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Biblisches Hebr?isch
Biblisches Hebr?isch (Einführung)
6 SWS + 2 SWS Tutorium, jedes Semester
Biblisches Hebr?isch (Vertiefung)
2 SWS, jedes Semester
https://gw.uni-jena.de/19865/biblisches-hebraeisch-vertiefungExterner Link
Literaturhinweis: Tora, Talmud, Tefillot. Jüdisches Schrifttum aus fünf Jahrhunderten in der Thüringer Universit?ts- und Landesbibliothek Jena, Jena 2021 (https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00052621Externer Link)
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Einführung in die althebr?ische Inschriftenkunde (Epigraphik)
2 SWS, in unregelm??igen Abst?nden. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte frühzeitig den Verantwortlichen, apl. Prof. Dr. Peter Stein.
https://gw.uni-jena.de/19920/nordwestsemitische-epigraphikExterner Link
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Anerkennungsm?glichkeiten
- Nach dem Kurs Biblisches Hebr?isch (Einführung) kann das Zertifikat ?Hebraicum“ erworben werden. Siehe: Prüfungsmodalit?ten
- Alle Sprachkurse k?nnen in vielen Studieng?ngen innerhalb von ASQ-Modulen belegt werden. Die Anmeldung erfolgt über den jeweiligen Studiengang in Friedolin Externer Link.
- Alle Sprachmodule k?nnen zudem als Zusatzmodule ?belegt werden. Die Anmeldung erfolgt hierzu über das Vorlesungsverzeichnis in Friedolin Externer Link.
Eine ?bersicht über alle aktuell angebotenen Sprachkurse und die M?glichkeit zur Anmeldung finden Sie in FriedolinExterner Link:?Vorlesungsverzeichnis > Veranstaltungen im Bereich Sprachen und Kulturen > Hebr?isch.
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Kurzvorstellung
Als Sprache der Heiligen Schrift des Judentums (Tanakh) und des ersten Teils der christlichen Bibel (Altes Testament) ist das Hebr?ische seit Jahrhunderten Gegenstand jüdischer wie christlicher Gelehrsamkeit und spielt neben dem Griechischen und Lateinischen auch eine zentrale Rolle für die Kultur- und Geistesgeschichte des Abendlandes. Als semitischer Literatursprache kommt dem Hebr?ischen für das Juden- und Christentum eine ?hnliche Bedeutung zu wie dem (Syrisch-)Aram?ischen für die orientalische Christenheit und dem Arabischen für die islamische Welt. Das rabbinische Schrifttum der Sp?tantike basiert ebenso auf der Sprache des Tanakh wie die sp?tere jüdische Literatur bis in die Gegenwart.
Zugleich geh?rt das Hebr?ische zu den altorientalischen Schriftsprachen des 1. Jahrtausends v. Chr. Neben Dokumenten in akkadischer, ph?nizischer oder aram?ischer Sprache stellen die althebr?ischen Inschriften jener Epoche eine wichtige zeitgen?ssische Quelle zur Geschichte und Kultur Vorderasiens lange vor der Herausbildung der monotheistischen Bekenntnisse und ihrer heiligen Schriften dar.
Das Lehrangebot ist darauf ausgerichtet, die verschiedenen Facetten hebr?ischer ?berlieferung in ihren jeweiligen historischen Kontexten beispielhaft zu veranschaulichen, wobei sprachwissenschaftliche Aspekte ebenso wie kulturgeschichtliche und materielle Fragestellungen (Epigraphik, Handschriften, Textkritik) berücksichtigt werden.
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Geschichte der Sprache
Auch wenn die biblischen ?berlieferungen nach wie vor das wichtigste Zeugnis dieser Sprache bilden, handelt es sich dabei keineswegs um die ?ltesten hebr?ischen Texte. Inschriften in hebr?ischer Sprache sind bereits seit dem 10. Jh. v. Chr. dokumentiert, als man im ?stlichen Mittelmeerraum begann, eine aus 22 Buchstaben bestehende Konsonantenschrift zur Aufzeichnung von Verwaltungsangelegenheiten zu verwenden. Die Hebr?isch sprechenden Bewohner des antiken Israel nutzten dabei die gleiche Schrift wie ihre Nachbarn, etwa die Ph?nizier, Moabiter und Aram?er, die eine mit dem Hebr?ischen eng verwandte semitische Sprache gebrauchten. Erste Niederschriften biblischer Texte sind haben sich aus dem 2. Jh. v. Chr. erhalten. Zu dieser Zeit war das Hebr?ische als gesprochene Sprache bereits im Niedergang begriffen. Die ?ltesten vollst?ndigen Bibelhandschriften stammen hingegen erst aus dem Mittelalter (9./10. Jh.).
Aufgrund seiner immensen Bedeutung für die Heilige Schrift blieb Hebr?isch als Literatursprache im Judentum lebendig; das bekannteste Werk nach dem Tanakh ist die um 200 n. Chr. entstandene Mischna. Im 19. Jh. erfuhr die Sprache eine Wiederbelebung als Kommunikationsmittel einer künftigen jüdischen Heimstatt in Pal?stina. Das heute in Israel gesprochene und geschriebene Neuhebr?ische (Ivrit) unterscheidet sich grammatikalisch und lexikalisch allerdings deutlich von dem Idiom des Althebr?ischen vor 2–3000 Jahren.
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Aschkenasische Bibelhandschrift, 13./14. Jh. (ThULB Jena, Ms. El. f. 6)Foto: ThULB Jena (Die wom?glich der jüdischen Gemeinde in Erfurt entstammende, seit Mitte des 16. Jh. in der Jenaer Bibliothek nachweisbare Handschrift enth?lt den hebr?ischen Bibeltext mit paralleler aram?ischer ?bersetzung (Targum). Textkorrekturen und die Beischrift über einen Tintenklecks geben Einblicke in die praktischen Abl?ufe der Arbeit jüdischer Schreiber im Mittelalter.)
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Schriftrolle des Buches Esther (ThULB Jena, Ms. Prov. f. 182)Foto: ThULB Jena (Das Buch Esther geh?rt zu den sogenannten ?Festrollen“. Im Unterschied zu den gebundenen Bibelhandschriften sind die für den Gottesdienstgebrauch geschaffenen Rollen in reiner Konsonantenschrift ohne vokalische Punktation geschrieben – um korrekt zu rezitieren, muss der Leser also wissen, was er vor sich hat!)
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Inschrift des K?nigs Mescha von Moab, 9. Jh. v. Chr. (Louvre Paris)Foto: Tangopaso (Wikimedia Commons) (Die Inschrift des K?nigs Mescha von Moab stellt das mit Abstand umfangreichste Zeitdokument der Region zur Geschichte des alten Israel und seiner Nachbarn dar. Zahlreiche Parallelen auf historischer, religionsgeschichtlicher und sprachlicher Ebene erlauben eine kritische ?berprüfung der erst Jahrhunderte sp?ter aufgezeichneten Geschichtserz?hlungen der Bibel.)
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Das Siedlungsplateau von Qumran am Nordwestrand des Toten MeeresFoto: Peter Stein (Die um die Zeitenwende von einer religi?sen Gemeinschaft bewohnte Siedlung von Qumran ist vor allem für die Handschriftenfunde in ihrer Umgebung bekannt. Unter diesen ?Schriftrollen vom Toten Meer“, deren früheste aus dem 2. Jh. v. Chr. stammen, finden sich auch die ?ltesten Aufzeichnungen biblischer Texte.)
Sprechzeit: Mo 11-12 Uhr und nach Vereinbarung