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Universidade de Coimbra

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Foto: EC2U

Sebastian Wirp - 2019/2020

Coimbra

Foto: Sebastian Wirp

Vorbereitung:
F¨¹r mich war nach meinem Studienbeginn schnell klar, dass ich gerne f¨¹r ein Semester ins Ausland m?chte. Nachdem ich mich im Internet und bei Veranstaltungen der Uni zum Auslandsaufenthalt erkundigt hatte, habe ich mich f¨¹r ein Erasmus Studium beworben. Eigentlich war Cordoba meine Erstwahl. Am Ende habe ich mit Coimbra aber meine Zweitwahl bekommen. Da ich auch mit Coimbra sehr zufrieden war, habe ich gar nicht versucht die Entscheidung meiner Uni zu ver?ndern. Portugal ist angenehm warm, Coimbra eine Studentenstadt und gen¨¹gend Kurse auf Englisch, dachte ich mir. Die Annahme durch die Universidade de Coimbra war auch gar kein Problem und alles lief unkompliziert online ab. Da ich WiWi im Bachelor mit dem Schwerpunkt in der VWL studiere, gab es f¨¹r mich bei den englischsprachigen Kursen an der Faculdade de Economia (FEUC) leider kaum einen brauchbaren Kurs. Ich h?tte auch Master Kurse besuchen k?nnen, wo ich mich dann aber gegen entschieden habe. Falls ihr auch nach Coimbra gehen m?chtet, achtet bei der Online Bewerbung im Porta der Universit?t Coimbra darauf, nachdem ihr alles hochgeladen und ausgef¨¹llt habt, die Bewerbung auch abzuschicken. Ich hatte es damals vergessen, weil das Ganze f¨¹r mich etwas undurchsichtig war. Auch wie die Auswahl und Platzvergabe f¨¹r den Intensiv-Sprachkurs Portugiesisch f¨¹r Erasmus ablief, war f¨¹r mich nicht wirklich klar. Ich habe den Kurs am Ende nicht besucht. Man hat aber als Erasmus Student die M?glichkeit, auch einen Portugiesisch-Sprachkurs w?hrend des Semesters zu besuchen. Da schnell f¨¹r anmelden, die Pl?tze sind begrenzt! Au?erdem habe ich mich schon im Vorhinein um eine Bleibe gek¨¹mmert. Auf Facebook findet man einfach mehrere Erasmus und Studenten H?user. Nach dem Anschreiben bekommt man allerdings von den wenigsten eine schnelle Antwort. Au?erdem sind die Mieten f¨¹r portugiesische Verh?ltnisse sehr teuer (um die 300€, normal ist um die 200€!!). Ich w¨¹rde empfehlen, bereits 1-2 Wochen vor dem Aufenthalt nach Coimbra zu fliegen und mir f¨¹r diese Zeit ein Bett im Hostel mieten. Dann kann man entspannt vor Ort gucken. Es sind eigentlich immer mehr als genug Zimmer frei. Au?erdem empfehle ich, schon einmal der Seite von ESN Coimbra zu folgen. Dort bekommt ihr auch viele n¨¹tzliche Informationen zu Wohnungen und Veranstaltungen. Die Leute von ESN Coimbra kann man auch immer pers?nlich anschreiben und sie helfen gerne bei jeglichen Anliegen weiter.

Anfang:

Ich bin Anfang September in Coimbra angekommen. Die Uni startet Mitte September, aber ich kann nur empfehlen, bereits den gesamten September mit zu nehmen. Die Anreise nach Coimbra ist sehr einfach. Egal ob ihr in Porto oder Lissabon landet. Es gibt gute Zug- und Bus-Verbindungen. Kauft euch aber nach M?glichkeit ein Ticket im Voraus. Ein Ticket ist immer Zug- oder Busgebunden mit festen Sitzpl?tzen. Ein Umtausch ist aber bei Bus auch spontan f¨¹r 1€ m?glich. Zug: cp.pt, Bus: rede-expressos.pt. Beide Seiten kann man auf Englisch stellen. Bevor man in Coimbra ankommt, hat man sehr wenig bis gar keine Informationen. Aber keine Panik, diese bekommt man alle bei der Welcome Session der Uni. Au?erdem kann man jederzeit das Å·ÖÞ±­Í¶×¢µØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öe B¨¹ro der FEUC kontaktieren, die immer nett und hilfsbereit sind. Au?erdem ist bereits der komplette September der Welcome Month von ESN Coimbra. Das hei?t, es gibt fast t?glich Veranstaltungen und Partys sowie Tages- und Wochenendtrips. Ich kann auch nur empfehlen, am Anfang die ESN Karte zu holen. Diese kostet in den ersten Wochen 10€ (danach 15€) und ihr bekommt mit dieser nicht nur Verg¨¹nstigungen f¨¹r die ESN Veranstaltungen und z.b. freien Eintritt und Freigetr?nke im NB Club sondern auch 15% und 20kg Freigep?ck f¨¹r 8 Ryanair Fl¨¹ge.
Und ich kann nur empfehlen: Geht zu den Veranstaltungen und Partys!! Dort lernt ihr sofort echt tolle Leute kennen und auch die Veranstaltungen sind in der Regel gut durchdacht und machen Spa?. Das erleichtert einem enorm den Einstieg und den Å·ÖÞ±­Í¶×¢µØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼ö zu anderen Studenten. Zentraler Treffpunkt f¨¹r die Erasmus Studenten ist zweifellos What¡®s Up Doc. Dort trefft ihr fast jeden Abend andere Erasmusstudenten und kommt einfach ins Gespr?ch. Gewohnt habe ich fast direkt neben der FEUC, welche etwas Abseits von der Innenstadt ist. Das war f¨¹r die Uni nat¨¹rlich praktisch, f¨¹r das Nachtleben und generell f¨¹r Treffen und Unternehmungen eher nicht so. Das meiste spielt sich Am Pra?a da Rep¨²blica ab. Alles in unmittelbarer Umgebung ist einfach genial! Orientiert euch aber lieber in Richtung Fluss. Denn auch der ist in den ersten zwei Monaten einfach genial f¨¹r eine Abk¨¹hlung oder einfach zum Entspannen mit Freunden. Zieht auf keinen Fall auf die andere Seite des Flusses! Dort seid ihr total aus der Richtung, braucht immer mindestens 30 Minuten zu Fu? zum Pra?a und das sch?n bergauf. Coimbra ist enorm h¨¹gelig und das Busnetz habe ich auch nach 5 Monaten nicht so richtig verstanden. Man kann eigentlich immer alles gut zu Fu? erreichen und wenn man es einmal eilig hat oder nicht gehen m?chte, kann man sich auch immer einfach einen Uber/ Bolt teilen. Ansonsten ist Coimbra voll mit Studenten, nicht zu klein um langweilig zu sein und immer sehr lebendig.

Coimbra

Foto: Sebastian Wirp

Unileben:

Das Unileben ist eigentlich relativ entspannt aber unterscheidet sich schon ziemlich von dem, was ich aus Deutschland gewohnt war. Bei den meisten Kursen herrscht Anwesenheitspflicht, die auch ernst genommen wird! Au?erdem flie?t in die Bewertung h?ufig die Mitarbeit w?hrend der Vorlesungen ein. Hausarbeiten und Vortr?ge, meist in Gruppenarbeit, sind Gang und Gebe und besch?ftigen einen immer wieder w?hrend des Semesters. Einige der Klausuren finden bereits vor Weihnachten statt oder die Veranstaltung hat am Ende gar keine Pr¨¹fung. Wenn ihr mal weniger als die zum Bestehen n?tigen 10 Punkte erreicht keine Panik. Ich hatte keinen Kurs, bei dem nur eine einzige Sache bewertet wurde. H?ufig hat man z.B. die Aufteilung Mitarbeit 15%, Essay 35% und Klausur 50%. Alle Punkte, die man erreicht flie?en dann prozentual in die Gesamtbewertung ein. Hat man also im Essay nur 8 Punkte, kann man das einfach durch die Mitarbeit oder die Klausur ausgleichen. Meine Kurse waren alle auf Englisch. Dabei hat sich das Sprachniveau der Dozenten/ Professoren sehr unterschieden. Von einwandfreiem Englisch bis hin zu eher br¨¹chig war alles dabei. Die Uni hat auch viele Mensen, in denen man mittags essen gehen kann. Es ist wirklich super g¨¹nstig (2,40€ f¨¹r eine Suppe, eine Hauptmahlzeit und ein Dessert), hat mir aber pers?nlich nicht wirklich gut geschmeckt. Allerdings haben auch viele gesagt, dass die Mensa in der N?hre von der FEUC die schlechteste Mensa sei.

Freizeit:

Coimbra ist so studentisch, das l?dt grade nur so zum Feiern gehen ein. Wenn man m?chte, kann man es theoretisch jeden Tag krachen lassen. Vor allem im September und Oktober ist der Pra?a nachts komplett voll mit Studenten. Unsere typischen Anlaufstellen waren das What¡¯s Up Doc, O¡¯Reitor und NB Club. Aber neben den Erasmus Bars/ Clubs gibt es auch unz?hlige andere Clubs, Kneipen und Bars, in denen man jede Menge Spa? haben kann. Der Alkohol in den Bars aber auch in den Clubs ist um einiges g¨¹nstiger als in Deutschland und es lohnt sich beinahe nicht, ¨¹berhaupt vorzutrinken (der Preisunterschied ist kaum gegeben). Reggeaton ist nicht so meine Musik, wird in Portugal aber ¨¹berall viel gespielt. Es gibt aber nat¨¹rlich auch Anlaufstellen f¨¹r Elektro etc. Tags¨¹ber l?dt der Fluss zum Entspannen und Baden ein. Etwas au?erhalb gibt es wunderbare kleine Str?nde am Fluss und auch Aveiro oder Figueira da Foz sind mit dem Zug nur ca. eine Stunde entfernt. Der
Ozean ist zwar kalt, aber so wunderbar wild und anders. Passt aber bei h?heren Wellen unbedingt auf. Die Str?mung wird sehr leicht untersch?tzt! Wenn man gerne etwas sportlich dabei ist, w¨¹rde ich es auch sehr empfehlen, einmal das Surfen auszuprobieren. Ich kenne niemanden, der danach gesagt hat, dass es ihm nicht gefallen hat. Auch Surfwochenenden mit Transport von Coimbra sind ohne Probleme zu fairen Preisen m?glich. Sehr h?ufig haben wir uns auch zum gemeinsamem Dinner getroffen, wo jeder mal etwas traditionelles aus seinem Land gekocht hat. Dies ist eine super Gelegenheit, sich durch die verschiedensten Gerichte zu probieren und z?hlte zu unseren liebsten und sch?nsten Aktivit?ten, vor allem auch, weil mich die portugiesische K¨¹che nicht wirklich ¨¹berzeugt hat. Wenn wir nicht gerade am studieren oder gemeinsam kochen/ feiern waren, haben wir h?ufig Tages- oder Wochenendtrips gemacht. Man kann sich kosteng¨¹nstig in Coimbra ein Auto leihen und auch die Zuganbindung nach Lissabon und Porto ist super. Bei Bus und Bahn bekommt immer 25% Rabatt, wenn man 25 Jahre alt oder j¨¹nger ist. Beide St?dte sollte man unbedingt besucht haben! Ansonsten bietet Portugal eine wundersch?ne Natur mit tollen Wanderrouten, kleinen D?rfern und W?ldern mit Wasserf?llen und kleinen Seen zum Erkunden. Mit dem Flugzeug kommt man auch schnell und kosteng¨¹nstig nach Marokko und auf die Azoren oder nach Spanien, was ich sehr empfehlen kann. Nutzt die Zeit, die ihr habt, und die Tatsache, dass neben der Uni eure normalen Verpflichtungen wegfallen und erkundet ausgiebig das Land. Und noch ein kleiner Tipp: Ab November kann es in Portugal nachts richtig kalt werden. Die allermeisten H?user haben eine grottige Isolierung und auch ein eingebautes Heizsystem ist die gro?e Seltenheit. Fragt euren Vermieter also fr¨¹hzeitig nach einer elektrischen Heizung, ansonsten wird es in eurem Zimmer wirklich unangenehm. Leider ist es in den Caf¨¦s und Restaurants kaum anders. Ich habe das als sehr ungem¨¹tlich empfunden. Ich empfehle daher auch dicke Klamotten bzw. Thermounterw?sche mitzunehmen.

Fazit:

Die 5 Monate in Portugal geh?ren definitiv zu den besten Monaten meines Lebens. Nicht nur das Land ist toll, vor allem die Menschen haben die Erfahrung so wundervoll gemacht. Ich habe noch nie so viele warmherzige, offene und tolle Menschen kennen lernen d¨¹rfen wie dort. Au?erdem fand ich es sehr erfrischend, dass alles etwas lockerer gehandhabt wird. Ich bin 30 Minuten zu sp?t? St?rt niemanden. Wir buchen das Airbnb f¨¹r Lissabon erst 2 Tage vorher? Kein Problem. Alles wird etwas lockerer gesehen und bricht, finde ich, die durchgeplante und versteifte deutsche Art etwas auf, was ich sehr genossen habe. In jeder spontanen Situation englisch zu reden ist nun auch ¨¹berhaupt kein Problem mehr und falls ihr Angst wegen euren Sprachf?higkeiten habt: Macht euch wirklich keine Sorgen! Die meisten sprechen, wenn ¨¹berhaupt, so gutes Englisch wie ihr, die meisten sind jedoch auf einem etwas geringeren Niveau. Man gew?hnt sich wirklich sehr schnell daran und f?ngt auch bald an, in Englisch zu denken und in meinen Fall sogar zu tr?umen. Ich kann euch Coimbra nur w?rmstens empfehlen!

Coimbra

Foto: Sebastian Wirp