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- Forschung
Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
Wir merken eine Wirkung von Licht, wenn die Sonne uns w?rmt und die Welt angenehmer macht. Doch Licht ist nicht nur für Mensch und Natur von gro?er Bedeutung. Auch in der modernen Technologie spielen lichtgetriebene Prozesse eine wichtige Rolle – zum Beispiel für die Datenverarbeitung oder die Nutzung von Licht als Informationstr?ger. Licht ist zudem ein unverzichtbares Werkzeug für die Mikroskopie und die Materialher?stellung. Es treibt biologische, chemische und physikalische Prozesse an. Diese erm?glichen es beispielsweise, die Strukturen und die Funktion von Materialien zu schalten.?
Mit den zugrundeliegenden Wechselwirkungen zwischen Licht und neuen Materialien wird sich das neue Graduiertenkolleg ?PhInt – Photopolarisierbare Grenzfl?chen und Membra?nen“ an der Universit?t Jena besch?ftigen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) f?rdert es ab 1. September, wie sie heute bekanntgegeben hat. Am Forschungsverbund, für den 5,8 Millionen Euro für die n?chsten fünf Jahre beantragt wurden, sollen 24 Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden eingerichtet werden.
Fachübergreifend und kommunikativ
Neben der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena sind das Universit?tsklinikum Jena, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF und das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) Partner im neuen Graduiertenkolleg, das im ?Abbe-Center für Photonics“ angesiedelt wird. ?PhInt besticht durch die enge Zusammenarbeit von Forschenden aus der Materialchemie, Festk?rperphysik, Biophysik, Physiologie, physikali?schen Chemie, theoretischen Chemie und Chemiedidaktik“, sagt der Sprecher Prof. Dr. Ben?jamin Dietzek-Ivan?i?.
?So werden neue Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Fach?bereichen geschaffen, die die Grundlage für die stark interdisziplin?re Ausbildung der Promovierenden im Kolleg sind. Besonderen Wert legt PhInt auf die Vermittlung der Forschungsinhalte und die Wissenschaftskommunikation. Dazu wird die chemische Fachdidaktik direkt in das Graduiertenkolleg integriert und eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Optischen Museum implementiert“, erg?nzt der Professor für Molekulare Photonik der Universit?t Jena, der zus?tzlich am Leibniz-IPHT die Forschungsabteilung ?Functional Interfaces“ leitet.?
Photoschaltbare Membranen und Grenzfl?chen herstellen?
Prominente Beispiele lichtgetriebener Prozesse und Strukturen sind die Photosynthese, die Licht-Energie-Wandlung in der Photovoltaik, aber auch lichtgetriebene molekulare Maschi?nen. In all diesen Bereichen ist es notwendig, die zugrundeliegenden Wechselwirkungen zwischen Licht und Materialien zu verstehen, um neue Materialien mit einer verbesserten Funktionalit?t entwickeln zu k?nnen. An solchen Wechselwirkungen wird im neuen Graduiertenkolleg PhINT intensiv geforscht werden. Ziel ist es, photoschaltbare Membranen und Grenzfl?chen herzu?stellen und zu charakterisieren.
Im Fokus stehen molekular-dünne Membranen sowie die Grenzfl?chen von Festk?rpern wie Silizium und Glas. Ein Schwerpunkt wird auf der material?klassenübergreifenden Charakterisierung der molekularen Prozesse liegen, die zur ?nderung der makroskopischen Eigenschaften der Materialien führen. Au?erdem sollen geeignete Methoden entwickelt und etabliert werden, um die auf Molekülebene und teilweise extrem schnell ablaufenden Prozesse zu studieren. ?Wenn diese Abl?ufe verstanden sind, er?ffnen sich neue Anwendungsperspektiven für die lichtge?steuerten Materialien, zum Beispiel in der photoschaltbaren Optoelektronik und adaptiven Photosensorik oder in der Steuerung von zellul?ren Signalprozessen und der Medikamenten?aufnahme durch Licht“, schaut Prof. Dietzek-Ivan?i? weit in die Zukunft.