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Bauarbeiter auf der Baustelle des neuen Campus der Universit?t Jena am Inselplatz.

Zwischen Digitalisierung und Fachkr?ftemangel

Der Thüringen-Monitor 2023 beleuchtet die Demokratiezufriedenheit der Thüringer Bev?lkerung in Zeiten von Polykrise und Transformation der Arbeitswelt
Bauarbeiter auf der Baustelle des neuen Campus der Universit?t Jena am Inselplatz.
Foto: Jens Meyer (Universit?t Jena)
  • Forschung

Meldung vom: | Verfasser/in: Ute Sch?nfelder

Knapp neun von zehn Thüringerinnen und Thüringern sind der ?berzeugung, dass die Demokratie die beste Staatsform ist. Allerdings sind die Bürgerinnen und Bürger des Freistaates immer weniger zufrieden mit der erlebten Demokratiepraxis. Das ist ein zentrales Ergebnis des Thüringen-Monitors 2023, den Forschende der Universit?t Jena am 16. April 2024 der Thüringer Landesregierung übergeben haben.?

Demnach ist die Zufriedenheit mit der Praxis der Demokratie das dritte Jahr in Folge gesunken: auf nur noch rund 45 Prozent. Noch deutlicher ist der Vertrauensverlust der Thüringer Bev?lkerung in die Bundes- und Landesregierung. Lediglich 17 Prozent, also nicht einmal jeder und jede Fünfte, sprechen der Bundesregierung das Vertrauen aus – im Fall der Thüringer Landesregierung ist es noch knapp jeder und jede Dritte (30 Prozent).?

?Diese Unzufriedenheit ist auf die Auswirkungen der Vielfachkrise aus Kriegen, Klimawandel und Inflation und auf eine Angleichung an das Vor-Corona-Niveau nach den Pandemiejahren zurückzuführen. Sie resultiert aber auch aus aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt“, sagt Prof. Dr. Marion Reiser, die wissenschaftliche Leiterin des Thüringen-Monitors. Gemeinsam mit ihrem Team vom Institut für Politikwissenschaft der Universit?t Jena und dem KomRex – Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration, hat sie Themen rund um die Transformation in der Arbeitswelt im diesj?hrigen Schwerpunktthema untersucht: Wie ist die Sicht der Thüringerinnen und Thüringer auf die Herausforderungen durch Digitalisierung und Fachkr?ftemangel? Wie stark fühlen sie sich von diesen Entwicklungen betroffen und wie wirken sich diese auf die Einstellungen zu Demokratie, Populismus und Rechtsextremismus aus?

Digitalisierte Arbeitswelt und ?digitale Spaltung“

Rund drei Viertel der 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐n in Thüringen nutzen heute t?glich digitale Arbeitsmittel. Trotzdem, so zeigen die Ergebnisse des aktuellen Monitors, liegt eine ?digitale Spaltung“ der Thüringer Bev?lkerung vor: Mehr als die H?lfte der Thüringerinnen und Thüringer haben Angst, von der Entwicklung digitaler Technologien abgeh?ngt zu werden. Vier von fünf Befragten ?u?erten zudem, oft unsicher zu sein, ob es sich bei Informationen aus den Sozialen Medien um Falschinformationen handele.

?Das Gefühl fehlender digitaler Kompetenzen h?ngt dabei stark mit sozialer Ungleichheit zusammen“, erl?utert Dr. Anne Küppers, eine der Autorinnen des Thüringen-Monitors. ?Es wird vor allem von ?lteren und formal niedriger gebildeten sowie einkommensschw?cheren Personen in l?ndlichen Regionen ge?u?ert.“ Um diese Personengruppen von der weiteren Digitalisierung nicht abzuh?ngen, sei eine F?rderung digitaler Kompetenzen wichtig, so das Fazit der Forschenden.?

Was tun gegen Fachkr?ftemangel?

Ob bei der Suche nach Handwerkern, Fach?rztinnen oder Pflegekr?ften – vier von fünf Thüringerinnen und Thüringer geben an, in ihrem Alltag den Fachkr?ftemangel zu spüren. Auch an ihrem Arbeitsplatz sind drei Viertel der berufst?tigen Befragten vom Fachkr?ftemangel direkt betroffen. Entsprechend einhellig befürworten die Befragten Ma?nahmen, die dem Fachkr?ftemangel entgegenwirken, etwa die Region für 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐 attraktiver zu machen, Arbeitslose und Geringqualifizierte verst?rkt weiterzubilden und eine bessere Bezahlung in Branchen mit Fachkr?ftemangel zu erreichen.?

Auch die Zuwanderung ausl?ndischer Fachkr?fte wird von zwei Dritteln der Befragten unterstützt. ?Selbst unter den Personen mit rechtspopulistischen Einstellungen befürwortet die H?lfte eine solche Zuwanderung ebenso wie eine bessere 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐skultur für ausl?ndische Fachkr?fte“, unterstreicht Prof. Reiser. Dies spreche aus Sicht der Forschenden dafür, dass fremdenfeindliche Vorbehalte insbesondere dann abgebaut werden k?nnten, wenn die ?konomischen Vorteile für die Region und den Wirtschaftsstandort Thüringen deutlicher aufgezeigt werden.

Rechtsextremismus auf Vor-Corona-Niveau gestiegen

Die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in Thüringen ist mit nun 19 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren wieder deutlich angestiegen und entspricht – nach einem Rückgang w?hrend der Corona-Pandemie – dem Durchschnittswert der Jahre 2007 bis 2019. Dieser Anstieg resultiert vor allem aus einem deutlich gestiegenen Ethnozentrismus, den inzwischen 41 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer teilen und dabei – neben fremdenfeindlichen Positionen – etwa Aussagen zustimmen, wie ?Was unser Land heute braucht, ist ein hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interessen gegenüber dem Ausland“.?

Parallel dazu sind auch antimuslimische und migrationsfeindliche Einstellungen gestiegen. Mehr als die H?lfte der Thüringerinnen und Thüringer findet, dass ?die Bundesrepublik durch die vielen Ausl?nder in einem gef?hrlichen Ma? überfremdet“ ist. ?Solche Vorbehalte sind auch in der gesellschaftlichen Mitte in Thüringen weit verbreitet“, resümiert Prof. Reiser. Dem sollte, so die Empfehlung des Thüringen-Monitor-Teams, mit verst?rkten Anstrengungen in der politischen Bildung und Pr?vention begegnet werden, um die Resilienz der Bev?lkerung gegenüber antidemokratischen Tendenzen zu erh?hen.?

Information

Für die aktuelle Ausgabe des Thüringen-Monitors wurden zwischen September und November 2023 insgesamt 1.063 Bürgerinnen und Bürgern befragt. Die Langzeitstudie zur politischen Kultur in Thüringen erhebt seit dem Jahr 2000 j?hrlich die Entwicklung des politischen Meinungsklimas und der gesellschaftspolitischen Einstellungen im Freistaat. Der vollst?ndige Thüringen-Monitor 2023 kann hier heruntergeladen werden.

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Marion Reiser, Univ.-Prof. Dr.
vCard
Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration
Raum 431
Carl-Zei?-Stra?e 3
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
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