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Bisheriger Eindruck
- Begrenzte Praxisrelevanz für mein Studienschwerpunkte: Die Arbeit bisher hat wenig mit dem im Studium erlernten Wissen und F?higkeit zu tun. Ich sehe nicht, dass das Praktikum an der Botschaft die erforderliche Breite an Erfahrungen bietet, um den spezifischen Schwerpunkt meines Studiums abzudecken. Vielmehr grenzt die Arbeit an klassische Büroarbeit einer Verwaltung, dabei scheinen auch gravierende Unterschiede in der Hierarchie und den sozialen Strukturen der Botschaft zu bestehen.
- Bürokratischer Charakter des Botschaftsumfelds: Die Arbeitsumgebung in der Botschaft ist sehr bürokratisch und formell. Auch wenn der Umgang zwischen den Angestellten sehr h?flich und entspannt ist, man sich gerne per "Du" grü?st und ohne Anzug oder formelle Kleidung zur Arbeit erscheinen darf, so gibt es doch feste Hierarchiestrukturen. Die gesamte Arbeit besteht mehr aus administrativen T?tigkeiten, diplomatischen Protokollen und altmodischen Arbeitsweisen. Jegliche Kommunikation wird entweder per Mail oder Telefon geführt, anstatt einen kleinen Gang zum n?chsten Büro zu machen. Der Papierverbrauch ist unfassbar hoch, gleich gilt für die Masse an Dokumenten die vernichtet werden müssen. Entscheidungen werden nicht getroffen, sondern immer nur verschoben, da niemand sich traut selbstst?ndig zu agieren. Hierbei meine ich keine diplomatischen Entscheidungen, sondern Entscheidung zu Events, Social-Media oder der Gestaltung der Botschaft.
- Begrenzte M?glichkeit zur direkten Interaktion mit politischen Akteuren: ?Die Natur der Arbeit in der Botschaft besteht weniger aus direkten Interaktionen mit politischen Entscheidungstr?gern und politischen Prozessen, vielmehr aus diskreten Lobbyismus, Bewerbung von Veranstaltungen und Akteuren, der Organisationen von Events sowie dem schreiben von Berichten.
- Mangel an praktischer Vielfalt: Das Praktikum ist viel zu spezifisch und wenig vielf?ltig, ich verbringe meine Zeit ausschlie?lich mit Aufgaben für das Presse- und Kulturreferat. Selten gibt es mal Ausnahmen, auch wenn es ursprünglich hie? ich würde alle Bereiche der diplomatischen Arbeit kennenlernen. Das begrenzte Spektrum der Aufgaben in dieser diplomatischen Vertretung führt dazu, dass ich keine breite Palette politischer Erfahrungen sammeln kann. Ich bin mir nicht sicher, ob sich eine Karrie beim Ausw?rtigen Amt lohnt.
- Konkurrenzkampf:?Dies ist vielleicht eine rein subjektive Einsch?tzung, aber es scheint mir so, als würde zwischen den Diplomatinnen/ Referatsleiterinnen ein starker Konkurrenzkampf herrschen. Jede/ jeder versucht die Gunst der Botschafterin zu gewinnen, dabei wird mit den eigenen Arbeitsbereichen geprahlt beziehungsweise deren Wichtigkeit hervorgehoben und gleichzeitig sich über die anderen Referate hinterrücks beschwert.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Punkte stark von meiner individuellen Wahrnehmung und Beobachtung abh?ngen.
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Aufgaben/ T?tigkeiten
Ein Gro?teil der Arbeit an der Botschaft habe ich zum Teil mit abwechslungsreichen, aber des ?fteren auch mit routinem??igen und zum Teil sehr langweiligen T?tigkeiten verbracht. Eine meiner wichtigsten und wohl auch nervigsten Aufgabe ist die morgendliche Presseauswertung für die Mirarbeiter:innen der Botschaft sowie das Ausw?rtige Amt. Dabei gehe ich durch mehrere australische Zeitungen, Magazine und Think Tanks, überfliege die wichtigen 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐/ Beitr?ge und suche jene heraus, die für die Botschaft und für die Zentrale in Berlin interessant sein k?nnten. Dabei achte ich auf den Deutschlandbezug in den Artikeln sowie deren Wichtigkeit in Australien und jeglichen Verbindungen zur deutschen Wirtschaft, dem euroatlantischem Milit?rbündnis oder den Aktivit?ten konkurrierender Staaten im Indo-Pazifik und in Ozeanien.?
Darüberhinaus geh?ren zu meinen Aufgaben auch die typischen Praktikumst?tigkeiten wie Recherchen durchführen zu bestimmten Themen, Mitschriften anfertigen von Meetings oder Workshops, Terminplanungen eintragen sowie Entwürfe anfertigen. Da ich im Referat für Presse und Kultur untergebracht bin, geh?rt zu meinen Aufgaben auch das Mitplanen von Events an der Botschaft wie zum Beispiel die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Eine ziemlich typische und allt?gliche Aufgabe ist das Erstellen von Social-Media-Posts für Twitter und Facebook zu bestimmten politischen, aber auch informativen und lustigen Themen. Eine etwas langweilige Arbeit war das durchführen eines Inventars der Werbegeschenke und Materialen der Botschaft sowie das aktualisieren und erg?nzen von 欧洲杯投注地址_明升体育-竞彩足球比分推荐listen.?
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Erste Highlights
Zu meinem Glück durfte ich aber auch Aufgaben für andere Stellen wie das Referat für Wissenschaft und Forschung erledigen. Dazu geh?rten das erstellen von Informationsmaterial und Posts für den Social-Media Kanal der Botschaft, das Schreiben einer Rede für St?ndige Vertreterin der Botschafterin zum Falling Walls Finale in Australien sowie das Begleiten der Referatsletung zu bestimmten Events. Auch die Kommunikation zu Personen au?erhalb der Botschaft geh?rt zu meine Aufgaben. Zudem durfte ich auch bei ausw?rtigen Terminen meinen Referatsleiter begleiten, an Besprechungen und themenspezifischen Sitzungen teilnehmen sowie sp?ter dazu passende Mitschriften in Form eines Berichtes anfertigen. Eine etwas untypsiche Aufgabe war das Erstellen einer Technikbeschaffungsliste, mit der dringend n?tige Anschaffungen für das Referat besorgt werden soll, damit die Social-Media Arbeit professioneller und schneller funktioniert.
Ein paar der spannenderen Aufgaben
- ?Treffen mit den Mitgliedern des Vereines der "Jenning Germans"
- ?Essen im Harmonie German Club (sieht sehr nach einer Kneipe im Dorf oder einem Lokal in Bayern aus)
- ?Beleitung zum Falling Walls Finale Australien in Canberra
- ?Filmvorstellung des Dokumentarfilms "Merkel" im ANU Kino
- ?Teilnahme an einem Social-Media Workshop und einem Symposium zu Regionalentwicklungen in Asien/ Pazifik
- ?Pers?nliches Gespr?ch und Treffen mit der designierten Botschafterin
- ?Videodreh zum Amtsantritt der Botschafterin für Twitter/ X
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Freizeit
Bisher habe ich kaum etwas von Australien entdecken k?nnen, doch schon bald werde ich ein paar Orte au?erhalb der Hauptstadt besuchen. Seit meiner Ankunft habe ich nur Canberra erkunden k?nnen, was erstaunlich sch?n und sehr interessant ist. Obwohl die Stadt für die Gr??e viele Hochschulen (teilweise die besten des Landes sowie mit internationalen Prestige) aufweist und dementsprechend auch einen gro?en Anteil an Studierenden sowie internationalen Studierenden besitzt, ist die Stadt eher für ?ltere und insbesondere Vollzeitbesch?ftigte gemacht. Das Nachtleben ist doch sehr begrenzt und Bars und Klubs schlei?en erstaunlich frühzeitig, was vielleicht aber auch an der Jahreszeit liegen k?nnte.
In den letzten paar Wochen habe ich die Landschaften um die Stadt als auch die Parks und Naturschutzgebiete besichtigt. Dabei konnte ich doch sehr viele verschiedene Tiere beobachten, insbesondere aber sehr viele K?ngurus, die man in der Stadt an vielen Orten antreffen kann. W?hrend einer Wanderung auf die Spitze des Mount Ainslie, habe ich zu meinem Bedauern auch viele Kleintiere und eine Schlange kennengelernt. Es gab auch eine Fahrt zum Black Mountain, von dem man einen sehr weitl?ufigen Ausblick auf die Stadt und die umliegenden Gebirge hat. Darüberhinaus habe ich verschiedene Sehenswürdigkeiten in Canberra besucht, um so die Stadt besser kennenzulernen.
Einige der bisher besichtigten Sehenswürdigkeiten:
- National Convention Centre
- Australien War Memorial
- George Cross Memorial
- Victoria Cross Memorial
- National Library of Australia
- Parliament House
- Old Parliament House
- Floriad (sowas wie die Landes-/Bundesgartenschau, nur mit mehr Konsum und Fahrgesch?ften)
- Kings Avenue Bridge
- Anzac Parade
- Goverment House
- Mount Ainslie
- Black Mountain
- Old Bus Depot Market (Flohmarkt und Craftsmarkt)
- City Hill
- Canberra Outlet?