
Meldung vom: | Verfasser/in: Uta von der G?nna
Am Universit?tsklinikum Jena (UKJ) wird ein hochmodernes Magnetfeldtomografieger?t installiert. Zum Einsatz kommen wird das Ger?t vor allem für die Hirnbildgebung in Forschungsprojekten des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit, dessen mitteldeutscher Standort in Jena koordiniert wird. Für das mit der Feldst?rke von 7 Tesla arbeitende Ger?t hat der Freistaat Thüringen über zehn Millionen Euro EU-F?rdermittel zur Verfügung gestellt.
Mit dem Kran legte ein neuer Magnetfeldtomograph am 25. September die letzte Etappe in das Werner-Kaiser-Forschungszentrum für MRT-Bildgebung am Steiger zurück. Im Forschungszentrum des Universit?tsklinikums Jena wird das Schwergewicht nun installiert, getestet und eingemessen. Das Ger?t arbeitet mit einem Magnetfeld von 7 Tesla, moderne Standardger?te für die medizinische Diagnostik nutzen 3-Tesla-Felder. ?Das st?rkere Magnetfeld führt zu einer gr??eren Messempfindlichkeit und damit detaillierteren Aufnahmen“, erkl?rt Prof. Dr. Jürgen Reichenbach, dessen Arbeitsgruppe Medizinphysik am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKJ das Ger?t betreut. ?Durch die bessere r?umliche Aufl?sung lassen sich anatomische Strukturen auch unterhalb der Millimetergrenze abbilden. Und die h?here Zeitaufl?sung erm?glicht feinere funktionelle Untersuchungen.“
Sch?rferer Blick ins menschliche Gehirn
Dieser sch?rfere Blick ins menschliche Gehirn wird vor allem den Forschungsteams im Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit zugutekommen. Das Zentrum mit bundesweit sechs Standorten wird derzeit aufgebaut; der mitteldeutsche Standort wird von Jena aus koordiniert. ?Wir wollen die Mechanismen psychischer Erkrankungen besser verstehen, um deren Erkennung und Behandlung verbessern zu k?nnen“, beschreibt der Standortsprecher Prof. Dr. Martin Walter das übergeordnete Ziel des Zentrums.?Als konkrete Themen z?hlt der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie zum Beispiel die Untersuchung schwer behandelbarer Depressionen, die Psychotherapieforschung und die Analyse psychischer St?rungen auf, die in der Phase des Erwachsenwerdens entstehen k?nnen. Neben stressbedingten Erkrankungen werden Forschungsgruppen aus der Psychologie an Klinikum und Universit?t Jena auch Wahrnehmungsst?rungen und St?rungen sozialer Verhaltensweisen im Zusammenhang mit psychischen Beeintr?chtigungen untersuchen. ?
Einfluss von Infektionen auf die Gehirnfunktion
Einen weiteren Schwerpunkt stellt der Einfluss von Immunfaktoren und Infektionen auf die Gehirnfunktion dar. So werden Studienteams aus der Neurologie die verbesserten Bildgebungsm?glichkeiten zur Erforschung neuroinflammatorischer Erkrankungen nutzen. ?Auch im Post-Covid-Zentrum werden wir die neue Forschungsinfrastruktur nutzen, um die neuropsychiatrischen Langzeitfolgen von Infektionen besser verstehen zu lernen“, so Martin Walter.
Nach der Anlieferung werden die Techniker der Herstellerfirma Siemens Healthineers und des Uniklinikums das neue MRT nun an Versorgungs- und Datensysteme anschlie?en, einmessen und in Betrieb nehmen. Schon im Frühjahr dieses Jahres begannen die baulichen Vorbereitungsarbeiten. Für Anschaffung und Installation des 7-Tesla-MRT stellt der Freistaat Thüringen insgesamt über zehn Millionen Euro aus dem REACT-EU-F?rderprogramm zur Verfügung. Nach der Abnahme des Ger?tes durch den Hersteller und Schulungen für die Nutzer sollen im Januar 2024 die ersten Messreihen starten.