnen, das ist für alle Beteiligten mit einem hohen Mehrwert verbunden.
?Seit wann besteht die Partnerschaft der Universit?t Jena zur Universit?t Iasi denn schon?
Die Partnerschaft zwischen den Universit?ten Jena und Ia?i wurde im Jahr 1960 geschlossen, als erster Freundschaftsvertrag zwischen einer Universit?t der DDR und der Volksrepublik Rum?nien. In der damaligen SED-Parteizeitung hie? es w?rtlich: ?da? dieser Freundschaftsvertrag dem Wohle der Wissenschaft und der Erreichung des gemeinsamen Zieles, dem Aufbau des Sozialismus, dienen m?ge.“ Dieser Freundschaftsvertrag wurde regelm??ig erneuert.
Wie lebendig war diese Partnerschaft in der jüngeren Vergangenheit?
Zun?chst einmal musste der Freundschaftsvertrag aus DDR-Zeiten nach 1989 neu gestaltet werden. Dies ist am 8. Juli 1993 erfolgt mit dem Vertrag über die Zusammenarbeit zwischen der Universit?t A.I. Cuza Ia?i und der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena. Namentlich beinhaltet dieser Vertrag die Kooperation in der Theoretischen Physik, der Klassischen Philologie, Germanistik und Romanistik.
Das Sch?ne in der Praxis ist, dass wir regelm??ig Gaststudierende der verschiedensten F?cher hier haben – das 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 Office der Universit?t Ia?i ist ausgesprochen rührig in der Vermittlung von Studierenden nach Jena. An der FSU k?nnen sich wiederum Studierende ganz unterschiedlicher F?cher auf Rum?nien spezialisieren: Ganz klassisch über das Kern- oder Erg?nzungsfach in der Romanistik, dann als Schwerpunktsprache im interdisziplin?ren Studiengang Südosteuropastudien und, seit neuestem, auch im Rahmen des ganz jungen Studiengangs Wirtschaft und Sprachen. Bei regelm??ig stattfindenden Rum?nien-Stammtischen in Jena treffen dann all diese Studierenden mit den Erasmus-Studierenden aus Rum?nien zusammen – davon kommen dann tats?chlich die meisten aus Ia?i.
Jun.-Prof. Dr. Bopp-Filimonov
Foto: Marian StanescuWie gestaltet sich der wissenschaftliche Austausch?
Was den wissenschaftlichen Austausch betrifft, kann ich nicht für alle F?cher sprechen, aber im Bereich der Rum?nistik bestand die letzten 20 Jahre ein intensiver 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 – insbesondere im Bereich Linguistik, angefangen beim Studierendenaustausch bis hin zu gemeinsamen Publikationen und Konferenzbeitr?gen meines Vorg?ngers Prof. Wolfgang Dahmen mit seinem Kollegen Eugen Munteanu oder der gemeinsamen Doktorandenbetreuung. Eine Zeitlang gab es eine Sommerschule ?Rum?nische Sprache“, die die Universit?t Ia?i ausgerichtet hat. Zu dieser haben wir Studierende empfohlen, so dass ihre Kosten vom rum?nischen Erziehungsministerium getragen wurden. ?ber den DAAD bewerben sich regelm??ig Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler, die bis zu drei Monate in Jena forschen. Diese integrieren wir in Vortragsabende und in unsere Lehre.
Zuletzt auch von offizieller Seite gewürdigt wurde die Universit?tsfreundschaft bei der Veranstaltung ?Rum?nientage – Zilele Rom?niei – Romania Days“ im Juni 2014, die dann in das Sommerfest der Universit?t mündeten. Und im Januar 2018 z. B. fanden auf studentische – und von uns unterstützte – Initiative die Rum?nischen Kulturtage in Jena statt, die mehrere Aspekte aus Kultur, Politik und Geschichte des Landes beleuchteten.
Welches sind die jüngsten Projekte?
Im Sommer 2018 waren meine Kollegin von der Volkskunde, Dr. Anne Dippel, und ich mit den Kollegen der Universit?t Ia?i im Rahmen einer Forschungsexkursion mit Studierenden durch die Regionen Banat, Siebenbürgen und die Bukowina in 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐: sie beherbergten uns in Ia?i und hatten zuvor auch wichtige 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐e an die Universit?t Czernowitz in der Westukraine vermittelt, zu weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die über die Region Bukowina forschen. Zuletzt im Sommer 2019 gab es eine Zuarbeit unsererseits für eine Ausstellung in Ia?i, die der Direktor des dortigen Universit?tsmuseums zu den Universit?tskontakten in sozialistischer Zeit organisierte – da interessierte dieser frühe 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 der Universit?ten unter sozialistischem Vorzeichen besonders. Sch?nerweise konnten Claudia Hillinger von unserem 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 Office und ich die Ausstellung sogar vor Ort sehen. In Rahmen dieses Aufenthalts – parallel fand ein Netzwerktreffen der COIMBRA-Group, in der unsere Universit?t ebenfalls Mitglied ist, statt – ergab sich für mich zudem die M?glichkeit, einen Vortrag zu halten sowie gemeinsam mit einem Kollegen aus Ia?i eine Lehrveranstaltung zu gestalten – also eine wunderbare Synergie.
?brigens ist aktuell eine Alumna des Studiengangs Südosteuropastudien der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena in Ia?i als DAAD-Sprachassistentin t?tig, die ich dem DAAD sehr empfohlen habe. Also kurz gesagt, auf die eine oder andere Weise sind wir st?ndig im Austausch.
Den weiteren detaillierten Gespr?chen mit den Partnern im Rahmen von EC2U, sowie den M?glichkeiten, die sich über die bereits bestehenden 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐e hinaus ergeben, sehe ich daher mit gro?em Interesse entgegen.